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Warntag: Heute um 11 Uhr beginnen die Telefone ein Eigenleben

08.12.2022 • Redaktion • Aufrufe: 1407

Cell Broadcasting wurde bislang in Deutschland nicht für den Katastrophenschutz genutzt. Heute wird nun getestet, wie gut die gleichzeitige Warnung an alle Handys im Land funktioniert.

08.12.2022
Redaktion
Aufrufe: 1407
Sirene auf Wunstorfer Hausdach (Archv)

Region (red). Trotz der vielen Vorankündigungen: Heute um 11 Uhr wird sich der ein oder andere bestimmt ziemlich erschrecken. Weniger wegen der Sirenen, die diesmal wirklich anspringen sollen beim neuen Probewarntag (beim letzten Versuch war es in Wunstorf sehr still geblieben), sondern weil nun erstmals auch das Cell-Broadcasting getestet werden soll: Unabhängig davon, ob man eine der Katastrophenalarm-Apps installiert hat, sollen grundsätzlich alle Smartphones um 11 Uhr eine Alarmmeldung verbreiten – selbst dann, wenn das Handy auf lautlos geschaltet wurde. Grundsätzlich heißt: Sofern das Handy die Funktion schon unterstützt – bei älteren Modellen kann das unter Umständen nicht der Fall sein. Ansonsten entgeht man der lauten Benachrichtigung nur, wenn man das Gerät in den Flugmodus versetzt oder ganz abschaltet. Im Ausland ist diese Form der Bevölkerungswarnung bereits weit verbreitet, in Deutschland wurde diese Möglichkeit bislang nicht genutzt.

Flächendeckende Warnungen

„Auch die Region und die Landeshauptstadt Hannover schauen mit Spannung auf den Tag“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Die Einführung des Cell-Broadcast ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt im bundesweiten Katastrophenschutz.“ Für das Umland haben die Städte und Gemeinden gemeinsam mit der Region Hannover ein Sirenenkataster und ein Handbuch zur Erstellung von Alarmierungskonzepten erarbeitet. Darüber hinaus wurden aus Mitteln des Bundes- und Landesfördertopfes „Bevölkerungswarnung mittels Sirene“ neue Anlagen beschafft. „Es ist wichtig, dass Menschen im Notfall unverzüglich gewarnt werden, damit sie sich schützen können“, betont Krach.

Es ist der zweite bundesweite Warntag, bei dem nun das Cell-Broadcasting getestet wird: alle Mobiltelefone, die zum Zeitpunkt der Alarmauslösung auf bundesdeutschem Gebiet von einer Funkzelle erreicht werden, sollen sich dann mit einem akustischen Alarm und einer Alarmnachricht bemerkbar machen. Ausgelöst wird der Probealarm vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe um 11 Uhr, eine Entwarnung ist für 11.45 Uhr geplant. Der erste Warntag hatte am 10. September 2020 stattgefunden und gravierende Defizite bei der entsprechenden Infrastruktur offenbart. 

Die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover setzen künftig auch auf MoWaS. Dabei handelt es sich um Warnungen, die zentral von der Regionsleitstelle ausgelöst werden können – diese Warnungen erreichen jedoch nicht jedes Handy, sondern nur die ggf. darauf installierten Apps KatWarn und NINA. Auch die Einbindung von digitalen Werbetafeln für Warnungen ist möglich. Erst im Frühjahr 2023 wird diese regionale Lösung dann auch das Cell-Broadcast-Verfahren nutzen können.

Derzeit informiert die Regionsverwaltung im Krisenfall auch über Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Instagram), auf der eigenen Webseite und über die Lokalmedien.

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Kommentare


  • Homberti sagt:

    „…Sirenen, die diesmal wirklich anspringen sollen…“ Naja, hat – wie ich erwartet habe – natürlich nicht geklappt! Auch haben in unserer Familie nicht alle Handys die Warnung bekommen, obwohl es keine Modelle sind die nicht unterstützt werden! Auch daran erkennt man welche Prioritäten im besten Schland aller Zeiten gesetzt werden! JAHRE der Vorbereitung und dann sowas!! Erbärmlich!

  • Lydia Bertani sagt:

    Alarmismus

    Näheres hier nachzulesen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alarmismus

  • Grit D. sagt:

    Über mein Smartphone habe ich tatsächlich Punkt 11.00 Uhr den Probealarm optisch wie akustisch erhalten.

    Keine Ahnung, ob ich inzwischen komplett erlaubt sein musste:
    die örtlichen Sirenen zumindest hab‘ ich nicht hören können.

    Mit Sicherheit nicht verkehrt, dass- vorausgesetzt ich bin NICHT taub- auch diese Art der Warnungen reaktiviert werden würde:
    nicht jeder hat entweder grundsätzlich ein Smartphone zur Verfügung, oder aber kein aktuelleres Gerät, das derartige Meldungen empfangen kann.

  • Grit D. sagt:

    „erlaubt“? Dünnsinn³: ERTAUBT!

  • Petra Buchholz sagt:

    Bei mir ist nichts passiert da ich ein Karten Handy habe!

    • Grit D. sagt:

      #Petra Buchholz

      Zugegeben: ich bin jetzt nicht DAS „Technik-As“, so dass ich mit der somit gebotenen Zurückhaltung meine Ansicht zu äußern habe, dass ich denke, dass das nicht an Ihrem Handy lag, sondern am nicht zum Empfang der Warnmeldung geeigneten Modell.

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