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Wieder Überschwemmungen nach Starkregen: Bundesstraßen in Wunstorf unterbrochen

12.07.2024 • Daniel Schneider • 3 Min.Kommentare: 3

Kolenfelder Straße, Hochstraße und Hagenburger Straße wurden am Nachmittag infolge eines Gewitters mit heftigem Starkregen teilweise überspült. Polizei und Feuerwehr sperrten die Strecken. Mindestens ein Autofahrer ignorierte die Sperrungen und fuhr mit seinem Wagen prompt über einen halb geöffneten Gullyschacht.

12.07.2024
Daniel Schneider
3 Min.
Überschwemmung an der Hochstraßenkreuzung

Wunstorf (ds). Das letzte Unwetter liegt noch nicht lange zurück: Vor knapp zwei Wochen war Wunstorf nach einer heftigen Gewitterfront unter Wasser gesetzt worden. Straßen waren in der Nacht gesperrt worden, Keller vollgelaufen.

Am heutigen Freitagnachmittag reichte ein vergleichsweise kurzes, aber niederschlagreiches Gewitter, um erneut zu Überschwemmungen in der Stadt zu führen. Dieses Mal ging der Starkregen jedoch nicht in der Nacht, sondern am Tage nieder – mit entsprechenden Folgen vor allem für den Straßenverkehr.

Die Zeit reichte nicht mehr, um die Straßen regulär zu sperren. Die Polizei, die teilweise wegen anderer Einsätze bereits in der Nähe war, sperrte die Straßen kurzerhand provisorisch ab, mit Warnbaken aus dem Streifenwagenkofferraum oder durch Querstellen der Einsatzfahrzeuge auf den Fahrbahnen. Städtischer Baubetriebshof und Feuerwehr rückten ebenfalls aus.

Eintreffende Feuerwehrfahrzeuge
Der Baubetriebshof trifft ein
Feuerwehr an der Hochstraße
Das Wasser ist noch zu tief für durchfahrende Fahrzeuge
Überspülte Kolenfelder Straße
Die Kolenfelder Straße bleibt gesperrt

Autofahrer begannen teilweise Diskussionen mit den Einsatzkräften, nachdem ihnen die Durchfahrt versperrt war. Mehrere Fahrzeuge versuchten etwa, aus Richtung Innenstadt in die bereits kaum noch überspülte, aber nach wie vor gesperrte Kolenfelder Straße abzubiegen. Die Polizei winkte stoisch ab und erklärte freundlich-nachdrücklich: „Hier laufen Einsatzkräfte herum, die Sperrung bleibt noch.“

Gefahr droht vor allem dem motorisierten Verkehr dabei nicht nur von dem zu tiefen Wasser, das von den Motoren angesaugt wird und dann zu Motorschäden führt, sondern auch von im Wasser nicht zu erkennenden Kanalschächten, deren Gullydeckel offen liegen können.

Autos fahren über offene Gulliyschächte

Während einige Anwohner teils neugierig das Naturschauspiel verfolgten, waren andere damit beschäftigt, das eindringende Wasser aus ihren Räumen wieder herauszubekommen. Die Wäscherei an der Kolenfelder Straße etwa war im Grunde vorbereitet gewesen und hatte sich schon vor Jahren Sandsackbarrieren für die Eingangstür angeschafft – genutzt hatte es heute jedoch wieder nichts, das Wasser war wieder in den Verkaufsraum eingedrungen. Gegen den Druck aus der Kanalisation ist man machtlos.

Gullydeckel wurden aus den Schächten gedrückt
Sandsackbarrieren an einem Geschäftseingang
Video: Die Lage an der Hochstraße
Gullys werden auf Verstopfungen kontrolliert

Der Wasserdruck wird so stark, dass sich schwere Gullydeckel zu heben beginnen, ganze Einfassungen von Gullydeckeln wurden zuletzt weggerissen – auch die Verschraubung der Gullys nützt dann nichts mehr. Ein Autofahrer auf der Kolenfelder Straße ignorierte die Straßensperre der Polizei und versuchte über die Gegenfahrbahn zur Haupteinfahrt der Tankstelle zu gelangen – und traf mit einem Reifen dabei prompt einen der herausgespülten Gullydeckel. Mitarbeiter des Baubetriebshofes kontrollierten die Kanalisation und befestigten die Gullys wieder sicher.

Hochstraße stadteinwärts unterbrochen

Die Hochstraße blieb in Richtung Bahnhof befahrbar, in die Gegenrichtung wurde die B441 an dieser Stelle jedoch teilweise komplett unterbrochen, da das angesammelte Wasser an der Kreuzung zur Kolenfelder Straße zu tief wurde. Die eintreffende Feuerwehr, die auch an der Hagenburger Straße im Einsatz war, blockierte schließlich ebenso wie die Polizei die Fahrbahn, musste jedoch nicht weiter tätig werden, da das Wasser bereits wieder abzufließen begann und das Unwetter vorübergezogen war. Fahrzeuge kamen nach ersten Auskünften der Polizei nicht zu Schaden.

Langsam sinkt der Wasserstand
Busse waren vorübergehend quasi vom Betriebshof abgeschnitten
Das abfließende Wasser hinterlässt eine Schlammschicht auf der Fahrbahn

Auch die regulären Buslinien waren damit unterbrochen, Linienbusse mussten über die Sudetenstraße ausweichen, wo es zu erheblichem Stau kam. Linienbusfahrer hoben teils verzweifelt die Arme hinter dem Steuer angesichts der überspülten Kolenfelder Straße auf Höhe der Star-Tankstelle.

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Kommentare


  • Petra Buchholz sagt:

    Da müssen ganz breite Rohre hin damit es nicht mehr Überflutet. Klar das kostet viel Geld aber von nichts kommt nichts. Man muss halt Geld investieren.

  • Basti g. sagt:

    Viele haben mich privat angeschrieben und verstehen nicht was ich meine ! Also buddelt doch einfach neben der Straße eine 10000 liter Zisterne ein ausgestattet mit 1-2 tauchpumpen die das Wasser nach dem schlagregen Stück für Stück wieder abpumpen kostet vielleicht ca.15000 Euro wäre aber günstiger als die Brücke anzuheben und die senken darunter zu begradigen

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