Wunstorf (ds). Es wirkte, als wären am gestrigen Sonntag deutlich mehr Fahrräder in Wunstorf unterwegs gewesen als üblicherweise – und das lag nicht nur am Ausflugswetter, sondern ging nachweislich auch auf das Konto der Polizei: Die hatte beim Kommissariat einen „Tag der Fahrradsicherheit“ ausgerufen und sich dazu auch weitere Unterstützung aus der Blaulicht- und Fahrradszene geholt.
Ironischerweise hätten theoretisch ausgerechnet Fahrraddiebe an diesem Tag leichtes Spiel gehabt: Auf dem als Fahrradparkplatz ausgewiesenen Jahnplatz gab es keine Möglichkeit, die Fahrräder mit einem festen Gegenstand zu verbinden – und es waren auch zahlreiche Räder abgestellt, die mit dünneren Schlössern abgeschlossen waren als von der Polizei empfohlen. Unter den wachsamen Augen der Beamten in Sichtweite kam es jedoch zu keinen Verlusten.
Die Befürchtung, dass am Sonntag zu wenig Interessierte den Weg zur Polizei finden könnten, erwies sich als unbegründet. Gleich um den Mittag herum und am frühen Nachmittag war der Andrang am größten – vor allem die Fahrradcodieraktion wurde erneut geradezu überrannt und brachte die Beamten ins Schwitzen – einige der Anstehenden verschoben ihr Vorhaben daher und kehrten später am Nachmittag noch einmal zurück, um ihr Fahrrad registrieren zu lassen.
Die Jüngeren nutzen mit Begeisterung den Fahrradparcours, errichtet aus den Original-Bestandteilen der Verkehrswacht-Wettbewerbe; viele Eltern der teilnehmenden Kinder dürften noch aus ihrer eigenen Kindheit die grünen Klötze für die Markierung der Geschicklichkeitsrunde oder die Rampen und Stangen wiedererkannt haben.
Etwas mehr Hightech gab es beim Fahrradsimulator, bei dem man die eigene Reaktion bei brenzligen Situationen im Straßenverkehr testen konnte, ohne sich wirklich in Gefahr zu begeben. Auch dieses Angebot wurde vor allem von den Jüngeren angenommen – oder von den älteren Jahrgängen. Die mittlere Generation hielt sich eher zurück. Die Beamten ließen dabei nicht nur virtuell radeln, sondern erklärten auch anschaulich die Gefahren, die sich aus dem Zusammenspiel von Reaktionszeit, Reaktionsweg und Bremsweg ergaben.
Beim Fahrradquiz hingegen warteten z. B. nicht nur Verkehrszeichen darauf, von Kindern zu den korrekten Paarungen zusammengefügt zu werden, auch für die Erwachsenen hielten die Beamten einige knifflige Herausforderungen bereit: Ab wie vielen Personen dürfen Fahrradfahrer auf der Straße nebeneinander fahren? Oder: Wann haben Fahrradfahrer auf dem Zebrastreifen „Vorfahrt“? – Kaum jemandem gelang es, sämtliche Fragen korrekt zu beantworten.
Polizeichef Thomas Broich zeigte sich zufrieden mit dem Tag, der als gelungen zu den Akten gelegt wird – alle Beteiligten waren dennoch sichtlich froh, nach der sommerlich-trubeligen Veranstaltung gegen Abend pünktlich abbauen zu können. Unter den Polizisten hatten nur die Angehörigen der Fahrradstaffel kurze Hosen getragen.
Es ist schade, dass nicht alle Radfahrer generell einen Test über ihre Verkehrstauglichkeit ablegen müssen. Im Übrigen ist die Gleichung Rad=pro Klimaverbesserung nur unter der Prämisse zu sehen, dass der PKW stehenbleibt, um dem Rad die Verkehrswege zu überlassen. Für die nun tausendfach mehr auftretenen Pedelec-Radler, die sich aus Spa0 an der Freud ein batteriebetriebenes Rad zulegten, gilt das wohl nicht. Vor allem, wenn man die Entsorgung des „Treibstoffes“ betrachtet.
Mich würde die Korrelation zwischen „Öko“, Adipositas-Betroffenen, Kodierwilligen, Impfwilligen, Impf-Erpressern und E-Bike-Nutzung interessieren, um die bedingte Wahrscheinlichkeit von Kausalitäten zu ermitteln.
Kennt dazu jemand verlässliche Datentöpfe?