Seit siebeneinhalb Jahren – ursprünglich bin ich Hannoveranerin. Aber das ist ja nicht weit weg. Ich vermisse Hannover überhaupt nicht. Wunstorf ist schön. Ich fühle mich hier sehr wohl.
Seit fast zwei Jahren bin ich Pastorin der Corvinus Kirche. Dadurch erlebe ich Wunstorf noch einmal von einer ganz anderen Seite als vorher als Schulpastorin der evangelischen IGS. Ich bin sehr gerne Gemeindepastorin und immer noch dabei, die Oststadt, Blumenau und Liehte kennen zu lernen. Hierbei kann ich frei aber auch im Team gestalten. Ich kann Schwerpunkte setzen. Wie unter anderem ‚Projekt Corvinus‘ gerade veranstalten, das soll dabei helfen, dass wir als Gemeinde herausfinden, was die Menschen brauchen und wollen. Einerseits von ihrer Kirchengemeinde, andererseits aber auch von ihrem Ortsteil.
Beruflich einerseits die Veränderungen, die für die Oststadt anstehen – andererseits die Entwicklung der Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft. Da sind wir an einem Wendepunkt. Es ist gleichzeitig eine Riesen-Chance, zu schauen, wo ist Kirche relevant für die Gesellschaft. Ich denke, dass es der Gesellschaft guttut, dass es Kirche gibt.
Hoffentlich merken wir nicht irgendwann: Was haben wir da aufgegeben? Hoffentlich ist es andersherum – und wir merken, was wir an Kirche haben. Unter anderem für diesen Stadtteil. Privat hat gerade mein Sohn auf die weiterführende Schule gewechselt und meine Tochter fängt mit Konfer an: Ich merke, dass meine Kinder groß werden und sich unser Leben stetig verändert.
Dankbar zu sein und mich in Vertrauen zu üben. Ich möchte auf eine gesunde Art demütig sein. Ich bin sehr dankbar für meine tolle Familie, meinen tollen Beruf und so vieles mehr. Ich habe es mir nicht verdient, all das habe ich geschenkt bekommen.
Ich habe viel Kraft. Ich kann eine Menge wegschaffen. Es ist mir geschenkt worden. Manchmal frage ich mich später: Wie habe ich das geschafft?
An Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ihr sollt in Freuden ausziehen und in Frieden geleitet werden (Jes 55,12b). Das ist mein Konfirmationsspruch.
Ich gebe mir Mühe, zuzuhören und wahrzunehmen. Den Menschen wertschätzend zu begegnen. Und dabei ehrlich zu sein. Es ist manchmal schwer, all das gleichzeitig zu sein. Es ist manchmal schwierig, ehrlich und auch wertschätzend zu sein. Es ist mir aber sehr wichtig. Alle drei in Begegnungen zu leben und zu verkörpern, das ist meine Haltung.
Den „blauen Stuhl“ stellen wir überall in Wunstorf auf und bitten, Platz zu nehmen zur Beantwortung ganz persönlicher Lebensfragen. Wir stellen jeder und jedem dieselben Fragen. Von zehn Fragen darf sich der oder die Befragte acht aussuchen.
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