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Auftakt zum Wunstorfer Schützenfest 2024: Fast 1.000 Kinder ziehen durch die Stadt – und der Bürgermeister redet Unsinn

06.06.2024 • Daniel Schneider • Aufrufe: 2177

Zwei Besonderheiten werden vom diesjährigen Kinderschützenfest in Erinnerung bleiben. Zum Auftakt des städtischen Wunstorfer Schützenfestes machte die Grundschule Klein Heidorn Eindruck – und der Bürgermeister hatte eine verlorene Wette in seine Eröffnungsrede eingearbeitet.

06.06.2024
Daniel Schneider
Aufrufe: 2177
Aufstellung zum Kinderschützenfest 2024

Wunstorf (ds). Am vergangenen Wochenende war Schützenfest in Wunstorf – und den Auftakt am Freitag bildete das Kinderschützenfest. Die Tradition ist in Wunstorf seit Jahrzehnten fest verankert – Generationen von Schulkindern zogen bereits auf diese Weise zum Schützenfest. Nachdem fast eine ganze Grundschulgeneration aufgrund der Coronajahre von diesem Erlebnis ausgeschlossen war, kehrte das Schützenfest und damit das Kinderschützenfest im Jahre 2023 zurück – und es wirkt nun wieder, als hätte es nie eine Pause gegeben.

Wie gewohnt traten die Schülerinnen und Schüler unter einem bestimmten Schulmotto und in Verkleidung an: Die Stadtschule marschierte als Zirkus durch die Stadt, die Oststadtschule war sportlich-olympisch unterwegs und die Albert-Schweitzer-Schule hatte das Oberthema „Wir sind alle bunt“ gewählt.

Die Albert-Schweitzer-Schüler bringen Farbe ins Schützenfest – inklusive etwas „Microsoft-Schleichwerbung“
Die Offiziellen bereit fürs Kinderschützenfest – „Mr. Schützenfest“ Thomas Silbermann heizte auch in diesem Jahr wieder die Stimmung an

In vier verschiedenen Farben gekleidet traten die Grundschüler aus der Barne an, dazu ein Vierfarb-Quadrat um die Stirn gebunden. Dass der Softwarekonzern Microsoft die Kostümierung gesponsert hatte, entpuppte sich allerdings als Gerücht.

Klein Heidorn macht Eindruck

Zwei Besonderheiten gab es 2024 jedoch, die in Erinnerung bleiben werden. Waren bislang nur die Kernstadt-Grundschulen beteiligt, so war diesmal eine vierte Schule beim Kinderschützenumzug mit dabei: Die Grundschule Klein Heidorn marschierte erstmals mit – und bekam entsprechend besondere Aufmerksamkeit und einen großen Extra-Applaus auf dem Marktplatz vor der Stadtkirche.

Klein Heidorn in traditioneller Schulkleidung
Unterwegs wie in den 50er Jahren
Die Ortsfeuerwehr gibt es 100 Jahre …
Aber das „Kirschendorf“ selbst kann schon 777 Jahre feiern

Die Klein Heidorner hatten klassenweise gleich die halbe Dorfchronik dargestellt: Eine Klasse trat entsprechend des Jubiläums der eigenen Grundschule in historischer Schulkleidung an, eine Klasse ging als Feuerwehr, eine andere war als Kirschen verkleidet. Die zweite Besonderheit war die Eröffnungsrede:

Eierschalensollbruchklappermückencringe

Die Eröffnungsrede hielt Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) – und versetzte die Zuhörer dabei zunächst einmal in Erstaunen. Denn der Bürgermeister schien während der Eröffnungsrede allzu Seltsames zu reden. Piellusch sprach vor den Schülern von „Klappergrasmücken“, verglich das Schützenfest mit einem „Eierschalensollbruchstellenverursacher“ oder fand es „cringe“, wenn man nicht mitfeierte.

Es war die Einlösung einer Wettschuld, wie viele bereits wussten – oder ahnten – und wofür Piellusch deshalb ebenfalls spontanen Applaus erhielt.

Der Bürgermeister hatte gegen seine Mitarbeiter im Rathaus gewettet, dass sie es nicht schaffen würden, während der betriebseigenen Gesundheitswochen 25 Kilometer zu erstrampeln. Das war keine große Hürde für die Verwaltung, und so musste Piellusch ran: Bei verlorener Wette sollte er drei von den Mitarbeitern vorgegebene absurde Wörter in seine Schützenfestrede einbauen – was er dann auch tat und was ihm überzeugend gelang. Das Rätsel um seine ungewöhnliche Wortwahl löste Piellusch im Anschluss noch während seiner Rede auf und erklärte allen, dass Wettschulden Ehrenschulden seien.

Ausmarsch zum Schützenplatz

Nachdem das Schützenfestlied von Schulchören und Schülerschar angestimmt worden war, ging es richtig los: Vier Grundschulen, 44 Schulklassen, 892 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern machten sich hinter den voranschreitenden Fahnenträgern und den anführenden Offiziellen auf den Weg zum Schützenplatz, unter Beobachtung von Eltern, Familien und Zuschauern zu allen Seiten der Strecke.

Die Eltern waren in diesem Jahr gebeten worden, etwas Abstand zu halten, da es der Umzug der Kinder sei – im vergangenen Jahr waren viele Eltern direkt im Zug mitgelaufen. Durch die Lange Straße ging es zum Schützenplatz, In den Ellern wurde eine Ehrenrunde gedreht, um dann auf das Festplatzgelände einzubiegen. Jedes teilnehmende Kind konnte ebenfalls wieder zwei Gutscheine auslösen: Einen für ein Getränk – und einen für ein Fahrgeschäft nach Wahl.

Staunende Blicke auf die hochdekorierten Schützen
Mit Wunstorf-Plüschlöwe am Revers
Der Löwe spielt auch in Blumenau eine Rolle
Video: Eröffnung auf dem Marktplatz mit hunderten Schülern
Fahnenträger vorneweg
Erwischt: Stadtbaudirektor Alexander Wollny (2. v. r.) trägt die Fahne für die Südstadt
Bürgermeister und Rat hinterher
Echte Akrobaten: radschlagend auf dem Weg zum Schützenplatz
Große Schleife vorm Schützenplatz unter Applaus der Zuschauer
Einbiegen auf das Festgelände
Mit der Grundschule Klein Heidorn …
… der Albert-Schweitzer-Schule …
… der Stadtschule …
… und der Oststadtschule.
Lässige Gewichtheber
Wehe, es sagt nochmal jemand, Lehrer hätten einen leichten Job: 5000 Kilogramm vom Marktplatz bis zum Schützenplatz getragen!
Die letzten Meter bis zum Ziel
Der Schützenplatz füllt sich rasch
Und schließlich das Finale in Form des traditionellen Suchspiels für die Eltern: Wo ist jetzt mein Kind?
Siehe auch: Video - der Wunstorfer Kinderschützenumzug 2024
Siehe auch: Rätselraten ums Schützenfestlied
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