Es klingt dem Namen nach wahlweise nach Feuerwehrvereinswettbewerb oder zünftigem Blaskapellencontest. Aber das, was da alle zwei Jahre in Luthe stattfindet, ist in Wirklichkeit so etwas wie die heimliche zweite Dorfjahresparty – der Luther Leistungsmarsch.
Während die traditionelle Parade zum Luther Schützenfest schon für sich genommen herausragend ist, setzt der Leistungsmarsch noch einen drauf. In einer Art Bundesdorfspiele messen sich Teams aus den Reihen der Feuerwehren, des THW sowie aus ganz Luthe bei sportlichen Wettbewerben – und beim Ringen um die ausgefallenste Kostümierung.
Seine Wurzeln hat der Luther Leistungsmarsch jedoch durchaus in den bekannten Feuerwehr-Wettbewerben, eine sogenannte feuerwehrtechnische Übung, bei der die Fähigkeiten der Feuerwehrleute unter Beweis gestellt werden. Spiele aus dem Bereich Sport, Geschicklichkeit, Wissen und Kreativität gehören gleichermaßen dazu.
Im Jahr 1999 wurde der Wettbewerb zum ersten Mal ausgerichtet – anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Luthe. Inzwischen ist die Ortsfeuerwehr über 100 Jahre alt, und der Luther Leistungsmarsch ist geblieben.
Die Besonderheit dabei: Der Leistungsmarsch findet nur alle zwei Jahre statt, den nächsten gibt es also erst wieder im Jahr 2027. Genug Zeit also für die Luther, sich bis dahin zu trimmen und sich neue zu bewältigende Aufgaben auszudenken. Denn diese sind nicht standardisiert, sondern werden immer wieder neu zusammengestellt. Die Feuerwehr Luthe entwickelt die Spiele eigenständig. Der Arbeitskreis Leistungsmarsch, unter der Führung von Lukas Hörtemöller, tritt stets bereits ein Jahr vor dem Event zusammen, um die ersten Vorbereitungen zu treffen.
In diesem Jahr fand die 13. Ausgabe statt, am Samstag, den 14. Juni. 38 Gruppen traten an, um an 10 Stationen die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Über 6 Kilometer erstreckte sich der Stationenpfad. Verpflegung und musikalische Untermalung gab es am Gerätehaus und auf der Strecke, ebenfalls an der Feuerwache war ein erfrischendes Wasserspiel für die jüngeren Besucher installiert. Und natürlich durfte eine Hüpfburg nicht fehlen.
Gewertet wird in zwei Kategorien. Den ersten Platz in diesem Jahr unter den Profis belegte die Feuerwehr Nöpke, den ersten Platz unter den Dorfteams belegten die „No names“. Auch das beste Kostüm wird prämiert – in diesem Jahr holten die „Luther Schurken“ den Titel.
Ortsfremde, die in den Wettbewerb gerieten, staunten nicht schlecht. Vor allem, als gegen Abend Männer in kurzen Sporthosen und Minipli müde nach Hause zogen, löste das den ein oder anderen irritierten Blick aus.
Denn gefeiert wurde wie üblich bis in die Nacht. Das Fazit der Feuerwehr Luthe: „Leistungsstarke Feuerwehren und THW + geilste Dorfgemeinschaft = ein unvergessliches Event!“
Fotos: privat/Feuerwehr Luthe
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