Das Hochwasser der Leine ist nah an die Ortschaft herangerückt: Von allen Wunstorfer Ortsteilen hat es Luthe am stärksten getroffen. Nach Schloß Ricklingen ist kein Durchkommen mehr, viele Felder sind komplett überspült. Straßen und Wege sind versperrt. Schwäne schwimmen verwundert dort, wo sonst Hasen hoppeln. Kitesurfer nehmen die Gelegenheit wahr und surfen direkt vor der Haustür – dort, wo sonst Traktoren die Felder pflügen. Würden die aus dem Wasser ragenden Bäume nicht die Ränder der Feldwege markieren … man könnte direkt meinen, man blickte auf das Steinhuder Meer. Während am Klärwerk die Feuerwehren der ganzen Stadt um die Absicherung der Anlage vor dem eindringenden Wasser kämpfen und die Johanniter mit Lastwagen Sandsäcke durch den Ort fahren, sind an anderer Stelle Spaziergänger unterwegs: An der Schloß Ricklinger Straße und den wenigen noch nicht überspülten Feldwegen wirft man fasziniert bis ehrfurchtsvoll einen Blick auf das Hochwasser, das die Leine zu einer breiten Seenplatte hat werden lassen. Hochwasser kennt man in Luthe durchaus, jüngst hat man 2017 ein größeres erlebt. Aber ein solches Ausmaß wie jetzt hat es zuletzt in den 1980er Jahren gegeben. Seit gut 40 Jahren wurde die Leine nicht mehr so dicht am Ortskern gesehen. Wie Luthe in diesen Tagen aussieht, haben wir mit Kamera und Drohne eingefangen.
Fotos: Deppe/Dombrowski
Kurz vor Weihnachten 2023 begann es: Nach starken Dauerregenfällen blieb das Wasser auf den Feldern im „Butteramt“ stehen, die Westaue führte seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Hochwasser. Die Feuerwehr bat darum, die Notrufnummer 112 für Notfälle freizuhalten, weil so viele Betroffenen wegen vollgelaufener Keller Alarm schlugen. Wenig später trat auch noch die Leine stark über die Ufer. Straßen wurden unpassierbar. Damit hatte sich die Hochwassersituation auch insbesondere auf Luthe ausgeweitet. Die Auepost dokumentierte die Entwicklung und brachte dabei auch die Redaktionsdrohne für Luftbilder zum Einsatz, um erste Bilder von dem gesamten Ausmaß der Überschwemmungen im Wunstorfer Stadtgebiet zu liefern.
Zitat: „Die Leine so breit wie nie:“
Wirklich?
Das man das nicht glauben braucht, verrät der Artikel dann selbst:
„Aber ein solches Ausmaß wie jetzt hat es zuletzt in den 1980er Jahren gegeben. Seit gut 40 Jahren wurde die Leine nicht mehr so dicht am Ortskern gesehen.“
Da war es dann höher und breiter, denn sonst hätte man den noch länger zurückligenden Zeitpunkt genannt.
Das ist die klassische Methode der Manipulation.
Erst einmal per Headline rein in die Köpfe und dann im Textbody relativieren, in der Hoffnung, dass die Masse damit abschiebt.
So kann man sich dann immer rausreden, nicht gelogen zu haben, obwohl die Überschrift das Gegenteil beweist.
Wer darauf hinweist, wird dann als Kümmelspalter diskreditiert, was die Masse feiert, weil diese nie zugeben wird, getäuscht worden zu sein.
Herzlichen Dank für die Erläuterung des Berichts, aber wir müssen der Vollständigkeit halber ergänzen: „Wie nie“ ist im aktuellen zeitlichen Kontext als sogenannte Redewendung mit der Bedeutung „sehr“ gemeint, nicht die wörtliche Bedeutung „von Anbeginn aller Zeiten“. Die Nennung der 1980er Jahre soll deshalb auch nicht automatisch bedeuten, dass dieses damalige Hochwasser höher ausgefallen ist.
Wer anstatt einige alle sagt, für wenige keine, und für selten nie, kann sich zwar mir „Redewendung“ herauswinden wollen, doch es bleibt eine Unwahrheit, die der Manipulation dient.
Wer wissen will, wie hoch die Leine „zu Lebzeiten“ wirklich war, sollte mit Christian Stille
(„Stille am See, Luthe“) Kontakt aufnehmen. An seinem Haus befindet sich eine Marke, die den Wasserstand Ende der 40 – Jahre aufzeigt. Übrigens: Christian kann auch viel über den Biber am Luther See berichten …
D. Grabnitzki, en „alter ehemaliger“ Luther
Lieber Herr Grabnitzki,
vielen Dank für diesen sehr informativen Hinweis.
In diesem Kontext wäre es sehr schon zu erfahren, wie hoch das Hochwasser von 1940 in Relation zum aktuellen Hochwasser stand, ob das aktuelle Hochwasser tasächlich ein medial kommuniziertes Superlativ von nie dagewesenm Ausmaß ist. Zitat Auepost „Leine so breit wie nie:“
Andere Hochwassermarken, wie z.B in Passau oder Dresden erteilen dieser alarmistischen Berichterstattung eine klare Absage.
Jeder sollte auf die nicht zwingende Böllerei zu Silvester verzichten. Das schont die ohnehin maximal geforderten Freiwilligen!! unserer Feuerwehren , THW und auch die Krankenhausambulanzen, die dringend für richtige medizinische Notfälle gebraucht werden.
Keiner will irgend jemandem irgendeinen Spaß verderben, aber es gibt Situationen die ein Umdenken erfordern.
Spenden sie lieber für die genannten Organisationen und vielleicht auch geschädigten Mitmenschen. Nicht jeder ist immer und überall rundum versichert. Es kann uns alle jederzeit auch selbst betreffen.
Also: eine erste gute Tat zum Beginn eines neues Jahres. Morgen schlagen wir die erste leere Seite eines neuen Buches mit 365 Seiten auf. Lasst uns ein gutes Buch daraus machen …
Leute, es regnet seit gestern Abend.
Es wird wieder kritischer. Im Garten steht jedenfalls das Wasser und versickert nicht mehr.
Auepost, könnt ihr mal bei den offiziellen Stellen nachfragen, wie es aussieht?
Tolle Fotos. Für die Ewigkeit. Herzlichen Dank.