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Wunstorfer Straßenrennen: Neue Trendsportart in der Stadt begeistert alle

14.06.2024 • Aufrufe: 4661

In Wunstorf kann derzeit eine neue Trendsportart ausgeübt werden. Die Teilnahme ist kostenlos und wird von der Stadt „unterstützt“.

Straßenszene in Wunstorf

Das Bild hinterlässt im ersten Moment lauter Fragen. Warum starren die Menschen, die am Rande der Barnestraße stehen, ganz gebannt und voller Erwartung in den Himmel? Und warum scheint ein junger Mensch in der Bildmitte um sein Leben zu laufen, ohne dass sich jemand dafür interessiert?

Ein abstürzendes Flugzeug? Ein brennendes Haus? Ein dröhnender A400M im Tiefflug? Eine beginnende Sonnenfinsternis? Die Landung von Außerirdischen? Oder ein frei gewordener Parkplatz in der Barne?

Alles falsch. Hier findet gerade ein Straßenrennen statt – mitten auf dem Gehweg. Mit Publikum, das gespannt die gemessenen Ergebnisse verfolgt. Denn was seit einiger Zeit nach der Straßenverkehrsordnung für Fahrzeuge explizit illegal ist, selbst wenn nur eine Einzelperson ein Rennen gegen sich selbst fährt, ist für Fußgänger nach wie vor zulässig.

Sport ist Mord?

Bislang bestand dazu jedoch kein großer Anreiz. Das ändert sich nun. Die Stadt Wunstorf hat in der Barnestraße unabsichtlich eine neue Trendsportart begründet: Kfz-Geschwindigkeits-Messstation-Laufen.

Fehlmessung: Ein im selben Moment vorbeifahrendes Fahrzeug demotiviert die Sportler

Das mobile solarenergiebetriebene Tempomessgerät, das in verkehrserzieherischer Absicht vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern ihre tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit an einer Straßenlaterne vor Augen hält, lässt sich nämlich auch ohne Fahrzeug, lediglich unterwegs auf zwei Beinen, nutzen. Das haben Victoria, Carla, Alena und Liam herausgefunden, die sich hier gerade gegenseitig zu überbieten versuchen.

Während der Linienbus mit 35 km/h vorbeirauscht und sich ein mit 10 km/h gemessener Radfahrer angesichts des plötzlich aufgetauchten Publikums kurz beim Steinhuder Triathlon wähnt und sich verwundert umsieht, erreichen die Teilnehmer auf dem Gehweg durchweg Geschwindigkeiten von über 20 km/h. Nur Alena ist auf ihrem Laufrad noch zu klein und bleibt unter der Erfassungsschwelle – hätte aber wegen Hilfsmitteleinsatz sowieso disqualifiziert werden müssen.

Die Läufer schlagen die Radfahrer locker

Den Rekord hält aktuell übrigens Liam mit gemessenen 25 km/h. Viel schneller sollten die Teilnehmer allerdings auch nicht werden. Ab 30 km/h wechselt die Anzeige vom motivierenden „Vielen Dank“ nämlich zu einem leuchtend roten „Eile tötet!“



veröffentlicht am: 14.06.2024 • Aufrufe: 4661
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