Steinhude (ds). Das Bestreben der Stadt, Steinhude als Ziel für Vatertags-Bollerwagenausflüge unattraktiv zu machen, ist aufgegangen. Bollerwagen und andere Konstrukte für den mobilen Getränke- und Musikanlagentransport waren praktisch nicht zu sehen.
Nicht aufgegangen ist hingegen der Wunsch, dass die Zahl der Besucher in Steinhude auch ansonsten überschaubar blieb. Tagestouristen waren z. B. über Verkehrstafeln aufgefordert worden, von einem Besuch in Steinhude Abstand zu nehmen. Das Gegenteil war der Fall, Steinhude wurde am Himmelfahrtstag geradezu überrollt. Die Polizei zeigte starke Präsenz.
Obwohl weite Teile der öffentlichen Flächen gesperrt waren, zog es die Ausflügler in den Ort. Gegen Mittag sprach die Polizei deshalb die dringende Empfehlung aus, den Bereich Steinhude zu meiden, was auch im Rundfunk gesendet wurde. Als „Hotspot“ stellten sich das Ratskellergelände und die Strandterrassen heraus, Letztes, obwohl Kurparkgelände und Promenade an den Strandterrassen gesperrt waren.
Gerade an den Strandterrassen kamen sich die Menschen aufgrund der verkleinerten Flächen recht nahe. Die Badeinsel war ebenfalls ein oft gewähltes Ziel. Masken trugen nur wenige der Besucher. Bei den Verkäufern in den Buden gab es in diesem Punkt ein durchwachsenes Bild.
An der Wasserkante hielt sich die Mehrheit jedoch an die Sicherheitsabstände, man ließ Abstand zwischen den Sitzgelegenheiten. Zu kurzfristigen Sperrungen wegen zu dichtgedränger Menschenmassen kam es nicht. Im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Garbsen (Wunstorf, Garbsen, Steinhude, Neustadt und Barsinghausen) wurden insgesamt nur 9 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem Infektionsschutzgesetz eingeleitet und 18 Platzverweise erteilt.
Bereits gestern Abend habe ich in #Hallo Niedersachsen gesehen, dass Steinhude zwar „überrannt“ wurde, sich jedoch weitestgehend an die noch immer unabdingbar nötigen Regeln gehalten wurde.
Für die Orstsansässigen unleugbar eine unerfreuliche Situation, für die ich zwar durchaus Verständnis aufbringen kann, doch vielleicht noch etwas mehr für die zahlreichen Menschen, die das Naherholungsgebiet an einem Tag wie dem „Herrentag“ bei besten Wetterbedingungen für eine Auszeit vom für uns allen in diesen Zeiten besonders belastenden Alltag genutzt haben.
Was mich ausgesprochen freut, ist, dass die Beamten*innen der Polizei sich in Form von klaren Ansagen und Hinweisen durchsetzen konnten und sich nicht genötigt sehen mussten, „die Keule zu schwingen“.
Auch so kann’s funktionieren!