Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

AfD Wunstorf: Demoteilnehmer sind politisch Ahnungslose

21.02.2025 • Redaktion • 2 Min.Kommentare: 13

In der AfD Wunstorf findet man deutliche Worte zur Wunstorfer Demokratiedemo – und spricht dem Initiator die Unabhängigkeit ab. Der widerspricht: Das Bündnis ist nicht staatlich gesteuert oder finanziert.

21.02.2025
Redaktion
2 Min.
AfD-Stadtverbandvorsitzende Jessica Miriam Schülke | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Die zweite Demonstration gegen Rechtsextremismus brachte abermals eine deutlich vierstellige Zahl an Menschen in Wunstorfs Stadtmitte zusammen. Am vergangenen Montag demonstrierten rund 1.500 Teilnehmer für Demokratie – und auch gegen AfD und den Kurs der CDU.

In den Reihen der AfD ist das nicht unbemerkt geblieben. In einer Erklärung reagiert der Wunstorfer AfD-Stadtverband nun auf die Kundgebung und übt seinerseits scharfe Kritik.

„Demo gegen Rechtsextremismus“ heiße übersetzt „Demo gegen alles, was nicht links/grün ist und gegen die AfD im Besonderen“, lautet die Bewertung der AfD. „Unumstößlicher Fakt ist, diese Demonstrationen sind keinesfalls mutig oder demokratisch. Sie werden einzig und allein von den Vorfeldorganisationen und NGOs der Altparteien deutschlandweit orchestriert – und zwar unter dem Deckmantel des Bundesprogramms ‚Demokratie Leben‘. Dieses zum ‚Kampf gegen rechts‘, also gegen die Opposition geschaffene Programm wird mit jährlich 182 Mio. € Steuergeldern finanziert, um den politischen Gegner mundtot zu machen“, schreibt der Stadtverband.

Vorwurf hält nicht stand

Für das Wunstorfer Bündnis trifft dies nicht zu: Das Demokratiebündnis ist sehr breit aufgestellt, wobei Zivilgesellschaft, Kirche und alle Parteien Anteil haben – mit Ausnahme der AfD. Organisiert werden die Wunstorfer Demos vom Organisationsteam rund um den Klein Heidorner Dirk Kribbe, der – ohne eigenen politischen Hintergrund oder direkte oder mittelbare organisatorische Nähe zu Parteien – aus persönlicher Motivation heraus handelt.

Einen Abruf von Förder- bzw. Steuermitteln im Zusammenhang mit der Wunstorfer Demonstration gibt es nicht, eine Verbindung zu „Demokratie leben“ besteht nicht. „Fördergelder sind nicht geflossen“, bestätigt Kribbe auf Nachfrage der Auepost für das Bündnis. Die Kosten für die Realisierung der Demonstrationen seien sehr gering gewesen. Ausgaben für Trillerpfeifen oder Ordnerbinden wurden von den Beteiligten im Bündnis selbst übernommen. Die Ankündigungsbanner wurden von einem örtlichen Unternehmen gesponsert.

Vergleich mit totalitären Systemen

„Finanziert wird hiermit die demokratiewidrige Anstachelung zu Hass, Hetze und Ausgrenzung insbesondere der AfD und ihrer Vertreter“, so Nicolas Lehrke, AfD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender. „Die Wunstorfer Bürger demonstrieren also gegen eine demokratisch gewählte Partei. Das ist einmalig in Demokratien und ähnelt eher totalitären Systemen.“
 
Jessica Schülke, AfD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzendes des Stadtverbandes, ergänzt: „Die traurige Wahrheit ist, dass die Bürger in Wunstorf nicht wegen der toten Kinder und anderer unschuldiger Opfer von Anschlägen zum Beispiel in Bad Oeynhausen, Magdeburg, Aschaffenburg und München oder wegen der Messermorde, der Gruppenvergewaltigungen, also der allgemeinen Destabilisierung unseres Landes auf die Straße gehen. Stattdessen wird gegen die politische Kraft in Deutschland mobilisiert, die als einzige genau diese entsetzlichen Zustände beenden möchte. Dass sogar Kinder über die Schulen eingebunden waren sorgt zusätzlich für ein ‚Geschmäckle‘ und wurde bereits in der Öffentlichkeit kritisiert“, so die Landespolitikerin.

Aufrufe: 3646
[Anzeige]
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Basti g. sagt:

    Bei bei Demo gegen Rechts wurden Bilder gemacht ohne zu fragen ob man damit einverstanden ist wenn diese veröffentlicht werden und gezählt würde willkürlich jeder der in der Stadt war auch die Menschen die mit der Schwachsinnigen Demo nix zu tun hatten

    • Anonym sagt:

      „…und gezählt würde willkürlich jeder der in der Stadt war auch die Menschen die mit der Schwachsinnigen Demo nix zu tun hatten…“

      Beweise?

  • Justus Legitim sagt:

    Bürgerschelte erscheinen mir selten bis nie angemessen.

    Es kann ja wohl kaum seitens der AfD ausgeschlossen werden, dass Bürger der Stadt Wunstorf mehr oder weniger ungewollt in den Aufmarsch geraten sind…

  • Anne D. sagt:

    Es ist doch komisch, dass auch die Wunstorfer AfD so massive Lügen gegen die Veranstaltung verbreitet. Was ist der Grund dafür? Hat die AfD Angst, dass ihnen die Wähler bei der Wahrheit untreu werden? Denn politisch fallen die Ratsmitglieder der Partei nicht mit eigenen Ideen auf, sie stimmen grundsätzlich für die Vorlagen der Verwaltung. Ich nehme an,es ist einfach nur Wahlkampfgetöse um ihre Wähler zu halten. Dann können sie nach dem 23.2 wieder entspannt in ihre Ruhephase zurückkehren. Es wird sich nichts ändern.

    • Der Prüfer sagt:

      Ach Frau D.,

      die AfD ist faul und eine Fraktion von Ja-Sagern?
      Dann beweisen Sie das.
      Vielleicht sollten Sie besser mal in die Protokolle der Ratssitzungen gucken und die Anfragen und Anträge nachvollziehen.

  • A.Roßner sagt:

    Die AFD braucht sich keine Sorgen machen: In 4 Jahren schlägt ihre große Stunde. SPD und/oder Grüne und CDU-Merkelaner werden in der nächste ‚großen‘ oder ‚ganz großen‘ Koalition jeglichen Versuch von Merz torpedieren, das Land wieder auf die Beine zu stellen. Weiter geht’s also mit woker/feministischer Politik und Gender, mehr NGOs (‚Demokratie Schützer‘), mehr Familiennachzug, deutschem Pass als Trostpreise in der Lotterie und Deindustrialisierung.

    Die Demo war schon merkwürdig:
    1. Da waren Ordner aus der CDU, die gegen ihre eigene Partei demonstriert haben ?!!??!
    2. Trecker riegeln die Fußgängerzone ab: Vor wem hatten die Teilnehmer Angst ? Etwas vor denen, für(!) die sie demonstrieren und die weiter in Scharen kommen sollen ?
    3. Die Demo richtete sich gegen die Parteien(CDU,AFD), die dem Grundgesetz wieder Geltung verschaffen wollen (§16a, s.u.). War das damit eine Demo gegen(!) das Grundgesetz ?

    Wie gehirngewaschen oder wie viel Canabis muss man geraucht haben, um das erklären zu können?

    Art 16a:
    (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
    (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

    • Werner Koch sagt:

      Sehr geehrte(r) Herr oder Frau Roßner,
      die Demo richtete sich gegen Rechtsextremismus und damit nicht gegen die CDU. Sehr wohl aber gegen Teile der AfD, da sie eben gesichert rechtsextrem ist.
      Ich empfehle Ihnen dringend zu einem Studium des Grundgesetzes und unserer Geschichte, dann sollte Ihnen auch der Artikel 16a verständlich werden.
      Mit besten Empfehlungen,
      Werner Koch

  • Werner Koch sagt:

    Immer das gleiche Vorgehen der AfD.
    Ich kenne Dirk sehr gut und weiß zu hundert Prozent, dass dort keine Gelder geflossen sind und das Orgateam die Demo aus Überzeugung und komplett unabhängig organisiert hat.
    Es ist übrigens bezeichnend, dass sich die AfD von dem Motto „gegen Rechtsextremismus“ getriggert fühlt. Wäre sie eine auf den Prinzipien des Grundgesetzes stehende Partei, dürfte sie sich überhaupt nicht angesprochen fühlen!
    Viele Grüße in meine alte Heimat,
    Werner Koch

  • Tim B. sagt:

    AFD in a nutshell. Es werden hier vollkommen unreflektiert Halbwahrheiten von den Parteimitgliedern wiederholt, die die AFD zu jedem x-beliebigen Thema verbreitet.

    Schreckliche Anschläge medial für den eigenen Wahlkampf auszuweiden, indem man „Trauerkundgebungen“ veranstaltet, hat wenig mit wirklichem Mitleid für die Opfer zu tun. Für die Opfer der 360 belegten Femizide hat es 2024 auch keine Kundgebungen gegeben.

    Genauso ist es keine Ausgrenzung wenn man auf einer Demonstration für Freiheit, Gleichheit und Demokratie keine Stimmen hören will, die genau diese Werte antidemokratisch zu untergraben versuchen. Man mache dich hierzu gern mit dem Begriff des Toleranzparadoxons vertraut.

    Um so wichtiger, am Sonntag das Kreuz an der richtigen Stelle zu setzen und eine demokrtische Partei mit der Führung unseres Landes zu beauftragen!

  • Frank Kettner-Nikolaus sagt:

    Der Artikel mit der Wiedergabe von Unwahrheiten und Polemik von der AfD gegen eine beeindruckende Demokratiekundgebung Wunstorfer Bürgerinnen und Bürger sowie die unsachlichen und respektlosen Kommentare hier unter dem Text zeigen wunderbar, dass wir Meinungsfreiheit in unserem Land haben. Selbst der größte Unsinn kann hier verbreitet werden. Das ist aber auch das einzig Positive daran. Ansonsten wäre es gut, wenn AfD-Sympathisanten und potenzielle Wähler*innen einmal überlegen könnten, in welchem Land sie leben wollen: Soll es ein Land sein, indem niemand mehr den anderen traut, in dem Andersdenkende oder anders Aussehende verfolgt werden, in dem Hass und Gewalt zum Alltag werden? Mit den hier verbreiteten Gedanken und Kommentaren und der AfD in Parlamenten steuern wir auf genau so eine Gesellschaft zu. Wer Andersdenkende bezichtigt, sie würden nicht aus eigener Haltung agieren, respektiert sie nicht. Wer aber selbst Respekt haben möchte, muss auch Andere respektieren. Nur auf dieser Basis kann es im Rahmen einer Demokratie zu Lösungen kommen.

  • Anonym sagt:

    @An den Nikolaus:
    „Wer aber selbst Respekt haben möchte, muss auch Andere respektieren. Nur auf dieser Basis kann es im Rahmen einer Demokratie zu Lösungen kommen.“
    Sagt einer, welcher eine Brandmauer zur AfD beibehalten will – finde den Fehler…

  • Theo Re Tisch sagt:

    Frei nach Heinrich Heine

    Denk ich an die AfD bei Nacht,
    dann bin ich um den Schlaf gebracht.

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …