Wunstorf (red). Turnusgemäß sind die Wunstorfer Christdemokraten im September zur Jahreshauptversammlung inklusive Vorstandsneuwahlen zusammengekommen. Am 13. September wurde erwartungsgemäß der Vorstand um den langjährigen Vorsitzenden, Martin Pavel, für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Neben Pavel komplettieren Manfred Gröne, Nils Thöldtau, Nadine Fricke, Patrick Meyer und Ulrike Hansing den geschäftsführenden Vorstand. Auch die Delegierten für die Nominierung des CDU-Bundestagskandidaten für den Wahlbereich 43 wurden einstimmig nominiert.
Großen Applaus ernteten zudem die Berichte aus dem Stadtrat und der Regionsversammlung, gehalten von Christiane Schweer und Rolf-Axel Eberhardt. Doch eines war etwas anders als in den Jahren zuvor: Von den Mitgliedern kam beim Tagesordnungspunkt Aussprache manches zur Sprache, was „vielen Menschen in Wunstorf offenbar auf der Seele liegt“ – nämlich die bisherige Bilanz von Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD). Ein altgedientes Mitglied der CDU formulierte es dabei so: „Der vorherige Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt sammelte Briefmarken, der neue Bürgermeister sammelt offenkundig lieber Konflikte und Misserfolge.“
Bei dieser Kritik ging es in erster Linie um vier Punkte: Den schwelenden Konflikt mit der Wunstorfer Werbegemeinschaft um das Parkplatzangebot in der Innenstadt, den momentanen Stillstand bei der Entwicklung auf dem Vion-Gelände, den Versuch, in der Barne etliche Parkplätze zu entfernen, und um die Fusion der Stadtsparkasse Wunstorf mit der Sparkasse Hannover. „Nach nicht mal vier Jahren im Amt ist das schon eine eher zweifelhafte Bilanz des Wunstorfer Bürgermeisters“, sagte ein langjähriges CDU-Mitglied aus dem Umland. Der alte und neue Vorsitzende, Martin Pavel, kommentierte die Kritik mit zwei Sätzen – pikanterweise unter Anklängen eines berühmten SPD-Zitates: „Im Wahljahr 2026 werden wir zur Bürgermeisterwahl eine Alternative anbieten, damit die Menschen in Wunstorf eine echte Wahlmöglichkeit haben, wie es in Zukunft in unserer Stadt weitergehen soll. Das ist das Wesen der Demokratie, und das ist auch gut so.“
Dem privaten Foto nach zu urteilen, war die Stimmung der CDU- Jahreshauptversammlung im Verlauf des Abends wohl sehr entspannt, wenn nicht gar ausgelassen. Ansonsten lieferte der Artikel wenig erhellendes, mit Ausnahme der wagen Ankündigung, dass man zur kommenden Bürgermeisterwahl einen oder eine Gegenkandidaten bzw. Kandidatin präsentieren werde.
Ein erwähnenswertes Highlight der Versammlung muss wohl der Beitrag eines altgedienten CDU-Mitglieds gewesen sein (also der, mit dem Sammeln von Briefmarken bzw., als Gegenpart, der mit dem Sammeln von Konflikten und Missverfolgen). Ich vermute, hier hat jemand (ein altgedientes CDU-Mitglied) viel Zeit und Kreativität darauf verwandt, um diesen Satz rauszuhauen. Das Potential für weitere kreative Beiträge, vielleicht auch, was wünschenswert wäre, für konstruktive Zukunftsvisionen für unsere Stadt, war damit wohl erschöpft. Schade!
Auf in den Wahlkampf! Alternativen erwünscht. Nicht nur die lächerliche Alternative…
Aber jetzt nicht in die Defensive zurück ziehen sondern mutig schon heute handeln. Stellung beziehen wenn man anderer Meinung ist Visionen für die kommende Wahl direkt formulieren. Alles andere macht nur schon wieder die Glaubwürdigkeit zunichte
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Infrastruktur der Stadt unter CDU-Leitung über etliche Jahre hinweg kaputt gespart wurde.
Ich bin wahrlich nicht begeistert vom derzeitigen Bürgermeister – dennoch traurig, dass
1) die CDU verdrängt, dass sie selbst zuvor viele Jahre viele Themen nicht oder unzureichend angepackt hat bzw. benannte Kritik teils kaum dem Bürgermeister, sondern den Entscheidendungen der früheren Stadtführung anzureisen ist (KiTa? Wünsche Werbegemeinschaft? Digitalisierung? Ganztagsschulen? Radwegkonzept? Sparkasse?)…
2) die CDU weder zu den vier Kritikpunkten konkrete Vorschläge benennt, noch zu anderen Punkten, was man denn „besser“ machen will und vor allem wie…
Tatsächlich reduziert sich die Kritik auf diese 4 Punkte? Dann ist dies ja fast ein Kompliment für die SPD (Sarkasmus?)…
Abgesehen vom Bashing also ein inhaltsleerer Artikel der Auepost und / oder Versammlung der CDU?
Der CDU-Stadtverband kritisiert die Fusion der Stadtsparkasse mit der Sparkasse Hannover. Ok.
Dabei erklärt die CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Wunstorf in der gleichen Woche: „Realistisch gesehen seien Fusionen und Übernahmen „im Trend“. Es sei gut verhandelt worden, und die nun bekannten Eckpunkte stellten das Maximum des Möglichen dar. Die Zusammenlegung sei ein „guter Weg“, dem die CDU zustimme.“
Vertritt die Fraktionsvorsitzende im Rat nicht mehr die Haltung des Stadtverbandes? Dann müsste sie eigentlich zurücktreten.
Man mag das inhaltlich bewerten wie man will. Man mag auch den Bürgermeister kritisieren, wenn es berechtigt ist. Aber das was die CDU Wunstorf hier macht ist schäbig.
Interessant! Die CDU Wunstorf macht also auf kommunaler Ebene die FDP. Alle Beschlüsse mittragen und nach außen als Opposition tun. Glauben die wirklich, der Wähler lässt sich verarschen?