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Bürgermeister wertet Äußerungen der Neuen Mitte als Desinformation

07.11.2024 • Redaktion • Aufrufe: 1776

Die Neue Mitte wirbt dafür, dass die große Industriebrache in der Wunstorfer Oststadt doch noch ein Wohnquartier werden kann – mit der Neuen Mitte als Projektentwickler an Bord. Im Rathaus wundert man sich sehr über die aktuelle Entwicklung und will sich den Schwarzen Peter nicht zuschieben lassen – der Bürgermeister spricht von Desinformationen.

07.11.2024
Redaktion
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Das Ex-Viongelände und jetzige Industriebrache in Wunstorf (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Viongelände-Besitzer Neue Mitte GmbH hat wieder Bewegung in die Causa Industriebrache zwischen Bahnhofstraße und Luther Weg gebracht: Vor einer Woche hatte Geschäftsführer Björn Hiss informiert, dass der Interesse bekundende Investor, der das Gelände bebauen sollte, für die Neue Mitte GmbH nicht mehr als Projektentwickler in Frage kommt.

Mit der ablehnenden Haltung hat die Neue Mitte die Stadt Wunstorf überrascht, diese Entwicklung hatte sich für das Rathaus zuvor nicht abgezeichnet. Der Vorgang war jedoch nun Thema im Verwaltungsausschuss. Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) berichtete, dass er die auch an die Medien versandte Pressemitteilung gemeinsam mit einem Begleitschreiben von Hiss erhalten hatte und daraufhin umgehend den abgelehnten Investor kontaktiert habe, um zu erfahren, was es damit auf sich habe.

Die Neue Mitte GmbH hatte unter anderem mitgeteilt, dass ein neu vorgelegtes Angebot des Investors nicht mehr den Rahmenbedingungen entspräche und u. a. dessen Kreditwürdigkeit nicht nachgewiesen worden sei – und die Stadt nicht auf der Umsetzung der ursprünglichen, unwirtschaftlichen Pläne für das Gelände beharren dürfe. Stattdessen wird angeboten, das Gelände nun wieder selbst gemeinsam mit der Stadt zu entwickeln.

„Hanebüchen“

Die Äußerungen haben zu merklichem Kopfschütteln im Rathaus geführt, die Irritation ist groß. Piellusch zitiert den kontaktierten abgelehnten Investor: Das Wort „hanebüchen“ sei gefallen als Erwiderung auf die Vorhaltungen in der Neuen-Mitte-Pressemitteilung. Auch Piellusch wird deutlich: Die Neue Mitte stelle Fakten „schlicht falsch dar“, man würde sich darüber sehr wundern. Der nun von der Neuen Mitte abgelehnte Investor sei ein solides Unternehmen, habe ein lokales Finanzinstitut im Rücken und Bonität.

Für die Stadt stelle es sich eher so dar, dass es die Kaufpreisverhandlungen der Neuen Mitte seien, die das Projekt torpedieren. Drei Interessenten habe es gegeben, zwei Angebote wären realistisch in der Auswahl gewesen – aber die Vorstellungen der Neuen Mitte für das Grundstück hätten „erheblich“ über 4,5 Millionen gelegen. Zu diesem Preis hatte die Neue Mitte das Gelände einmal erworben.

Hiss habe ursprünglich „aus dem Lead“ gehen wollen, ändere aber nun seine Meinung. Man habe die Hoffnung gehabt, dass es mit einem neuen Projektentwickler klappen werde, und sei nun enttäuscht, so Piellusch weiter. Dabei habe eine reelle Chance zur Umsetzung bestanden.

Schulterschluss in der Politik gesucht

Auch dass die Neue Mitte behaupte, die Stadt würde am früheren Masterplan festhalten, sei falsch. „Ich weiß nicht, was das soll“, so der Bürgermeister. Man habe bereits Zugeständnisse gemacht und bestehe nicht auf einer 1:1-Umsetzung der alten Pläne.

Ich weiß nicht, was das soll

Carsten Piellusch

Man wolle nun in der anstehenden Haushaltsklausur darüber beraten, wie man den Wohnungsbau in Wunstorf voranbringen könne, so Piellusch. Man sei sich im Verwaltungsausschuss einig gewesen, dass man zu einer gemeinsamen Positionierung kommen werde.

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Kommentare


  • Jörn Knop sagt:

    @Auepost: Sehr geehrte Redaktion der Auepost. In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass der Bürgermeister Herr Piellusch die letzte Mitteilung des Investors Herrn Hiss als „Desinformation“ wertet. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf. Der derzeitige Eigentümer und mögliche Projektentwickler des Viongelände wird dadurch der gezielten und böswilligen Lüge bezichtigt. Hat der Bürgermeister dies tatsächlich so geäußert? Wie hat er diese Auffassung begründet? In Ihrem Artikel ist dies nicht nachvollziehbar dargestellt. Ich bitte um Aufklärung. Hat der Bürgermeister ausserdem geäußert, wie es mit dem Viongelände weitergehen kann?

  • Neue Mitte Wunstorf sagt:

    Uns würde es auch sehr interessieren, was wir angeblich falsch dargestellt haben sollen. Wir befürchten, dass es umgekehrt schlicht an einem mangelnden Verständnis der Sachlage liegt, dass der Bürgermeister das so einschätzt. Wir werden daher einen detaillierten Faktencheck veröffentlichen.

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