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Hallenbad: Einnahmen gehen um 92 Prozent zurück

10.06.2025 • Achim Süß • 2 Min.Kommentare: 9

Die Schließung des Hallenbades kostet die Stadt bares Geld: Von Ende April 2024 bis Ende April 2025 sind die Erträge der Bäderbetriebsgesellschaft um eine Viertelmillion Euro zurückgegangen. Sie betrugen am 30. April dieses Jahres nur noch 23.000 Euro. Das zeigt eine Bilanz, die die städtische Pressestelle am heutigen Dienstag vorgelegt hat.

10.06.2025
Achim Süß
2 Min.
So war das nicht gedacht: Den Bistro-Werbespruch am Hallenbad haben zahlreiche Mitarbeiter in der vergangenen Zeit zu wörtlich genommen | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (as). Die Stadtverwaltung betont: „Es ist jedoch falsch, daraus abzuleiten, dass die Bäderbetriebe und mithin auch die Stadt einen entsprechenden Verlust in Kauf zu nehmen hätten. Es darf nicht übersehen werden, dass aufgrund der Schließung auch die Betriebsaufwendungen (Strom, Wärme, Reinigung) eklatant gesunken sind.“

In der Antwort auf eine Reihe von Fragen der Auepost zur aktuellen finanziellen Situation rund um die Schließung des Hallenbads heißt es weiter, einerseits seien die Erträge gesunken, andererseits aber auch die Aufwendungen. Stadtsprecher Daniel Pfingsten: „Wichtig dabei ist, zu verstehen, dass die Eintrittspreise in einem so hohen Maße subventioniert sind, dass fixe Kosten – also Kosten, die unabhängig davon vorliegen, ob das Bad betrieben wird oder nicht, wie z. B. die Gehälter per se – anderweitig gedeckt werden müssen.“ Das geschehe über die jährliche Zuwendung der Stadt an die Bäderbetriebe und die Ausschüttungen, also Beteiligungserträge, der Tochtergesellschaften und Beteiligungen.

Wie sehr die Misere auch die Stadtkasse trifft, zeigt der konkrete Vergleich der Einnahmen am Ende des Aprils: 2024 waren es nach Pfingstens Angaben knapp 278.000 Euro. Ein Jahr später wegen der Schließung sind es nur noch 23.000 Euro. Das entspricht einem Rückgang der Einnahmen um 255.000 Euro.

Die aktuell am Hallenbad angeschlagene Preisliste | Foto: Daniel Schneider

Die Stadt legt auf Nachfrage nun auch Zahlen zur personellen Situation der Bäderbetriebe vor: „In 2025 haben zum jetzigen Zeitpunkt drei Fachkräfte für Bäderbetriebe gekündigt“, teilt Pfingsten mit. Die Auflösungsverträge wurden mit Wirkung zum 30. April und zum 31. Mai geschlossen. Eine Kündigung gab es zum 30. Juni. 

Drei plus sechs Kündigungen

Im Zeitraum von April 2019 bis 31. Dezember 2023 haben fünf Fachkräfte und eine Verwaltungskraft von sich aus gekündigt, teilt die Pressestelle auf Nachfrage mit. Das seien „insgesamt also sechs ‚wichtige‘ Personen.“  Pfingsten stellt auch klar, dass diese Kündigungen während der Amtszeit des früheren Geschäftsführers der Bäderbetriebsgesellschaft, Christoph van Bebber, eingegangen sind.

Der Vorgänger des jetzigen Geschäftsführers Cornelius Nolte war bis zum August 2023 für die Führung der Bäderbetriebe verantwortlich. Die Stadtverwaltung bestätigte am Dienstag außerdem Informationen, wonach mit dem ausgeschiedenen Geschäftsführer anschließend ein „Beratungs- und Dienstleistungsvertrag“ geschlossen wurde – mit einer Laufzeit vom 1. September bis zum 31. Dezember 2023. Pfingsten dazu: „Dieser hatte den Zweck, die von Herrn van Bebber bis zu seinem Ausscheiden verantworteten Projekte, u. a. das Projekt der Weiterentwicklung des Wunstorf Elements, bis zur Einstellung einer neuen Geschäftsführung weiter zu betreuen.“

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Kommentare


  • fred sagt:

    „wichtige Personen“ dann bezahlt vernünftig, sorgt für work-live Balance, hört auf deren Expertise und nehmte auch diese 2wichtigen Mitarbeiter“ ernst. Sie halten den Laden am laufen, nicht der Wasserkopf.

    Nun ists zu spät, gestern im Balneon wars wunderbar und ich habe die dort anwesenden „ichtigen Personen“ beobachtet, es scheint ein gutes Arbeitsklima zu sein und einen Personalmangel scheint es nicht zu geben.

    Mein Tipp: verzichtet auf den Neubau, das Geld kann an vielen Stellen sehr sinnvoll gelassen werden, es gibt umliegtend genung Bäder. Baut ein vernünftiges Freibad mit Erdwärmeheizung, die Nuntzungszeit ist im Jahr lang genug, Bomeloh ist ja auch schon alt.

  • Martina G. sagt:

    Das ist alles nur noch ohne Worte. Natürlich bleiben Einnahmen aus wenn niemand rein darf in unser ach so teuer gebautes und Saniertes Hallenbad.
    Will man uns Bürgern jetzt ganz zaghaft beibringen das wenn keine Einnahmen mehr kommen eine Schließung unumgänglich ist???
    Wunstorf hinkt allen anderen Städten hinterher…mal bei den Neustädtern über die Schulter schauen, da läuft es bestens.

  • Marion Bleckmann sagt:

    Sehr geehrter Herr Süß,
    vielen Dank für Ihre offenlegende Berichterstattung bezüglich des Wunstorfer Elements, den Schwimmer:innen liegt das Bad am Herzen und auch die Öffentlichkeit soll informiert werden.
    Die Unterschrift zu dem Bild mit dem Bistro-Spruch finde ich allerdings, gelinde gesagt, unverschämt.
    Diese Formulierung ist eine Beleidigung.
    Oder haben Sie mit all jenen, die gemeint sind, persönlich gesprochen? Dann sollten Sie das dazu schreiben, ansonsten die Finger still halten.
    Und haben Sie an die Kollegen gedacht, die dort noch immer arbeiten, auf die derartige Zeilen abfärben?
    Provokation mag ja hier und da angebracht sein und die Leserquote erhöhen. Aber vergessen Sie doch bitte nicht, dass Sie hier neben einer unschönen Geschichte um das Elements auch über Menschen schreiben.
    Wie Respekt und Sensibilität funktionieren, sollte ein Journalist bitte niemals vergessen!
    Viele Grüße, M. Bleckmann

    • Oberpfleger Willi sagt:

      Unverschämt ist, dieses Banner Monate lang hängen zu lassen, als wäre nichts. Oder fehlt dafür auch Personal?

    • Andrea sagt:

      Die zu Polemik neigende Berichterstattung des Redakteurs kennen wir ja. Das traurige ist, dass die Inhalte zu stimmen scheinen, wenn man nochmal in zurückliegenden Monate blickt und die im Vergleich zu diesen Berichten sehr dünnen Artikel in den anderen Medien anschaut.

    • centrodelmargine sagt:

      Die Kritik ist richtig. Die Bildunterschrift ist ein billiger sprachlicher Gag auf Kosten der dort Beschäftigten, die gerne gearbeitet hätten. Das sollte nicht wieder passieren!

  • Wilhelm sagt:

    Genau richtig der Verlust, es muss noch schlimmer kommen damit die Verantwortlichen
    mal aufwachen aus ihrem Tiefschlaf.
    Schönen Tag

  • Klaus sagt:

    Das geht schon seit Jahren immer weiter bergab mich wundert es das die Mitarbeiter solange durchgehalten haben.

  • Hoffmann H. sagt:

    Ich möchte mal gerne wissen ,wer oder was sind die restlichen 8%?

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