Wunstorf/Düsseldorf (as). Der Investor aus einer der Hochburgen des Karnevals ist ein aufmerksamer Leser der Auepost. Björn Hiss verfolgt Berichte und Kommentare. Nicht nur zum Thema Vion-Gelände und Neue Mitte Wunstorf. Nicht nur in der Auepost. Facebook und Instagram, die Tageszeitung und alle relevanten Medien hat er im Blick. Er ist auch ein talentierter und eifriger Kommunikator. Und so hatte er vor, zum Schützenfest nach Wunstorf zu kommen. Das tut er nun nicht. Er bleibt in Düsseldorf.
Bedeutende Kommunalpolitiker – solche, die an Schaltstellen sitzen, solche, die auch das Fest der Feste als ihre ureigene Domäne betrachten, solche, für die beides gilt – haben ihm abgeraten. Es sei nicht der richtige Ort für Gespräche über Industriebrachen und Sozialwohnungen. Ob beim Bier am Tresen und beim Essen am Tisch: Er sei dort fehl am Platz. So wurde es ihm signalisiert.
Hiss, der auf dem Vion-Gelände Millionen investieren will, vermeidet die Formulierung „Ausladung“. Aber er macht deutlich, dass er erneut eine verpasste Chance in den Signalen aus Wunstorf sieht. Und er ist verwundert: Er hatte den Aufruf von Schützenfest-Kommandeur Axel Brockmann an alle Bürger gelesen, die Gelegenheit zu nutzen, im Zelt mit dem einen oder anderen Kommunalpolitiker ins Gespräch zu kommen und eventuell auch Dampf abzulassen.
Für ihn sei das nicht gedacht, sei ihm bedeutet worden. Nach Wunstorf kommt er dennoch in nächster Zeit. Auch wenn er um den Schützenplatz einen Bogen macht.
Was soll das, W’torf den W’torfern, Hiss bleib zu Haus?
Als W’torfer ziehe ich für mich die Konsequenz und bleibe zuhause! Merkwürdig fand ich bereits den Aufruf des Kommandeurs Axel Brockmann: „Kommen Sie zum Schützenfelst und reden Sie mit uns.“ Tresengespräche als Dialogformat, um politische Entscheidungen zu erklären. Zugespitzt formuliert: Hier kann ich bei Bier und Lüttje Lagen die Vertreter der Bürgerschaft mal das Fragen, was ich mich im nüchternen Zustand nicht zu trauen wagte. Wie peinlich, wie erbarmungswürdig ist das denn?
Es gab in der jüngsten Vergangenheit genügend Formate für einen offenen Bürgerdialog (initiiert von privaten Gruppen bzw. Interessenvertretern). Die örtlich „Politik“ hat sich dem verweigert oder hat sich vom Bürgermeister vergattern lassen. Eine transparente Öffentlichkeitsarbeit, die sich einer lebendigen Politik verpflichtet (sein sollte), sieht anders aus.
Einfach über den Schützenfestplatz bummeln, vielleicht eine Bratwurst oder ein Fischbrötchen essen, ein Bier und eine Lüttje Lage trinken, auf dem Zelt alte Bekannte treffen (ohne dabei gleich zur Kasse gebeten zu werden), sind nostalgische Erinnerungen. Passé!
Aber lasst sie feiern, die „Honoratioren“, in ihren schwarzen Beerdigungsanzügen. Ich werde die Tage für mich sinnvoller nutzen!
Er ist Geschäftsmann und kein wunstorfer
Betreff Viongelände:
Sind wir hier in der Vorschule ?
Erwachsene Menschen können nicht
konstruktiv miteinander reden ?
Da waren meine Kinder vor zwanzig
Jahren weiter.