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Warnschuss trifft: Wand der Neuen Dechanei geschlossen

26.04.2023 • Achim Süß • Aufrufe: 1076

Eine Woche nach einem „blauen Brief“ aus dem Rathaus hat der neue Eigentümer des historisch bedeutsamen Fachwerkbaus an der Stiftsstraße reagiert: Die offene Wand auf der Rückseite des Gebäudes wurde provisorisch abgedichtet. Nach wie vor soll dort Wohnraum geschaffen werden, die Planungen beginnen offenbar von vorn.

26.04.2023
Achim Süß
Aufrufe: 1076
Neue Dechanei (Archiv)

Wunstorf (as). Die „letzte Warnung“ aus dem Rathaus hat Erfolg: Die augenblicklichen Eigentümer der Neuen Dechanei in der Stiftsstraße haben die große Öffnung an der Rückseite des historischen Gebäudes provisorisch schließen lassen. Der Hamburger Investor kommt damit der ultimativen Forderung der unteren Denkmalschutzbehörde nach, das Haus vor Schäden zu schützen.

Die Stadtverwaltung hat außerdem mitgeteilt, dass es zu einem Treffen mit Mitarbeitern eines hannoverschen Architekturbüros gekommen ist. Die Planer haben vom Hamburger Unternehmen den Auftrag erhalten, aus dem Fachwerkdoppelhaus von 1787 ein Wohngebäude zu machen. Das Gespräch hatte vorwiegend informativen Charakter, heißt es aus der Verwaltung. Das Architekturbüro sei über die denkmalschutzrechtlichen Auflagen informiert worden.

Ursprüngliche Pläne Makulatur

Die ursprünglichen Pläne des ersten Käufers sahen vor, die frühere Immobilie der Stifts-Kirchengemeinde zu einem Luxus-Wohnquartier mit acht Appartements umzuwandeln. Die Baupläne waren nach Auskunft der Stadtverwaltung nicht genehmigungsfähig und sind vom Tisch. Welche konkreten Absichten und Zeitvorstellungen der gegenwärtige Investor hat, ist unklar.

Das Gebäude Stiftsstraße 20/22, die Neue Dechanei, ist ein Doppelfachwerkhaus. Es wurde 1787 als Kapitelhaus errichtet, in dem sich ab 1835 die Wohnung der Dechantin des Stifts befand. Im Gebäude war auch die Stiftsschule nebst Dienstwohnung des Stiftsschulrektors untergebracht. Später war das Haus Nummer 20 Pfarrhaus und bis zur Auflösung der Superintendentur in Wunstorf Wohnhaus des Superintendenten. Später wurden dort Büros des Kirchenkreisamtes und der Diakonie eingerichtet. Das Haus Nummer 22 war Küsterhaus und wurde im 20. Jahrhundert auch von den Organisten und Kantoren der Stiftskirche bewohnt. Später diente es der Stifts-Kirchengemeinde als Pastorenwohnung.
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