Wunstorf (red). Einen Kaffeevollautomaten gibt es wahrscheinlich nicht zu gewinnen bei der inzwischen dritten Auflage des „Digitalen Adventskalenders“: Ab heute, dem 1. Dezember, wird aber wieder bis Heiligabend täglich ein „Türchen“ im Internet geöffnet, das zu einem der Wunstorfer Innenstadtgeschäfte führt. Die wiederum halten eine besondere Aktion bereit. Oft gibt es dabei etwas zu gewinnen oder einen Preisnachlass aufs Sortiment. Nicht nur Geschäfte machen mit, auch die Werbegemeinschaft und der Wochenmarkt haben in diesem Jahr ein eigenes Türchen bekommen.
Das erste Türchen heute gehörte gleich der Werbegemeinschaft, die etwa vier Citygutscheine im Wert von je 20 Euro verlost. Um mitzumachen, sollte man auf den Social-Media-Accounts des städtischen Citymanagements wie zum Beispiel bei Instagram („wunstorfer“) aber nicht nur einen Kommentar hinterlassen, sondern auch gleich dazuschreiben, was der größte Weihnachtswunsch sei.
Die Auepost hat die Antworten der ersten Stunden einfach mal statistisch ausgewertet und ist dabei zu interessanten Erkenntnissen gelangt. Denn die Wünsche zeichnen zwar kein repräsentatives, aber ein durchaus realistisches Bild, was sich die Menschen in Wunstorf zu Weihnachten am meisten wünschen. Es sind Wünsche, die man genau so erwartet hätte – aber auch manche Überraschung ist dabei. In die Auswertung eingeflossen sind die rund 100 ersten Teilnehmerantworten.
Eines wird dabei besonders deutlich: Entgegen des manchmal bisherigen allgemeinen Eindrucks wünschen sich die Wunstorfer überhaupt nicht, dass die Baustellen in der Stadt schneller fertiggestellt werden – oder dass das Hallenbad an Weihnachten wieder geöffnet ist. Diese Art von Wunsch kommt überhaupt nicht vor. Politisch angehaucht scheint nur ein einzelner Wunsch: Jemand wünscht sich, dass es für das Kind im nächsten Jahr mit einem Kitaplatz klappt.
Mit großem Abstand an erster Stelle stehen Gesundheit für sich oder andere geliebte Menschen. Über ein Viertel hat diesen Wunsch. Als zweithäufigster Wunsch nennen die Teilnehmer Frieden oder Weltfrieden. Auch ein tolles Weihnachtsfest, Glück, mehr freie Zeit und eigene Zufriedenheit und mehr Gelassenheit werden öfter genannt. Auf weiße Weihnachten können die Wunstorfer jedoch offenbar eher verzichten. Vielleicht wissen viele aber auch gar nicht mehr, was das ist, jedenfalls wird dieser Wunsch vergleichsweise selten genannt.
Daneben existieren aber auch sehr individuelle Wünsche: Der besagte Kaffeevollautomat ist darunter, aber auch eine Schachtel After Eight oder eine Massage stehen auf der Wunschliste einiger Wunstorfer. Und, falls der Auserwählte mitliest, aufgepasst: Eine Teilnehmerin wünscht sich einen Heiratsantrag.
Parallel zur Werbegemeinschaft Wunstorf, die vor allem mit dem bereits am zurückliegenden Montag eröffneten Weihnachtsmarkt Adventsstimmung in die Wunstorfer Innenstadt bringt, leistet das städtische Citymanagement mit der Aktion einen weiteren Beitrag, um Wunstorfs Fußgängerzone zur Weihnachtszeit zu einem Anziehungspunkt zu machen.
Neben dem digitalen Adventskalender, bei dem viele Branchen vertreten sind, die sich auch über einen entsprechenden Aufsteller oder ein Plakat als Teilnehmer mit ihrem Türchen zu erkennen geben, wird auch der Weihnachtsmann in diesem Jahr wieder in den teilnehmenden Geschäften unterwegs sein.
Citymanagerin Tanja Berg machte jedoch auf eine Änderung aufmerksam: Der „Weihnachtsmann“ wird nicht wie bisher an allen Samstagen unterwegs sein, sondern man konzentriert sich diesmal auf die letzten vier Tage der Woche vor Weihnachten. Ab dem 18. Dezember wird der Mann in Rot in den Geschäften der Fußgängerzone unterwegs sein.
Sind es professionell ausgebildete Weihnachtsmänner oder rekrutiert man im Rathaus oder unter den Händlern entsprechende Darsteller für die Aktion? Wirtschaftsförderer Ziegenhagen antwortete auf die Frage der Auepost: „Es ist natürlich der echte!“
„Natürlich der echte!“
Jan Cord Ziegenhagen
Christoph Oppermann, der für HAZ/NP den Pressetermin begleitete, lieferte gleich noch die überzeugende Erklärung, weshalb das Original ranmuss: „Ihr habt im Rathaus gar nicht genügend Rote mit langen Bärten!“
Weltfrieden wünschen sich wohl viele, aber einen Kaffeevollautomaten.? Am besten noch ei en Ferrari in der Garage.
„Weltfrieden und einen Kaffeevollautomaten“
Ist doch sehr praktisch, dass man selbst weder Sarkasmus, noch beissenden Spott bemühen muss, wenn es die Überschrift doch schon perfekt auf den Punkt gebracht hat.
Man kann leider nur über Facebook und Instagram am digitalen Adventskalender teilnehmen. Hat nur nicht jeder. Sehr schade.
Der digitale Adventskalender als Ersatz für den traditionellen mit Blick auf rege Beteiligung, natürlich, genau wie das Smartphone als Ersatz für anständigen Katastrophenalarm, ist zeitgemäß, leider, oder besser gesagt zeitgenössisch und einfacher bedienbar?
Die guten Wünsche, deren Erfüllung sicherlich nicht durch die Urheber zu erfüllen sind. Außer dem Kaffeevollautomaten, versteht sich.
Ein respektvolles Miteinander, Verständnis für Bürger, deren Bett nicht auf Rosen geschichtet ist und Armut täglicher Begleiter, das wäre ein sicherlich leicht zu erfüllender Belang, definitiv einfacher als den Weltfrieden.
Warum sich so wenige Leute Schnee wünschen (ich erwähnte es bereits), ist mir unklar und befremdlich, denn einerseits Kälte und Schneepracht abzulehnen vor der Haustür und andererseits mit der Lufthansa in das malerische Gefilde südlich gelegener Bergorte zum Skifahren und natürlich Ski apres zu erleben, Rodel und Bob, passt nicht.
So denken wir mit leiser Genugtuung und reines Gewissens an diese, die keinen Kaffeevollautomaten besitzen, im Weltunfrieden leben, sich moralische und soziale Würde wünschen – und vielleicht auch ein bisschen Schnee.
Wer Weltfrieden anstrebt, muss vermutlich auch etwas gegen Gewalt in der Kindererziehung und Gewalt gegen Frauen unternehmen … der Wiener Friedensforscher Franz Jedlicka erklärt das in seinen Artikeln und Ebooks …
LG Holger
Doch mein Wunsch wäre….zum Fest mal keine Baustelle in der Barne.Vielleicht klappt es nächstes Jahr.Falls ich es erlebe ,würde es mich sehr freuen