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Zwischen Särgen, E-Autos und Einbautüren: Dem „WuWiWo“ gelingt auch im 20. Jahr wieder die Überraschung

21.04.2024 • Redaktion • Aufrufe: 2196

Am vergangenen Wochenende war Wirtschaftswochenende in Wunstorf – und es zog die Besucher wie erwartet in den Bann. Altbekannte Aussteller mit neuen Ideen und neue Aussteller mit Unerwartetem trumpften auf.

21.04.2024
Redaktion
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Das WuWiWo 2024 von oben | Foto: Deppe/Dombrowski

Wunstorf (ds/nd/dd). Konkurrenz durch Fußball, Hannovermarathon und einen Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Luthe können der 20. Ausgabe des Wunstorfer Wirtschaftswochenendes nichts anhaben: Die Besucher kommen am Wochenende des 13./14. April zahlreich und informieren sich wie gewohnt über Neues aus Handel, Dienstleistung und Ehrenamt auf dem Gelände des Wunstorfer Schützenplatzes. Quasi über Nacht haben sich Zelthalle und Freifläche in eine pulsierende Messe verwandelt.

Die Mischung ist es, die das WuWiWo bekanntermaßen herausstechen lässt. An der klassischen Zweiteilung von ehrenamtlichen Organisationen und gewerblichen Ausstellern wird festgehalten, aber auch innerhalb des Businessbereichs ist die Bandbreite schillernd: Da finden sich in diesem Jahr die Hausbauelemente neben der Grünpflanzenexpertin, die Cocktailkünstler neben dem Bestattungsunternehmen. Auf dem Außengelände sind die Pferdefreunde Wölpinghausen wieder dabei und lassen das Publikum an ihrer Leidenschaft fürs Westernreiten teilhaben. Der Branchenmix ist vielschichtig wie immer, in diesem Jahr vielleicht sogar noch vielschichtiger.

Es wird bunt

Der Eindruck entsteht auch deshalb, weil erstmals ein besonderes Holzmöbel unter dem Zeltdach zu besichtigen ist: Der Themenbereich Trauer und Bestattung sind nichts Neues auf dem WuWiWo, auch in früheren Ausgaben wurde beispielsweise schon für Friedwälder geworben. Doch Thorns Bestattungen ist zum ersten Mal unter den Ausstellern vertreten und wird damit direkt zu einem auffallenden Publikumsmagneten:

Sargbemalen am Messestand | Foto: Deppe/Dombrowski

Mit dem Anblick eines Sarges auf dem Messegelände haben viele wohl nicht gerechnet, doch während der ein oder andere Erwachsene stutzt, haben vor allem die jüngeren Besucher überhaupt keine Berührungsängste: Das Unternehmen lädt zum Sargbemalen ein, was großen Anklang findet – die Möglichkeit, mitzumalen, wird begeistert angenommen.

Stellschrauben am neuen Konzept

Obwohl das neue Konzept des Wirtschaftswochenendes, das im vergangenen Jahr zum ersten Mal ausprobiert wurde, im Kern beibehalten wird, sind leichte Modifikationen zu bemerken: Der Cateringbereich ist vom separaten kleinen Zelt auf dem Außengelände des vergangenen Jahres wieder ins große Messezelt gewandert, die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen präsentiert sich damit direkt hinter dem Messehallen-Eingangsbereich. Damit kehrt man ein wenig zu den Ursprüngen zurück – auch in früheren Jahren gehörte der Cafébereich mit zum Zelt. Daran wird nun wieder angeknüpft, und diese Änderung soll auch in Zukunft beibehalten werden. Denn sie hat sich bewährt: Das Kuchenangebot ist schon am frühen Nachmittag erstmals vergriffen.

Der Cateringbereich ist wieder unters Messezeltdach gezogen | Foto: Deppe/Dombrowski

Damit ist der Bereich für die kulinarische Ruhepause auch wieder wetterfest – doch mit dem mittigen April-Wochenende hat man diesmal tatsächlich den Wetterjoker gezogen: Am Sonnabend gibt es Sonne wie sonst erst im Juni, so dass es die Besucher am Sonntag direkt zu schätzen wissen, dass aufziehende Wolken das Zeltdach nicht zu sehr aufheizen. So viel Softeis war wohl noch nie verkauft worden auf einem Wirtschaftswochenende im April. Die Atmosphäre scheint genau richtig für einen ausgiebigen Bummel übers Gelände.

Tatsächlich braucht man die zwei Tage, um alles wirklich im Detail zu entdecken – ein einziger Tag reicht kaum, um sämtliche Offerten einmal gesehen oder ausprobiert zu haben. Das Handwerk, im vergangenen Jahr noch verhaltener, kehrt nun ebenfalls langsam wieder zur Messe zurück. Auch regionale Firmen, die zuvor noch nie auf dem WuWiWo waren, sind unter der Schar der Stände zu entdecken.

Etwas Pech hat man dieses Jahr nur mit den Parkplätzen: Erst unmittelbar vor dem Wochenende steht fest, dass die große Wiese nicht wie sonst üblich ebenfalls als Parkplatz direkt vor Ort dienen kann – trotz der sommerlichen Temperaturen ist der Untergrund noch zu aufgeweicht und kann nicht befahren werden. So müssen weiter entfernte Parkplätze herhalten – und eiligst wird ein Bus-Shuttle-Service organisiert, der zwischen den Wunstorfer Parkplätzen und dem Messegelände pendelt. Am Sonnabend fahren zwei, am Sonntag drei Busse.

20 % mehr Aussteller

Zur Eröffnung sind die Bundestagsabgeordneten Hendrik Hoppenstedt (CDU) und Rebecca Schamber (SPD) gekommen. Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) spricht das Grußwort und wünscht zum 20. Jahr, dass in der Zukunft auch die 50. Ausgabe gefeiert werden kann. Die Chancen stehen gut: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Aussteller um 20 % gestiegen.

Bürgermeister Carsten Piellusch (re.) mit Manfred Henze am Stand der Stadt | Foto: Deppe/Dombrowski

Das WuWiWo stehe für „20 Jahre Innovation, Information und Interaktion – eine Messe für die ganze Familie“, beschreibt es der Bürgermeister. Das sieht man besonders eindrucksvoll aus der Luft – der große Messezeltbereich wirkt da fast schon unterdimensioniert gegenüber dem gut gefüllten Außenbereich. Pavillon an Pavillon reiht sich aneinander.

Piellusch baut in seine Begrüßungsrede den Schwerpunkt Klimaschutz und Verkehrswende ein. Dabei nimmt er im Bereich E-Mobilität die Industrie in die Pflicht: Der Absatz von E-Autos gerate derzeit ins Stocken, weil es keinen „echten Volkswagen“ mehr gebe – der Wunsch von Wunstorfs Bürgermeister wäre ein Einstiegsmodell für maximal 19.999 Euro.

Kugelschreiber spielen nicht mehr die Hauptrolle

Die Andenkenjäger scheinen nicht mehr die größte Rolle zu spielen – das Publikum scheint fokussierter zu sein als in den Vorjahren. Wer an die Stände kommt, hat Informationsbedürfnis und lässt sich auch länger beraten. So bewertet auch Veranstalter Manfred Henze von Kontor3 die zurückliegende Wirtschaftsschau und zieht das offene Resümee: Keine „Kugelschreiberjäger“ mehr in Massen wie in früheren Jahren, sondern am Angebot wirklich interessierte Besucher.

Popcorn auf dem Wirtschaftswochenende | Foto: Deppe/Dombrowski

Kugelschreiber als Werbegeschenke gibt es dennoch zur Genüge, aber vor allem mit den von der AOK verteilten grünen Hüten sieht man zahlreiche Besucher herumlaufen. Probiert werden kann Gemüse, Getränke – und natürlich gibt es überall auch Gratis-Popcorn. Am aufwändigsten macht es den Andenkenjägern die Bundespolizei an ihrem Stand: Hier muss in einem Escape-Room-artigen Spiel selbst auf kriminalistische Spurensuche gegangen werden, über das Sammeln von Indizien kommt man dem „Bösewicht“ auf die Spur, bevor es eine kleine Belohnung gibt.

siehe auch: Der große Rundgang - das war los auf dem Wunstorfer Wirtschaftswochenende 2024
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Kommentare


  • Heinz-Dieter Badke sagt:

    Eine immer wieder besuchenswerte Veranstaltung. Informationsmöglichkeiten und Unterhaltungswert ausgezeichnet. Top.
    Für die örtlichen und regionale Wirtschaft, auch für potentielle Kunden,
    auf jeden Fall bedeutsam. Weiter so!!!!

  • Rothbart sagt:

    Wir, dass DRK Wunstorf e.V. sind seit 19 Jahren dabei und sind froh die Möglichkeit zu bekommen über das Ehrenamt zu informieren. Dafür ein Herzliches Dankeschön an das Team vom Kontor3

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