Wunstorf (as). Ein weiteres Wunstorfer Prestige-Projekt ist ins Stocken geraten: Der bisher auf Baukosten von vier Millionen Euro geschätzte Neubau für das Technische Hilfswerk (THW) im Gewerbegebiet Süd muss neu geplant werden. Das Vorhaben verzögert sich nach Informationen der Auepost erheblich, weil das geplante Gebäude nicht auf das gezielt erworbene Grundstück passt.
Das THW operiert seit Jahren von einem mehr als 100 Jahre alten Gebäude an der Bahnhofstraße aus: dem einst weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Hotel Wehrmann. Weitere Flächen werden in der direkten Umgebung genutzt. Der Standort genügt seit langem nicht mehr den Anforderungen und Bedürfnissen der Hilfsorganisation. Der Ortsverband drängt deshalb seit vielen Jahren energisch auf einen Neubau.
Ein Standort wurde mit Hilfe der Stadtverwaltung im Gewerbegebiet Süd an der Straße An der Feldmark gefunden. Verhandlungen und Erwerb der städtischen Fläche verzögerten sich immer wieder, weil nicht nur etliche Gremien und Dienststellen des THW bis hin zur Bundesführung an dem Projekt beteiligt sind, sondern auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Bonn.
Das Verfahren erwies sich als umständlich und zeitraubend – so sehr, dass das Wunstorfer THW immer wieder Bundespolitikerinnen und Bundespolitiker von SPD und CDU eingeschaltet hat, um Druck zu erzeugen. Auch der frühere Bürgermeister Axel Eberhardt übte öffentlich Kritik am Zögern der Bonner Dienststelle. Die Bundesanstalt stimmte schließlich Projekt und Grundstückskauf zu, und die THW-Aktiven freuten sich darauf, den neuen Standort 2022 in Betrieb zu nehmen.
Daraus ist wegen der aufwändigen Planungen nichts geworden. Jetzt rückt das Projekt erneut in die Ferne. Nach Informationen der Auepost sind dafür zwei Faktoren ausschlaggebend: Der Ortsverband hat seine Bedarfsbeschreibung geändert und zwei weitere Hallenplätze und einen Carport hinzugefügt, weil sich die Strukturen des THW wegen der Gründung der Fachgruppen Notversorgung, Notinstandsetzung und Elektroversorgung geändert haben.
Außerdem ist der Gerätebestand um Pumpen, ein Boot, Aggregate und Transportmöglichkeiten erweitert worden. Das erweiterte Raumprogramm stößt sich aber nun mit neuen Bauvorschriften: Nach der Änderung einiger Abstandsregeln passt der Komplex nicht mehr auf das Grundstück. „Es fehlen so zwischen 30 und 50 Zentimeter an einigen Stellen“, erfuhr die Redaktion vom THW. Die Planer müssten sich schnellstens etwas einfallen lassen, heißt es aus der Führung des Ortsverbands. Die Gebäude des Hilfswerks sind bundesweit standardisiert.
Ob das jetzt hilfreich oder eher hinderlich sei, wollen die Wunstorfer nicht kommentieren. Jedenfalls komme es nicht in Frage, die kleinere Variante zu verwirklichen oder einen weiteren Standort ins Gespräch zu bringen. Auch die Vergrößerung des Grundstücks scheint keinen Ausweg zu bieten. Auf den Nachbarflächen sind eine Bäckerei und Firmen zur Aufbereitung von Fahrzeugen angesiedelt.
Wie deutsch sind sie? Ja!
Wieso ich? Ich bin europäischer Weltbürger.
Das Problem ist ja nicht der Platz sondern die lange Dauer bis Bonn und Berlin ihr ok gegeben haben.
Schieb nicht immer alles auf Bonn und Berlin. Wenn alle es wollen, kann es schnell gehen. Das Problem liegt oft in der Profilierungssucht einzelner, parteipolitischer Spielchen und vorgeschobenen umweltpolitischen Argumentationen (nicht vor meiner Haustür).
Das ist in einem Gewerbegebiet ! Ausnahmeregelung der Stadt über den Baubauungsplan und fertig. Ist ja letzten Endes für den Bevölkerungsschutz.
DAS ist Deutschland…
Von welchen Änderungen der Abstandregeln ist hier die Rede?
Das interessiert mich jetzt auch. Sind die betreffenden Nachbargrundstücke vergeben? Lassen sich noch Grenzen verschieben? Die Redaktion sollte hier einmal nachfragen.
Ist denn das Gewerbegebiet Süd schon komplett verplant und verkauft? Da wird sich doch schnell eine Lösung finden, wenn man denn will.