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Blumenau: Ursache des Feuers nicht zu klären

31.08.2022 • Achim Süß • Aufrufe: 1551

Die Ursache des Feuers im alten Gasthaus Blumenau lässt sich nicht abschließend klären. Ob es Brandstiftung war oder eine Selbstentzündung zum Brand führte, wird wohl für immer im Verborgenen bleiben. Sollte der Denkmalschutz nun aufgehoben werden, stünde ein Abriss des 370 Jahre alten Gebäudes an.

31.08.2022
Achim Süß
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Völlig niedergeschlagen verfolgt Hajo Arnds von der Initiative KRuG die Löscharbeiten. „Hier verbrennt das Erbe des Ortes“, sagt er immer wieder. | Foto: Achim Süß

Blumenau (as). Die Ursache des Feuers im ehemaligen Gasthaus Blumenau ist nicht eindeutig zu klären. Das hat Michael Bertram, der Pressesprecher der Polizeidirektion Hannover, heute im Gespräch mit der Auepost mitgeteilt. Eine Brandstiftung sei nicht auszuschließen, aber auch eine organische Entzündung sei als Ursache möglich.

Die Ermittlungen der Brandexperten seien wegen des Gebäudezustands eingeschränkt gewesen, sagt Bertram: Wesentliche Teile der Fußböden seien stark beschädigt worden und in den Keller gestürzt. Deshalb sei es den Ermittlern nicht möglich, alle Bereiche des mehr als 370 Jahre alten Gasthauses zu betreten. Die Staatsanwaltschaft Hannover werde über das weitere Verfahren entscheiden.

Zu einer Selbstentzündung kann es laut Brandexperten kommen, wenn große Mengen von leicht brennbarem, organischen Material wie Holz, Heu, Kohle, Mehl, ölgetränkte Lappen oder Holzspäne mit ausreichender, aber nicht zu starker Durchlüftung lagern. In diesen Materialien können verschiedene Prozesse zur Selbstentzündung führen. Auch die Besiedlung mit Insekten kann nach Angaben der Polizei eine Rolle spielen.

Bisherige Pläne in Rauch aufgegangen

Das Landesamt für Denkmalpflege und die Experten der Stadtverwaltung treffen in Kürze am Gebäude zusammen, um das Ausmaß der Schäden zu bewerten, so Stadtsprecher Alexander Stockum. Erst danach fällt die Entscheidung, ob der Denkmalschutz aufrechterhalten werden kann. Für die Umgebung des ehemaligen Gasthauses ist eine Änderung des Bebauungsplans vorgesehen. Die aktuellen Festlegungen gelten als nicht mehr zeitgemäß. „Städtebauliche Verbesserungen“ sind laut Bauverwaltung das Ziel: Mit einem Investor sollte ein Konzept für Wohnbebauung entwickelt, mit dem Erlös das Gasthaus als schützenswertes Denkmal erhalten werden. Ob und wie das Projekt umgesetzt wird, ist jetzt völlig unklar.

Das Feuer im Fachwerkgebäude an der Ecke Leinechausse und Manhorner Straße war am 11. August gegen 17.30 Uhr im Dachgeschoss ausgebrochen. Mehr als 150 Feuerwehrleute aus Wunstorf und Neustadt waren stundenlang im Einsatz, außerdem Polizeibeamte, Johanniter und Technisches Hilfswerk. Der Wasserförderzug der Wunstorfer Stadtfeuerwehr stellte ein Schlauchsystem zur nahen Aue her. Zeitweise wurden 4.000 Liter Wasser pro Minute auf die Flammen gegeben.

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Kommentare


  • Basti g. sagt:

    Habt ihr blumenauer euch mal vorm Brand die Bausubstanz der Immobilie angeschaut ? Es war vorher alles marode,undicht, schimmel,feucht ,Holzwurm also wer das wieder aufgebauten wollte kann nicht rechnen oder hat 5 Millionen über ! Abreissen und einen neuen Krug bauen wäre doch jetzt angebracht

  • Birgit sagt:

    Abreissen und neu bauen gehört wohl zum allgemeinen Gedankengut vieler, die dieses bislang noch nicht praktizierten. Wie man sieht, scheint das in Mode gekommen zu sein. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit der Erhaltung eines Hauses: Die Sanierung. Aber dieser Begriff scheint in vielen Köpfen entweder nicht bekannt oder der völligen Ignorierung unterworden, schade.

    Wenn diese Handhabe mit allen Gebäuden dieser Art verbunden wird, fehlen bald viele dieser schönen alten Fachwerkhäuser, die seltsamerweise in anderen Bereichen dieser Republik wie beipielsweise Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg gerade bei jungen Leuten großen Anklang finden.

    Sicherlich mag manche Bausubstanz nicht auf dem aktuellsten Stand sein. Aber es gibt Mittel und Wege, sie „aufzurichten“.

    In einer gemütlichen Altbaugegend zu wohnen ist sicherlich eines anderen Habitus geprägt als in einer Trabantenvorstadt, wo nur Betonklötze stehen.

  • Mari sagt:

    @Basti G: Natürlich kostet das Renovieren von historischen Gebäuden etwas, aber dafür hat man ein tolles historisches Gebäude, dass zur Dorfgeschichte gehört! Es gibt leider viele Immobiliengesellschaften, die alte Gebäude mit dem Bagger einreissen, wenn z.B. Denkmalüberprüfung ansteht und ihr Abreissplan durch evtl. „Denkmalschutz“ gestört werden kann! Denn der Investor will ja neubauen..Warum soll so ein Gebäude von selbst brennen? Kaum zu glauben…Sehr schade um dieses schöne historische Gebäude!

  • Basti g. sagt:

    Warum kauft die Initiative Krug denn nicht die Immobilie? Kann doch ich so schwer sein ab zur Bank kohle holen und los geht’s! Oder soll die Stadt euch die Immobilie sanieren und übergeben ?

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