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Die Transall fliegt zum letzten Mal über Wunstorf

03.06.2021 • Daniel Schneider • Aufrufe: 2527

Am Vormittag flog eine der letzten Transall der Luftwaffe auf ihrer Abschiedstour über den Fliegerhorst Wunstorf. Viele Wunstorfer und auch einige Touristen flankierten ihren letzten Flug.

03.06.2021
Daniel Schneider
Aufrufe: 2527
Transall-Abschiedstour
Abschiedstour der Transall über dem Fliegerhorst Wunstorf | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Der Überflug war für 11.10 Uhr am Donnerstag angekündigt, und pünktlich auf die Minute tauchte von Südwesten die Silhouette einer Transall auf – in auffälligem Orange an Seitenruder und Motoren lackiert -, begleitet von einer zweiten Maschine als Eskorte: Die „Retro-Brummel“, die letzte Transall-Maschine im Dienste der Luftwaffe. Vor den Augen von alten Verehrern und Planespottern auf allen Seiten des Fliegerhorstes flogen die Maschinen eine weite Runde über den Fliegerhorst, drehten dann wieder nach Süden ab, um doch noch einmal umzukehren und zu einem weiteren Tiefflug über den Flugplatz anzusetzen. Beim zweiten Überflug grüßte die Abschiedsmaschine durch Senken und Heben der Tragflächen, dann verschwanden die Transall endgültig gen Osten, Richtung Fliegerhorst Faßberg, wo die Abschiedstour eine Viertelstunde später zur Landung erwartet wurde. Zuvor war um 10.55 Uhr Bückeburg überflogen worden.

Trotz aller Nostalgie und Begeisterung für dieses Kapitel der Militärtransportfliegerei: Einige der Zuschauer hätten der allerletzten Transall gern noch mehr Aufmerksamkeit gewünscht. Warum nicht wenigstens zwei A400M die letzte Transall auf ihrer letzten Reise flankierten, war als leise Kritik zu vernehmen.

Von der Transall überrascht

Eher zufällig in den Transall-Abschied gerieten Carola Krahn-Gora und Dieter Rahmel. Das Paar aus dem Ruhrgebiet war am letzten Tag ihres Steinhude-Kurzurlaubes auf einer Radtour gerade in Stiefelholz angelangt, als sie sich von den vielen erwartungsvollen und kamerabewehrten Gesichtern am Flugplatzzaun stoppen und auch gleich die Hintergründe des Ereignisses erklären ließen. Die Recklinghäuser zückten kurzerhand selbst das Smartphone und nahmen den Transall-Überflug mit auf in ihre Urlaubserinnerungen.

Krahn-Gora, Rahmel
Carola Krahn-Gora und Dieter Rahmel auf Radtour durch Wunstorf | Foto: Daniel Schneider

Erinnerung wird die Transall auch bleiben für alle Wunstorfer, die von dem Flugzeugtyp die letzten Jahrzehnte begleitet wurden. Die Militärtransportmaschine aus den 60er Jahren war das Muster des Lufttransportgeschwaders 62 und flog in Wunstorf bis zum Jahr 2015, bevor es vollständig vom A400M abgelöst wurde. Krahn-Gora und Rahmel gefällt die Gegend so gut, dass sie bald wieder hier urlauben wollen. Motorengeräusche einer Transall im Überflug werden sie dann jedoch nicht mehr hören. Auch auf dem Bundeswehrflugplatz in Hohn, dem letzten verbliebenen Standort für die Transall, geht die Zeit für den erprobten Flieger dem Ende entgegen.

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Kommentare


  • Birgit N. sagt:

    Danke an Denjenigen oder Diejenige, die das Video zur Verfügung stellte.
    Es war ein gro0es Erlebnis, leider auch ein trauriges.
    Ich habe mir so sehr gewünscht, dass beide Maschinen noch einmal eine weitere Runde fliegen.
    Oder, noch besser, dass die gute Freundin Transall zurückkommt
    Ich habe nur geweint.

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