Wunstorf (red). Den Begriff Blutkirche bringt man eigentlich eher mit russisch-orthodoxen Sakralbauten in Zusammenhang. Doch für wenige Tage im Jahr hat auch Wunstorf eine blutrote Kirche, mitten im Zentrum: An der Stadtkirche war in den zurückliegenden Tagen wieder das bekanntes Naturschauspiel zu bewundern: Der Bewuchs mit wildem Wein am Kirchturm verfärbte sich kurzzeitig zu einem leuchtenden Rot – und kündigte damit den kommenden Winter an.
Nur rund zwei Wochen bietet sich den Besuchern der Fußgängerzone dieser herbstlich-intensive Anblick, bevor er sich wieder verliert. Der zuvor dichte Blätterbewuchs an der Kirchturmfassade wird bräunlich, verwelkt und gibt über die Wintermonate die Sicht auf die Turmfassade von St. Bartholomaei völlig frei. Jetzt, quasi pünktlich zur Umstellung der Uhren auf die Winterzeit, sind die Blätter vom Kirchturm gefallen.
Der Farbwechsel der Pflanze wird durch Anthocyane ausgelöst, einen Pflanzenfarbstoff, der in den Blättern natürlich vorkommt, aber erst zum Tragen gelangt, wenn die Temperaturen sinken. Manche Quellen behaupten sogar, dass der Farbstoff die Funktion eines „eingebauten Frostschutzmittels“ übernehme.
Im nächsten Frühjahr wird der Wein dann seine grüne Farbe mit neuem Bewuchs wieder ausbilden, um im Sommer, zu Beginn des Augustes, seinen intensivsten Grünton zu erreichen. Zwei Monate später ist das Blattwerk bereits wieder rötlich – und der Reigen beginnt von vorn.
Komisch, unser Efeu sieht ganz anders aus! Und die Blätter fallen im Herbst auch nicht alle ab. Das würde auch nicht so gut zu einer immergrünen Pflanze passen. Kleiner Tipp: Nicht alles glauben, was in der Zeitung steht!
Vielleicht sollte der Bericht ja ein Halloween-Scherz sein.
Efeu sieht echt toll aus ! Beschädigt nur das mauerwerk da werden im laufe der Jahre enorme sanierungskosten anfallen