Wunstorf (ds). Stadt Wunstorf und die Niedersächsische Landesstraßenbaubehörde (NLStBV) hatten zur Infoveranstaltung geladen, die von vornherein nicht als Frontal-Vortrag oder Fragerunde angelegt war, sondern als dezentrale Marktplatzsituation: In der Aula der Otto-Hahn-Schule waren am vergangenen Donnerstag zu den einzelnen Eckpunkten (Straßenverlauf, Bauwerke, Grundstückserwerb oder Natur- und Lärmschutz) Infotische aufgestellt. Allein die NLStBV war mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort, die geduldig alle Fragen zum Straßenbauprojekt beantworteten. Und das waren nicht wenige: So nahmen die Gekommenen auch nur kurz auf den bereitgestellten Stuhlreihen Platz, und suchten dann die Thementische auf, nachdem Bürgermeister Carsten Piellusch und NLStBV-Geschäftsbereichsleiter Uwe Schindler den Abend eröffnet hatten.
Piellusch spielte noch einmal auf die lange Planungszeit an, aus dem Jahrzehnte- wird bei Fertigstellung tatsächlich ein Jahrhundertprojekt geworden sein, wenn man die erste Erwähnung der ersten Idee zur Nordumgehung im Jahre 1930 zugrunde legt. Denn noch einmal kommt es zu einer Verzögerung, vor 2030 ist der Bau nicht zu schaffen. Nach aktuellem Plan soll das Projekt 2033 abgeschlossen sein.
Welche Dimensionen die Nordumgehung hat und wie viel Planung dahintersteckt, wurde vielen erstmals so richtig bewusst, als sie die auf mehreren Tischen an einem Stück in voller Länge ausgebreiteten Pläne betrachten konnten.
Die neue Bundesstraße wird nicht nur den Verkehr aus der Innenstadt herauslenken, sondern auch das Gesicht der Stadt verändern: Neue Brückenbauwerke entstehen, die Westaue wird ein Stück verlegt und altbekannte Verbindunngswege werden verschwinden und durch neue ersetzt. Nach dem Bau wird die Stadt vor allem verkehrstechnisch eine ganz andere sein.
Ein Thema, das besonders viele Besucher umtrieb: Wie kommen die Fahrradfahrer künftig von der Kernstadt nach Steinhude, wenn dann nicht nur die Bahnstrecke die Zufahrt zum Hohen Holz erschwert, sondern die vielbefahrene Nordumgehung die bekannte Strecke durchschneidet? Denn die heutige Strecke über Alten’s Ruh wird es dann nicht mehr geben. Wo derzeit täglich Hunderte Radfahrer fahren, wird künftig eine Fledermausbrücke stehen, damit die Tiere, die sich entlang der Allee zum Wald orientieren, nicht auf die querenden Autos prallen, sondern darüber hinwegfliegen.
Radfahrer bekommen an dieser Stelle keine Brücke, eine solche ist lediglich viel weiter östlich vor allem für den Schulwegsverkehr vorgesehen. Stattdessen wird ein Radweg am Obi-Baumarkt vorbei geradeaus zum neuen B442-Kreisel führen, neben dem die Radfahrer dann die Bundesstraße queren müssen, nachdem sie den Kreisel zunächst mittig durchfahren haben. Bei diversen Radfahrern stieß das auf Unverständnis: „Ich dachte, es sollte ausgebaut werden – und jetzt sowas“, murmelte ein Betrachter der Radverkehrssituation. Heike Winkelmann von der NLStBV nahm die Sorgen zur Kenntnis und die Anregung auf, dass man dort eventuell noch eine Bedarfsampel ergänzen könnte.
Sollte sie kommen, könnte die jetzige Ampel am Bürgerbüro womöglich einen würdigen Nachfolger auf der Nordumgehung finden.
Viele Teilnehmer versuchten, noch Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge unterzubringen – doch große Änderungen wird die neue Bundesstraße nicht mehr erfahren, erklärt Lisa Hustedt von der Landesstraßenbaubehörde. Kleinigkeiten womöglich, die Feinabstimmung oder beim Lärmschutz gebe es noch Stellschrauben – doch wesentliche Änderungen des per Planfeststellungsbeschluss finalisierten Projektes wird es nicht mehr geben.
Auch die Ausgleichsmaßnahmen zugunsten der Natur werden den Baubeginn nicht verzögern, wie in der Wunstorfer Politik vermutet worden war, sagte Marco Zuknik von der NLStBV. Nachgewiesen sein müsse das grundsätzliche Funktionieren der Maßnahmen – aber man habe Spielräume. Das Problem mit dem künstlichen Krötengewässer, das derzeit vor der Austrocknung steht, werde man mit einem klassischen Brunnenbau samt einer kleinen Pumpe lösen. Und wenn am Ende wirklich doch keine Amphibien im Amphibienteich sein sollten, dann werde die Nordumgehung deswegen auch nicht wieder abgerissen, bestätigte er schmunzelnd.
Erste große Bauten werden bereits im kommenden Jahr in Angriff genommen: Der Bau der Nordumgehung beginnt dann im Westen, wo unter anderem an der „Obi-Kreuzung“ eine neue Zufahrt samt Kreiselbauwerk entsteht. Wunstorfs neuer Problem-Bahnübergang soll bei dieser Gelegenheit auch Schranken erhalten. Auch die Westaue wird laut Plan noch im kommenden Jahr verlegt werden, um anschließend dort mit dem Bau der ersten Brückenbauwerke beginnen zu können.
Der „Infomarkt“ war der erste seiner Art, weitere werden folgen, wenn die nächsten Bauabschnitte anstehen.
Eine Aussage gegen die Achtung der Bürger Wunstorfs
Wozu baut man das überhaupt noch? Augenwischerei?
Die von unseren Politikern umzusetzende Agenda des WEF hat doch gesetzt, dass Individualverkehr, ob Verbrenner oder auch E-Mobilität, komplett gestrichen werden soll und man gleichzeitig an massiver Bevölkerungsreduktion arbeitet.
Wozu dann ein Ausbau von zukünftig nicht mehr benötigten Straßen-Kapazitäten?
“ Und wenn am Ende wirklich doch keine Amphibien im Amphibienteich sein sollten, dann werde die Nordumgehung deswegen auch nicht wieder abgerissen, bestätigte er schmunzelnd.“
Eine Aussage gegen Achtung der Tierwelt – einach nur traurig.
Was ist die Natur- und Tierwelt den Menschen eigentlich wert?