Wunstorf (red). Air Defender 2023, die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO, steht kurz bevor. Kernübungszeitraum ist der 12. bis 23. Juni 2023, doch in Wunstorf sind nun bereits die ersten Operationen dazu angelaufen – denn der Fliegerhorst und Heimat des Lufttransportgeschwaders 62 dient als Drehkreuz für die eigentlichen Übungsgebiete, auch die Militärflugplätze der Luftwaffe in Schleswig/Hohn und Lechfeld werden genutzt. Neben den drei ausgewiesenen deutschen Lufträumen werden auch Übungsabschnitte in Lufträumen über Polen und Tschechien angesteuert, einzelne Flugoperationen werden sich auch bis Estland und Rumänien ausdehnen.
An der Übung werden über 230 Luftfahrzeuge (überwiegend Kampfjets, Transport- und Tankflugzeuge) und annähernd 10.000 Männer und Frauen aus 25 Nationen teilnehmen. Die Übungsteilnehmer üben Luftverteidigung in einem breiten Fähigkeitsspektrum, steigern die technische und taktische Interoperabilität und tauschen Erfahrungen aus.
Die Übungslufträume Ost, Süd und Nord werden zeitversetzt für den zivilen Luftverkehr gesperrt und für die Übung genutzt: Der Osten von 10 bis 14 Uhr, der Süden von 13 bis 17 Uhr und der Norden von 16 bis 20 Uhr. Hin- und Rückflüge in Übungslufträume, auch außerhalb Deutschlands, finden in großen Höhen statt. Durch die zeitweise Sperrung der Lufträume wird nach aktuellem Stand nicht mit Flugausfällen gerechnet, wohl aber mit Verspätungen und Verschiebungen von Flugzeiten. Wunstorf als logistische Drehscheibe der Übung wird die größte Anzahl von Flugbewegungen zu Beginn und Ende der jeweiligen täglichen Übungszeiträume zu erwarten haben.
Die ersten C-17-Transportflugzeuge sind bereits vorgestern, am 30. Mai in Wunstorf gelandet, um Material und Personal für die Übung aus den USA nach Deutschland zu bringen. Vom kleinsten Werkzeugkasten bis hin zum Gabelstapler für den Entladevorgang war alles in den großen Transportern geladen. Die U.S. Air National Guard führt eine komplette Ausrüstung mit, um länderunabhängig sämtliche Lade- und Wartungsprozesse abwickeln zu können.
Am Folgetag, dem gestrigen Mittwoch, sind zudem sieben Transportluftfahrzeuge C-130-H der U.S. Air National Guard eingetroffen, die neben Material hauptsächlich Personal eingeflogen haben. Bislang sind 300 Soldatinnen und Soldaten aus den USA angekommen. In den nächsten Tagen wird die Ankunft weiterer Transportflugzeuge ebenfalls mit Ausrüstung und Personal erwartet. Von Wunstorf aus wird das Personal und Material dann auf die anderen Standorte im Lufttransport verteilt.
Schreibe einen Kommentar