Hannover/Wunstorf (red). Ganze 30 Jahre lang war Karl-Heinz Girod Naturschutzbeauftragter in Wunstorf: Seit dem 1. Januar 1995 bekleidete Girod dieses Ehrenamt für die Stadt Wunstorf.
Mit dem Jahreswechsel hat sein Nachfolger den Posten übernommen: Frank Hessing hat nach dem Beschluss der Regionsversammlung im Dezember am gestrigen Dienstag seine Bestellungsurkunde von Umweltdezernent Jens Palandt erhalten und übt das Ehrenamt in den kommenden fünf Jahren aus.
Frank Hessing engagiert sich bereits seit mehr als 40 Jahren für den Naturschutz und hat unter anderem 2020 die Neugründung der BUND-Ortsgruppe Wunstorf initiiert, deren Vorsitz er innehat. Besonders am Herzen liegt dem Hobbyornithologen neben Erfassung und Schutz von Vogelarten wie dem Rebhuhn auch der praktische Amphibienschutz. Zuletzt kritisierte er etwa auch die Fällung von Bäumen im Zuge von Straßenumbauarbeiten in der Stadt.
Im Rahmen der Bestellung seines Nachfolgers wurde Karl-Heinz Girod offiziell verabschiedet und für sein ehrenamtliches Engagement geehrt. Neben 30 Jahren als Naturschutzbeauftragter gehören dazu unter anderem auch 43 Jahre beim NABU, davon 20 Jahre als 1. Vorsitzender, sowie mehr als 30 Jahre Mitgliedschaft bei der „Aktion Fischotterschutz“.
Die Aufgaben der Naturschutzbeauftragten in der Region Hannover sind vielfältig: Sie sollen den Kontakt zwischen Einwohnern und Naturschutzbehörde sicherstellen und das allgemeine Verständnis für die Aufgaben der Umweltbehörde fördern. Die ehrenamtlichen Helfer übernehmen dabei die Aufklärungsarbeit vor Ort, vernetzen die Akteure und vermitteln bei Fragen an kompetente Ansprechpartner. Außerdem beraten sie zum Beispiel beim Umsetzen von Wespennestern oder den Auf- und Abbau von Krötenschutzzäunen. Voraussetzungen für die Bestellung zum Naturschutzbeauftragten sind neben fachlicher Qualifikation auch praktische Erfahrungen und gute Ortskenntnisse.
Karl-Heinz war immer Top!
Kein Ideologe!
Schade, dass Herr Girod das Amt nicht mehr ausübt.
Ich kenne ihn als kompetenten Kämpfer für die Umwelt rund um Wunstorf und er hat mehrfach auf Anfragen bzw. Einadungen der AfD zum Bauausschuss zu angefragten Themen Stellung bezogen.
Herr Girod ist meiner Meinung nach kein Mensch, der durch Charme oder Diplomatie besticht, aber durch eine geradlinige Haltung – deswegen hatte er ein interessantes Wahlergebnis, als er sich zur Bürgermeisterwahl stellte.
Beim Lesen des vorigen Kommentares taucht die Frage auf, wie viel schöne Natur heute noch bestehen würde, hätte Herr Girod dieses Amt bekommen.
Es ist zu begrüßen, dass sich Menschen wie Frank Hessing für den Naturschutz engagieren, besonders in einer Zeit, in der Umwelt- und Naturschutzthemen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Doch leider wird in der aktuellen Diskussion oft übersehen, dass Naturschutz nicht nur als eine Einschränkung für Bürger und deren Rechte verstanden werden sollte. Zu oft wird der Naturschutz als Trittbrett missbraucht, um politisch motivierte Interessen durchzusetzen, die mehr mit bürokratischen Hürden als mit der tatsächlichen Erhaltung der Natur zu tun haben.
Natürlich ist der Schutz unserer Umwelt und Tiere unerlässlich, aber es ist ebenso wichtig, dass dieser Schutz nicht auf Kosten der persönlichen Freiheit oder ohne ausreichende Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Bürger geschieht. Statt den Naturschutz als Bremse für Entwicklung und Nutzung von Land zu sehen, sollte ein Ansatz gefunden werden, der beides miteinander in Einklang bringt: die Erhaltung der Natur und die Möglichkeit für die Menschen, in ihrem Umfeld zu leben und zu arbeiten. Es ist wichtig, dass die Naturschutzarbeit transparent und verständlich bleibt und nicht in bürokratische Fallen führt, die eher die Bürger verärgern als zur Lösung beitragen.
Ein herzliches Dankeschön für Herrn Girod und seine unermüdliche Tätigkeit in Sachen Tier- und Naturschutz. Er hatte stets Gehör für Belange, die man an ihn herantrug und bot Hilfe an.
Gerade in schwierigen und meistens traurigen Situationen in Tier- und Naturschutz wusste man um seine Hilfe und fühlte sich nicht alleingelassen.
Schade, denn es war immer ein Ansprechpartner da, mit Herz und Verstand.