Wunstorf (ds). Während Marcel Birth in Wunstorf Fahrräder für den guten Zweck repariert, ergeben sich als Nebeneffekt viele Kontakte zu Sponsoren – die stellen dem ehrenamtlichen Fahrradschrauber nicht nur alte Fahrräder zur Verfügung, sondern auch Zubehör. Auf diese Weise war Birth plötzlich im Besitz von über 200 nagelneuen Fahrradhelmen. Die Fahrradmarke Fischer aus Rülzheim hatte die Helme gespendet. Natürlich nicht für Birth selbst, sondern zum Weitergeben – und das tat der Wunstorfer nun auch am vergangenen Freitag persönlich bei einem ersten Termin in der Paul-Moor-Schule.
Schulleiterin Catherine Greiner, die neue kommissarische Konrektorin Nele Ackermann und das Kollegium begrüßten Kinder und Gäste im Zentrum der Schule. Die Schüler aus dem Neustädter Zweig der Schule waren per Videokonferenz live dazugeschaltet. 97 Schülerinnen und Schüler wurden mit Helmen ausgestattet.
Die Schule hatte sich so über die Spende gefreut, dass sie Birth zu einer kleinen Feier in die Förderschule eingeladen hatte, bei der die Kinder ihre neuen Helme überreicht bekamen. Wenn Helme benötigt werden, dann vor allem an der Wunstorfer Förderschule: Denn hier herrscht auf dem Schulhof tatsächlich eine umfassende Helmpflicht, wenn die Kinder auf Kettcars, Rollern, Inlinern oder eben Fahrrädern unterwegs sind. Aber auch für klassenweise Beschäftigung mit dem Fahrrad gibt es einige Schulfahrräder – diese wurden jüngst komplettiert: man habe gerade neue bestellt und werde künftig an die 20 Schulfahrräder auf dem Gelände haben, berichtete Greiner – ohne zuvor von der Helmgeschenkaktion gewusst zu haben. Die Helme seien nun gerade wie zur rechten Zeit gekommen, dankte die Rektorin für die Aktion.
97 Kinder besuchen die Paul-Moor-Förderschule; in Neustadt existieren ebenfalls zwei Klassen. Die Zahl ist deutlich gewachsen, vor kurzem hatte die Förderschule nur 81 Schülerinnen und Schüler. Das Raumangebot hat sich jedoch nicht erweitert - der vorhandene Platz ist eng bemessen.
Die beschenkten Kinder freuten sich sichtlich: „Darf ich den wirklich behalten?“, lautete die ungläubige Frage eines der Kinder. Stephanie Hackmann von der Polizei Wunstorf war ebenfalls zur Aktion gekommen und steuerte einen Karton Infobroschüren zum Thema Fahrradhelme und Straßenverkehr bei. Auf die Frage, wer Broschüren möge, blieb die Reaktion der Schülerschaft erwartungsgemäß verhalten. Auf die Folgefrage, wer Gummibärchen möge, flogen jedoch fast alle Hände begeistert in die Höhe. Und so hatte Hackmann in weiser Voraussicht gehandelt und an jeden Flyer auch ein Tütchen Weingummi aus dem Bestand des Kommissariats geheftet.
Zum Abschluss des Zusammenseins wurde gemeinsam „Auf uns“ von Andreas Bourani angestimmt und aufgeführt. Sicherer war das Lied zuvor wohl noch nie gesungen worden – viele Schüler hatten ihre neuen Helme bereits stolz aufgesetzt.
Auch nach der Zusammenkunft wurde Stephanie Hackmann in Beschlag genommen und musste den Kindern genau zeigen, wo ihr Streifenwagen parkte – und auch die Handschellen vorführen, denen allerdings keine Gummibärchen beigelegt, die dafür aber „ja richtig schwer“ waren, so ein staunender Schüler. Die Kontaktbereichsbeamtin versprach, bald wieder einmal vorbeizuschauen und sich für die Schularbeit zur Verfügung zu stellen.
Birth plant unterdessen weitere Aktionen, wenn auch nicht mehr in diesem Jahr: Ein geplantes Fahrradwettrennen für Kinder konnte Birth aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verwirklichen, und auch der Umzug der Fahrradgarage von der Specken- in die Kolenfelder Straße ist noch nicht in Angriff genommen. Stattdessen verteilt Birth zunächst weitere Helme: Nicht nur die Paul-Moor-Schule profitiert von der Fahrradhelmspende – das übrige Kontingent geht an die Grundschule Klein Heidorn und die Albert-Schweitzer-Schule.
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