Wunstorf (red). Das große Gewitter mit extremem Starkregen blieb am Mittwochabend im Bereich Wunstorf aus – aber vor allem die Ausläufer der heranziehenden Kaltfront, die auf Temperaturen von 37 Grad in Wunstorf trafen, wirkten sich deutlich aus. Plötzlich schien wie aus dem Nichts ein starker Herbststurm mitten im Sommer hereinzubrechen.
Auch wenn die Intensität nicht vergleichbar war – mancher fühlte sich angesichts der plötzlich einsetzenden starken Böen etwas an die Unwetternacht im vergangenen Jahr zum Ausklang des Festlichen Wochenendes erinnert, als plötzlich Lebensgefahr für Dutzende auf dem Meer bestand.
So dramatisch wurde es am Mittwoch nicht, auch Dunkelheit herrschte noch nicht, aber die Feuerwehr Steinhude fuhr mehrere Einsätze, um Menschen, die auf dem Steinhuder Meer in Schwierigkeiten geraten waren, beizustehen.
Ein Stand-up-Paddler musste dabei von der Feuerwehr aus dem Wasser gerettet werden. Der Mann wurde sicher an Land zurückgebracht. Auch weitere Boote kamen bei dem aufkommenden heftigen Sturm in Bedrängnis und hatten den Notruf gewählt.
Hitzebedingt war die Feuerwehr Wunstorf bereits vier Stunden zuvor im Einsatz gewesen: Gegen 15 Uhr hatte die Brandmeldeanlage im Lebenshilfe-Kindergarten ausgelöst – vermutlich aufgrund der hohen Temperaturen. In Wunstorf wurden am Nachmittag knapp über 37 Grad gemessen.
Aber auch an Land wirkte sich der Sturm, der bis zu Windstärke 8 erreichte, deutlich aus. Ab etwa 20 Uhr wurden mehrere Ortswehren zu wetterbedingten Einsätzen alarmiert. In der Waldstraße in Großenheidorn war ein Baum mit einem 40 Zentimeter dicken Stamm vollständig auf die Fahrbahn gestürzt. Die Feuerwehr Großenheidorn zersägte den Baum und räumte die Fahrbahn.
In der Fritz-Reuter-Straße in der Kernstadt war ein Baum abgeknickt und ebenfalls auf die Fahrbahn gefallen. An der Senator-Meyer-Straße war zudem eine größere Baumkrone auf den Gehweg im Bereich des Stadtfriedhofs gefallen. Teile davon blieben im Baum hängen, so dass die Feuerwehr Wunstorf auch hier die Gefahrenstelle absicherte.
Kleinere Äste waren zudem an vielen Stellen auf die Straßen im Stadtgebiet gefallen – hierbei musste die Feuerwehr jedoch nicht tätig werden. Der größte und längste Einsatz am Abend hatte allerdings nichts mit dem Wetter zu tun – auf der Auebrücke in Blumenau war ein Traktor nach technischem Defekt auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte aufwändige Bergungsarbeiten nötig werden lassen.
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