Schneeren (red). Am Freitagnachmittag brannte im neustädtischen Ortsteil Schneeren nördlich des Steinhuder Meers eine Gaststätte ab. Gegen 14 Uhr wurden zunächst die freiwilligen Feuerwehren aus Neustadt, Schneeren und Mardorf zum Einsatzort beordert. Beim Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits dichter Rauch aus dem Dach des Gasthauses im Schneerener Ortskern. Sofort wurde die Alarmstufe auf „Großbrand“ erhöht. Vier weitere Ortswehren machten sich auf den Weg, auch die Drehleiter aus Nienburg wurde angefordert. Am Ende waren 206 Feuerwehrleute mit 43 Fahrzeugen im Einsatz. Rettungshubschrauber Christoph 4 flog die Einsatzstelle an, vier Rettungswagen und zwei weitere Notärzte waren in Bereitschaft.
Die Besitzer des Gebäudes waren vor Ort und konnten die Feuerwehr informieren, dass sich keine weiteren Personen im Gebäude aufhalten. Die Feuerwehrleute, die bereits einen Löschangriff begonnen hatten, zogen sich daraufhin aus dem Gebäude zurück, da sich der Brand zu schnell ausbreitete. Nun konzentrierte man sich auf die Eindämmung des Brandes von außen. Ein Verletzter wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, ein weiterer direkt vor Ort versorgt. Strom und Gas am Brandort wurden durch die Versorger abgestellt, die Ortsdurchfahrt Schneeren gesperrt.
Da sich das Feuer unter dem Dach schnell in dem großen zusammenhängenden Gebäudekomplex ausbreitete, wurde im weiteren Einsatzverlauf neben den Fahrzeugen aus Neustadt und Nienburg auch noch Wunstorf als dritte Drehleiter nachalarmiert.
Nicht nur gegen die sich ausbreitenden Flammen wurde gekämpft, auch ein unmittelbar neben dem Komplex stehender Flüssiggastank musste permanent heruntergekühlt werden, um eine Explosion zu verhindern. Für die Löschwasserversorgung wurden insgesamt über 1,2 Kilometer Schläuche verlegt, Wasser wurde auch aus mehreren Teichen entnommen.
Auch das Technische Hilfswerk aus Wunstorf wurde konsultiert und unterstützte bei der späteren Ausleuchtung der Einsatzstelle – denn der Einsatz war in den Abendstunden noch nicht beendet. Nach Löschen der Flammen wurde am späten Abend begonnen, von den Drehleitern aus die noch verbliebenen Dachziegel zu entfernen, um das Gebäude vollständig freizulegen. Anschließend wurde es mit Löschschaum geflutet, um auch verdeckte Glutnester unter Kontrolle zu bringen. Eine Brandwache wurde aufgestellt, um die Einsatzstelle regelmäßig nachzukontrollieren.
Durch den massiven Brand war das Dach des Gebäudekomplexes bereits am Freitag zum Großteil eingestürzt, die Gebäudestruktur selbst wurde nun ebenfalls zur Gefahr. Das THW aus Stadthagen wurde daraufhin zusätzlich angefordert – die Zivilschützer rissen mit einem Bagger die besonders einsturzgefährdeten Bereiche ein. Eine besondere Herausforderung waren dabei die große Hitzeentwicklung im Gebäude und auflodernde Glutnester, die ein Betreten des Gebäudes unmöglich machten.
Der Großteil der Feuerwehrleute konnte nach Beendigung des Schaumeinsatzes abrücken. Die Schneerener und Mardorfer freiwillige Feuerwehr blieb ebenso wie die Drehleiter aus Neustadt jedoch vor Ort und löschte über die gesamte Nacht hinweg immer wieder vereinzelt aufflammende Brandnester. Nach der Sicherung der losen Trümmerteile konnte der Verkehr der Ortsdurchfahrt Schneeren noch in der Nacht wieder freigegeben werden. Die Nachlösch- und Rückbauarbeiten zogen sich bis in den frühen Samstagnachmittag.
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