Hannover (red). Am zurückliegenden Sonnabend, den 18. Dezember, stoppte die Autobahnpolizei Hannover einen Hochzeitskorso, der in beiden Fahrtrichtungen zwischen Wunstorf und Herrenhausen unterwegs gewesen war. Mindestens acht Fahrzeuge waren in Kolonne gefahren und hatten die Richtgeschwindigkeit massiv unterschritten. Andere Fahrzeuge wurden dadurch gefährdet.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei meldeten erste Zeugen am Samstag gegen 14.45 Uhr einen Autokorso auf der A2 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Anschlussstellen Herrenhausen und Garbsen. Demnach fuhren mindestens acht hochmotorisierte Autos auf der dreispurigen Autobahn hintereinander auf der Hauptfahrspur mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern pro Stunde bei eingeschaltetem Warnblinklicht.

Stau provoziert

Durch das Fahrverhalten der Fahrer im Autokorso waren andere Autos und Lastwagen gezwungen, teilweise stark zu bremsen und zu überholen. Durch die erhebliche Verlangsamung des fließenden Verkehrs entstanden mehrere brenzlige Situationen. Dabei kam es zu einer Gefährdung eines weißen Audi SQ 7, dessen Fahrer noch unbekannt ist. Trotz intensiver Fahndung stellte die Polizei die Kolonne zunächst nicht fest.

Gegen 16 Uhr meldeten weitere Zeugen offenbar denselben Autokorso in der entgegengesetzten Fahrtrichtung der A2 Richtung Hannover in Höhe der Tank- und Rastanlage Garbsen. Auch hier sollen sie Autos entsprechend gefährdend unterwegs gewesen sein.

Zugriff in Garbsen

An der Berenbosteler Straße in Garbsen bemerkte eine Polizeistreife dann die Kolonne von neun Fahrzeugen. An der Einmündung Auf der Horst/Planetenring kontrollierten mehrere Einsatzkräfte acht Fahrer und die Insassen, die offenbar einer Hochzeitsgesellschaft angehörten. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um sechs hochmotorisierte Mercedes, einen roten Porsche und einen grauen VW. Ein Mercedes hatte ein Kennzeichen aus Hameln, die anderen Fahrzeuge waren in Hannover zugelassen. Die acht Fahrer waren zwischen 24 und 34 Jahre alt. Ein weiterer Fahrer eines weißen Autos mit hannoverschem Kennzeichen flüchtete.

Gegen alle acht bekannten Fahrer nahmen die Einsatzkräfte Ermittlungen wegen (versuchter) Nötigung im Straßenverkehr und anderer verschiedener Ordnungswidrigkeiten auf. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durften die Kontrollierten ihre Fahrt fortsetzen.

Die Beamten gehen davon aus, dass die Kolonne durchgehend zwischen 14.45 Uhr und 16 Uhr im Bereich zwischen Hannover-Herrenhausen und Wunstorf unterwegs war. Daher werden weitere Zeugen gesucht, die Hinweise zur Fahrstrecke und zu etwaigen weiteren Gefährdungen oder Nötigungen geben können. Insbesondere bittet die Polizei betroffene Autofahrer, wie den Fahrenden des Audi SQ 7, darum, sich bei der Autobahnpolizei Hannover unter der Telefonnummer (0511) 109-8930 zu melden.