Wunstorf (as). Die Johanniter Unfall-Hilfe expandiert an ihrem Standort Düendorfer Weg: Die Hilfsorganisation hat die ehemalige Villa der Familie Rehberg gekauft. Nach dem Abriss soll dort das Familienzentrum entstehen, das SPD-Bürgermeisterkandidat Carsten Piellusch im Wahlkampf mehrfach propagiert hat.
Kurze Wege zu Beratung und Betreuung: Das ist das Konzept für das Familienzentrum, das Piellusch seit seiner internen Bewerbung in der SPD ins Gespräch bringt. Niedrigschwellig, wie es formuliert wird, sollen Ratsuchende im Stadtzentrum therapeutische Beratung und Betreuung finden, sich begegnen können und Hilfe im weitesten Sinn finden. Auch eine weitere Kindertagesstätte ist im Gespräch. Träger der Einrichtung sollen die Johanniter sein, die am Düendorfer Weg seit Jahren ihr Einsatzzentrum haben und die Kindertagesstätte KinderZeit mit 60 Plätzen betreiben. Mit dem Erwerb der Villa zwischen Kioskbox und Rettungswache runden die Johanniter ihren Standort ab.
Derzeit laufen die Planungen für den Neubau, der in den Ausmaßen dem nahen Ärztehaus entsprechen soll. Das Projekt hat sich verzögert, weil zunächst ein Gutachten erstellt werden musste, in dem eventuelle Bodenverunreinigungen aus der Zeit vor dem Bau der Villa bewertet wurden. Nachdem nun feststeht, dass das Erdreich nicht mit Rückständen eines früheren Produktionsbetriebs kontaminiert ist, hat die Realisierungsphase begonnen. Die Details der Finanzierung werden nach Informationen der Auepost zur Zeit verhandelt. In jedem Fall handelt es sich um ein Millionenprojekt.
Die Villa der Familie Rehberg wurde in den 50er Jahren errichtet, als dort noch die Kastanienallee bestand, die zu den Gebäuden der Familie von Mandelsloh führte. Deren frühere Remise ist heute ein Veranstaltungsraum. Die Villa war über Jahrzehnte im Besitz der Familie des renommierten Heilpraktikers Wilhelm Rehberg.
Wie kann man nur so eine schöne stadtvilla abreißen wollen