Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Knöllchen, Kekse, Kläranlage: Zukunftstag in Wunstorf

29.04.2023 • Redaktion • Aufrufe: 1312

Am Donnerstag war Zukunftstag in Niedersachsen. Auch in Wunstorf bekamen viele Schülerinnen und Schüler Einblicke in den Berufsalltag.

29.04.2023
Redaktion
Aufrufe: 1312

Wunstorf (red). Am Donnerstag war Zukunftstag in Niedersachsen: Schüler der Jahrgänge 5 bis 9 bekamen wieder die Möglichkeit, für einen Tag in einen der vielen Berufe, die in der Stadt ausgeübt werden, hineinzuschnuppern. Von A wie Auepost bis Z wie Zentralverwaltung waren zahlreiche Betriebe, Unternehmen und Einrichtungen dabei.

Schon beim Brötchenholen am Morgen sah man auf einmal ganz junge Gesichter hinterm Tresen, die dem Bäckerhandwerk über die Schulter schauten. Für die Öffentlichkeit am auffälligsten dürfte der Polizeieinsatz an der Barnestraße am Feuerwehrhaus gewesen sein: Hier stand am Vormittag eine ganze Gruppe von Schülern mit zwei Beamten und führte Geschwindigkeitsmessungen durch.

Verkehrsüberwachung und Spurensicherung mit der Polizei

Zukünftige Ordnungshüter? Geschwindigkeitsmessung bei der Polizei | Foto: Lilja Lerch

Pech an diesem Tag: Wer zu flott unterwegs war, wurde daher nicht nur von den Beamten kontrolliert, sondern gleich von einem ganzen Pulk an potentiellen Nachwuchspolizeikräften in Beschlag genommen. Glück an diesem Tag: Wer zu schnell war, bekam im Rahmen des Zukunftstages keinen Strafzettel, sondern nur eine „gelbe Karte“: Autofahrerinnen und Autofahrer wurden herausgewunken und gemeinsam belehrt, die beteiligten Schüler verteilten die Infokärtchen „Sie waren zu schnell!“ zum Verhalten im Straßenverkehr.

Für Autofahrer gab es die „gelbe Karte“ | Foto: Daniel Schneider

Ein paar Meter weiter beim Kommissariat übten die Schüler Spurensicherung oder erhielten eine Einweisung in Ausrüstung und Polizeifuhrpark. 32 Schülerinnen und Schüler waren zum Zukunftstag allein bei der Polizei untergekommen, „das Maximum“, sagte Kontaktbereichsbeamtin Stephanie Hackmann. Die Plätze bei der Polizei sind immer heiß begehrt. So viele Fahrräder parkten sonst nie vor dem Kommissariat, freute sich die Polizistin.

Verwaltung vielseitiger als gedacht

Noch mehr Schüler hospitierten bei der Stadtverwaltung: Bürgermeister Carsten Piellusch begrüßte am Donnerstagmorgen im Ratssaal 29 Schülerinnen und Schüler, 11 weitere kamen später hinzu oder waren bereits in Außenstellen wie dem Baubetriebshof unterwegs. Nicht nur aus Wunstorf stammten die Kinder und Jugendlichen: Aus insgesamt 8 Schulen, darunter auch das Gauß-Gymnasium Neustadt, das Gymnasium Bad Nenndorf, das Georg-Büchner-Gymnasium Seelze, die Oberschule Berenbostel und das Geschwister-Scholl-Gymnasium Berenbostel, kamen die Teilnehmer.

Zukunftstagteilnehmer in der Wunstorfer Stadtverwaltung mit Mitarbeitern und Bürgermeister | Foto: Daniel Schneider

Auszubildende in der Verwaltung stellten die Berufe und Tätigkeiten in der Stadtverwaltung selbst vor. Auf die Frage von Gleichstellungsbeauftragter Marija Giessen, wer sich vorstellen könne, bei der Wunstorfer Verwaltung zu arbeiten, gingen jedoch nur drei Hände in die Höhe. Giessen fragte auch, wer schon einen konkreten Berufswunsch habe. Das waren nur Wenige: Theaterschauspieler, Naturfotograf, Sportler, Richter und Zahnarzt wurden genannt. „Das können wir nicht anbieten“, musste Giessen lächelnd antworten.

Die Übrigen versuchte sie aber für eine Verwaltungslaufbahn zu begeistern. Denn die Vorstellung einiger Schüler von dem Rathausjob waren: „Schreiben, Computer, Büroarbeit …“ Das trifft es auch, aber nicht ganz: Das duale Bachelorstudium, das man bei der Stadt beginnen kann, stelle quasi ein „kleines Jurastudium“ dar, hieß es. Auch technische und soziale Berufe gehören zur Verwaltung, so kann man z. B. auch Gärtner oder Fachinformatiker lernen.

Die zwei Wunstorfer Rathäuser

Merian-Stadtansicht mit Jahreszahl im Ratssaal. Das heutige Rathaus war hier noch nicht abgebildet. | Foto: Lilja Lerch

Piellusch eröffnete den Tag mit einem kleine Quiz, denn dass sich die Schüler im „neuen Rathaus“ befanden und das Rathaus ursprünglich einmal das Gebäude gegenüber gewesen war, in dem sich noch heute der Ratskeller befindet, war ihnen nicht bewusst. Wie alt denn das neue Rathaus sei, wollte der Bürgermeister wissen. „90 Jahre“, „423 Jahre“ und „900 Jahre“ wurde geraten. Ein cleverer Schüler schaute auf die alte Merian-Stadtansicht an der Wand mit Jahreszahl und tippte deshalb auf das Baujahr 1600. Tatsächlich ist das heutige Rathaus jedoch erst 110 Jahre alt, die allererste Schätzung war fast die richtige gewesen.

Im Anschluss an Begrüßung und Pressefoto im Rathausinnenhof ging es dann weiter zu den jeweiligen Fachbereichen: Stadtarchiv, Baubetriebshof, Bücherei, Bürgerbüro, Gebäudemanagement, Jugendpflege, Kita, Soziale Dienste, Stadtentwässerung und Steuerung.

Größte Anlaufstelle: Fliegerhorst

Auf dem Fliegerhorst hatten sogar 150 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren Gelegenheit, die Berufsbilder bei der Luftwaffe kennenzulernen. In zwei getrennten Gruppen – entsprechend des Girl’s Day und einer zusätzlichen Veranstaltung für die Jungen, wurde das Gelände erkundet.

Bei der Auepost konnten wir nur einen Platz vergeben: Lilja vom Hölty-Gymnasium konnte einen Zukunftstag lang in den Redaktionsalltag hineinschauen: Recherche, die Absolvierung von Presseterminen, die redaktionelle Planung und das Gespräch mit einem Interviewgast gehörten zum Programm.

Notfallrettung bei den Johannitern

Bei den Wunstorfer Johannitern waren es 13 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Klassenstufen und Schulen, die am Zukunftstag im Ortsverband vorbeischauten. Die Retter hatten ein umfangreiches Programm mit Einblicken in die verschiedenen Leistungsbereiche vorbereitet. Stellvertretende Dienstellenleiterin Anja Hartmann berichtete über die Geschichte der Johanniter, Corinna Kramer erklärte den Hausnotruf mit seinen Funktionen und den dazugehörigen Einsatzdienst.

Zukunftstag bei den Johannitern | Foto: privat

Weitere Einblicke gab es in den Bereich Rettungsdienst. Hier berichteten Maik Aumann und Ralf Thomas von Einsätzen und den Tätigkeiten in der Notfallrettung. Einige Erste-Hilfe-Übungen rundeten den Programmpunkt ab. Im Vordergrund stand dabei viel Spaß beid er Praxis und das persönliche Erleben. Den Abschluss bildeten die Besichtigung von Rettungswagen der Rettungswache und der Fahrzeughalle und von Fahrzeugen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

von Lilja Lerch und Daniel Schneider

Wer sich beim nächsten Zukunftstag einmal als Pressereporter versuchen möchte, kann sich unter zukunftstag@auepost.de bei uns melden.
[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt zur Redaktion

Tel. +49 (0)5031 9779946
info@auepost.de

[Anzeigen]

Artikelarchiv

Auepost auf …