Wunstorf (ds). Während der Straßenverkehr in Wunstorf nach dem Großeinsatz der Feuerwehren in der Nacht wieder rollt, als wäre nichts gewesen, sieht es beim Bahnverkehr anders aus: Der Abschnitt zwischen Haste und Wunstorf auf der Bahnstrecke Hannover–Minden ist bis auf Weiteres vollständig gesperrt, hier fährt so schnell kein Zug mehr. Auf der einen Seite der zweigleisigen Strecke steht der havarierte Güterzug, und auch das Nachbargleis ist gesperrt.
Die Oberleitung über dem betroffenen Gleis ist weithin gerissen, Stahlseile hängen bis zur Stelle der Barnestraßen-Unterführung an der Seite des Zuges herab. Der Auflieger auf dem Güterwaggon, der in Brand geraten war, ist vollständig ausgebrannt. Ein Transportwaggon daneben zeigt ebenfalls stärkere Brandspuren, ein Kesselwagen zur anderen Seite wirkt dagegen unversehrt.
Dieser war es, der neben der Brandbekämpfung von der Feuerwehr heruntergekühlt wurde, da er mit leichtentzündlichem Dimethylcarbonat gefüllt ist. Der Stoff wird etwa zur Batterieherstellung benötigt. Die Lärmschutzwand in Richtung Sudetenstraße ist ebenfalls stark brandgeschädigt und weist nun ein großes Loch auf.
Am Vormittag liefen noch die Ermittlungen der Polizei, Beamte der für Bahnanlagen zuständigen Bundespolizei sicherten den Brandort. Untersucht wird, wie es zu dem Feuer gekommen ist – um z. B. auch einen Brandanschlag auszuschließen.
Die Ursache des Feuers war am Vormittag noch nicht bekannt. Vermutet wird ein Defekt an der Oberleitung. Ob die Oberleitungen infolge der Hitzeentwicklung selbst rissen oder aus anderem Grund zerstört wurden, stehe noch nicht sicher fest, sagte Erster Polizeihauptkommissar Jörg Ristow von der Bundespolizeidirektion Hannover vor Ort der Auepost.
Die Notfallmanager der DB Netz AG, die für das Schienennetz zuständig ist, konnten mit ihrer Arbeit noch nicht beginnen und warteten darauf, dass die Unfallstelle von der Polizei freigegeben wird. Wenn die Polizei den Ort freigebe, würden dann zunächst die Oberleitungen gesichert, so Notfallmanager Sebastian Ernst im Gespräch mit der Auepost. Als Nächstes würde der havarierte Zug dann von einer anderen Lok abgeschleppt werden, um die Strecke freizubekommen.
Erst danach können Reparaturen an der Strecke selbst vorgenommen werden. Geprüft werden muss auch, ob die Oberleitungen bzw. der Bahnkörper des Nachbargleises ebenfalls Schaden genommen haben.
Vorerst steht jedoch der Zug selbst noch weiter auf offener Strecke. Wie lange die Bahngleise blockiert bleiben, ist noch nicht sicher absehbar. Im Regional- und Fernverkehr kommt es infolge der zwischen Minden und Hannover gesperrten Strecke zu erheblichen Störungen.
siehe auch: Feuerwehren im Großeinsatz: Waggonbrand auf Bahndamm mitten in Wunstorfer Kernstadt
Danke, wurde korrigiert.
Fahrdraht vorher schon defekt = Pantograph ab / beschädigt.
Fahrdraht durch Feuer zerstört = Pantograph noch dran / unbeschädigt.
Meine eigenen Erfahrungen/Erlebnisse mit der Deutschen Bahn> defekte Aufzüge und ebensolchen „Örtlichkeiten“ in den Bahnen u.a. sind im Gegensatz zu DEM hier Pille-Palle.
So bin ich alles andere als traurig darüber, dass ich nichts von diesem dramatischen Ereignis mitbekam und noch mehr ausgesprochen erleichtert, dass keine Menschen zu Schaden kommen musste.
Auch wenn die Sachschäden unbestritten extrem ausfallen, so ist es viel bedeutender- meine ich-, dass keine Personenschäden beklagt werden müssen?
Obwohl ich nicht in Abrede stelle, dass die emotionale Belastung der Betroffenen nachwirken werden.
Einmal mehr zeigte sich, dass wir alle dankbar sein müssen, 24/7 Rettungskräfte aller Art am Ort zu haben- oder?
Die Bahnstrecke nach Bremen ist gesperrt, obwohl der Unfall auf der Strecke nach Minden passiert ist? Eigenartig.