Wunstorf (ds). Der Plattenweg am Barnewäldchen wurde neu gebaut – und ist kein Plattenweg mehr. Stattdessen wurden die heute üblichen Pflastersteine verbaut. Die Sanierung war langfristig ohnehin vorgesehen, wurde aber auf 2020/2021 vorgezogen. Dass der Weg bereits jetzt fertiggestellt ist, verdanken die Barnebewohner den Hortkindern der DRK-Kita Eleonore von Unger: Die hatten den Bürgermeister Ende 2019 bei der Einweihung von neuen Fahrradstellplätzen an der Kita auf den bedenklichen Zustand des Weges am Barnewäldchen aufmerksam gemacht, den auch viele Kinder als Schulweg zur Albert-Schweitzer-Schule nutzen. Fahrradfahren (der Weg ist gemeinsamer Rad- und Fußweg) war wegen der zahlreichen schiefen und beschädigten Bodenplatten sowie Unebenheiten dort nur noch mit viel Vorsicht möglich. Es war zu Stürzen gekommen. Die Steine hatten zuletzt schlimmer ausgesehen als der Stadtkirchenvorplatz vor der Renovierung.
700 Meter Wegverbindung seien nun erneuert, sagte Simon Schlüter vom städtischen Tiefbauamt. Erneuert wurde nicht nur der Belag, sondern auch der Untergrund: die Wasserrohre wurden entlang des Weges ebenfalls frisch verlegt. Der neue Weg, der keinen eigenen Straßennamen hat, schließt damit an die bereis erneuerten Wegeverbindungen in das Viertel hinein an. Das dortige Wegenetz ist Teil der damals „autogerechten Stadt“, nach deren Prinzipien das Barnevietel in den 1960er Jahren gebaut wurde. Die Fahrbahnen wurden getrennt von den Bürgersteigen angelegt – die Menschen sollten auf den Laufwegen den Autos nicht in die Quere kommen – und umgekehrt. Im Wesentlichen hat sich diese Trennung bis heute erhalten, so dass man in der Barne zu Fuß und mit dem Rad oft abseits des Autoverkehrs unterwegs sein kann.
Zur Wiedereröffnung des wichtigen Verbindungsweges kamen nun auch die Hortkinder mit Kitaleiterin Sabine Seehagen an den Anfang des Weges am Barnewäldchenspielplatz. Gemeinsam mit den fünf Nachwuchsbürgermeistern – die am Dienstag schon einmal lernten, wie man symbolische Absperrbänder durchschneiden muss, damit die Presse es auch angemessen im Bild festhalten kann – gaben Rolf-Axel Eberhardt und Seehagen den Weg dann offiziell frei.
Eberhardt nannte den Kindern die Kosten: eine Million Euro verschlangen die Bauarbeiten. Auf die stellvertretende Reporterfrage, wie viele Nullen eine Million habe, gab Eberhardt die Frage direkt an die Kinder weiter, die nach ein wenig Herumraten („drei oder vier?“) gemeinsam auf die richtige Lösung kamen.
Dann erwähnte der Verwaltungschef noch, dass es immer gut sei, sich an den Bürgermeister zu wenden, wenn etwas in der Stadt verbesserungswürdig sei. Da hatten die Kinder gleich den nächsten Vorschlag – und die Verwaltung die nächste Mängelmeldung: Die Netze an den Toren des Bolzplatzes am Rodelberg bestünden nur noch aus Fetzen. Eberhardt gab die Eingabe der jungen Bürger an die Bauabteilung weiter.
Eingaben hatten bereits auch die Anwohner des Weges gemacht: Nämlich wann der Wirtschaftsweg, der für die Bauarbeiten parallel zum gepflasterten Weg ins Barnewäldchen planiert worden war, wieder entfernt werden würde. Zuvor hatte sich dort ein etablierter breiter Trampelpfad befunden, der gern von Spaziergängern und Hundehaltern genutzt wurde. Auch diese Frage konnte am Dienstag geklärt werden: Der zusätzliche Weg verschwindet im kommenden Jahr, nachdem auch Bauarbeiten am dortigen Spielplatz vorgenommen wurden. Andernfalls müssten schwerere Baufahrzeuge die just sanierten Gehwege befahren, was vermieden werden soll. 2022 soll das Barnewäldchen dann aber wieder im alten Zustand renaturiert sein.
Während der Weg auf der einen Seite eröffnet wurde, liefen an der anderen Seite noch die letzten Arbeiten: Die Baufirma mtb aus Isernhagen, die in den vergangenen Monaten auch die neuen Rohre verlegt hatte, war mit finalen Baggerarbeiten am Randbereich beschäftigt. Der Weg an sich ist jedoch fertiggestellt.
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