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Wunstorf war Vorbild – nun kommt Tempo 30 auch auf vielen weiteren Hauptstraßen in der Region Hannover

14.12.2024 • Redaktion • Aufrufe: 3153

Was in der Wunstorfer Oststadt bereits erprobt wurde, kommt nun auch an 14 weiteren Hauptverkehrsstraßen der Region: Unter anderem in Seelze auf der B441 gilt dann auf einmal Tempo 30. Hannover selbst soll erst nächstes Jahr nachziehen.

14.12.2024
Redaktion
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Tempo 30 in Wunstorf (Symbolbild) | Foto: Daniel Schneider

Region (red). Seit Ende September fließt der Straßenverkehr in der Wunstorfer Oststadt noch ruhiger als ohnehin schon aufgrund der diversen Baustellen: Auf der Blumenauer Straße, die von Bahnhof und ZOB Richtung Blumenau führt, gilt seitdem versuchsweise Tempo 30 statt Tempo 50.

Das Pilotprojekt zur Geschwindigkeitsreduzierung scheint Erfolg zu haben: Während zum Beispiel in Liethe bei weiterhin erlaubtem Tempo 50 offenbar häufig gerast wird, scheint auf dem Weg dorthin, in der Wunstorfer Oststadt, das Ziel der Geschwindigkeitsreduzierung tatsächlich zu funktionieren.

Der Straßenverkehr rollt nun eher gemütlich auf der breiten und schnurgeraden Straße, fährt weniger aggressiv im Begegnungsverkehr um am Straßenrand parkende Wagen herum und verursacht damit auch insgesamt weniger Lärm für die Anwohnerschaft. Fußgänger, die auf dem Weg zur Bushaltestelle die Straße queren, sind nicht mehr mit heranschießenden Fahrzeugen konfrontiert.

Insgesamt 17 beruhigte Straßen

Was in Wunstorf seit einigen Wochen erprobt wird, wird damit nun auch in anderen Städten der Region Realität. Das Modellprojekt wird um 14 weitere Ortsdurchfahrten erweitert, insgesamt 17 sollen es am Ende nun damit sein. Nach und nach werden ab diesem Monat nun weitere Hauptstraßen zu Tempo-30-Strecken umbeschildert.

Die Strecken wurden dabei im Vorfeld gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen mit Blick auf Faktoren wie Unfallgeschehen, Radverkehrsführung, ÖPNV-Belegung, Straßenraumgestaltung, angrenzende Bebauung analysiert und ausgewählt.

Von Seelze über Garbsen bis Lehrte

Die neuen geschwindigkeitsreduzierten Straßen befinden sich in Barsinghausen (Ortsdurchfahrt Eckerde), Burgdorf (Ortsdurchfahrt Ehlershausen), Garbsen (Ortsdurchfahrt Frielingen/Bürgermeister-Wehrmann-Straße), Hemmingen (Ortsdurchfahrt Hemmingen Westerfeld/Dorfstraße), Isernhagen (Ortsdurchfahrt Kirchhorst), Lehrte (Ortsdurchfahrt Steinwedel), Pattensen (Ortsdurchfahrt Schulenburg), Ronnenberg (Ortsdurchfahrt Empelde), Seelze (Ortsdurchfahrt Letter/B441, Sehnde (Ortsdurchfahrt Höver), Uetze (Ortsdurchfahrt Eltze), Wennigsen (Weetzener Straße), Gehrden (Ortsdurchfahrt Northen) und in der Wedemark (Ortsdurchfahrt Hellendorf). (Hellendorfer/Sommerbosteler Straße).

„schon ganz gut funktioniert“

„Uns geht es bei diesen Versuchen immer darum, das Miteinander im Verkehr zu verbessern und für alle Beteiligen die Sicherheit zu erhöhen. Das hat bei den ersten drei Kommunen schon ganz gut funktioniert, wir konnten bei Stichproben feststellen, dass die Menschen sich an die Tempo-30-Zonen sehr gut halten“, sagt Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover.

Dr. Jens Utermann, Ortsbürgermeister aus Steinwedel, Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover und Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße an einem der neuen Tempo-30-Schilder in Steinwedel | Foto: Region Hannover/Borschel

Hannover folgt im kommenden Jahr

Eine ausführliche Nachher-Erhebung für alle 17 Strecken im Umland ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen, dann folgt auch die Einführung der noch ausstehenden Tempo-30-Zonen auf dem Gebiet der Landeshauptstadt. Weitere fünf Hauptstraßen sollen auch dort dann testweise verkehrsberuhigt werden.

Das Modellprojekt „Tempo 30 in Ortsdurchfahrten der Region Hannover“ basiert auf einer Initiative der Region Hannover, die für die Umsetzung Empfehlungen des niedersächsischen Verkehrsministeriums aufgenommen hat. Der Verkehrsversuch wird über eine Laufzeit von einem Jahr wissenschaftlich begleitet, um fundierte Erkenntnisse über die Vorteile und möglichen Herausforderungen von Tempo 30 in Ortsdurchfahrten zu gewinnen. Insgesamt sind 22 Strecken in der Region und der Landeshauptstadt Hannover für den Test vorgesehen.
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Kommentare


  • Claudia sagt:

    In Liethe darf also scheinbar weiterhin gerast werden, während Richtung Poggenhagen hinter dem Abzweig Bordenau auf einmal ohne ersichtlichen Grund Tempo 30 herrscht. Man beachte: ab Ortseingang Poggenhagen ist dann wieder Tempo 50. 8-D

  • Anonymous sagt:

    Der Willkür der Politiker sind wir Bürger völlig machtlos ausgeliefert.

  • Anonymous sagt:

    Genau dahin führt die Entwicklung, wenn Autohasser an der Macht sind.
    Jetzt schon benötigt man von Idensen bis zur Autobahn länger, als man von der Autobahn bis nach Hannover zur Podbie benötigt. Das sagt bereits alles über die Verkehrsführung in Wunstorf.

  • 2_Takt_power_macht_Bullen_Sauer sagt:

    Ohne Blitzer und ohne Kontrolle hält sich da eh niemand dran.

  • Anonymous sagt:

    Wenn schlechte Vorbilder zum Standard werden, sollte sich wirklich jeder selbst Gedanken darüber machen, was tasächlich die treibende Kraft dahinter ist und nicht nur wie ein programmierbarer Papagei nachsprechen, was einem eingetrichtert wird.
    Bei manchem fällt der Groschen erst, wenn er unmittelbar selbst betroffen ist.

  • Hoffmann H. sagt:

    Sie hätten wohl besser die Durchfahrt von Wunstorf genommen, denn dort kommt man sowieso nicht schneller voran.

  • Katka sagt:

    Ich als Anwohnerin der Blumenauer Straße wäre schon froh gewesen wenn die vorher bestehenden 50 kmh eingehalten worden wären oder wenn die Gullydeckel mal gerichtet werden. Die sorgen auch ordentlich für Poltern wenn LKWs oder Anhänger drüber fahren.

    • Herbert W. sagt:

      Vor Jahren haben die Herren der Schöpfung sowas noch selbst geregelt, indem sie solche klappernden Deckel adhoc selbst öffneten, den Dreck und die Steinchen aus der Nut gekratzt haben, um das Klappern so simpel abzustellen.
      Heute würde ich das nicht mehr wagen, weil man befürchten muss, sofort des gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr, der Sachbeschädigung, des falschen Genderns, der Diskriminierung von Gullideckeln und sonstwas bezichtigt zu werden.

  • Nööö sagt:

    Och nö, nicht noch mehr von dem Scheiss

  • Wunni sagt:

    Die Politiker mancher Parteien werden mit den Forderungen nach immer mehr Tempolimits erst aufhören, wenn überall nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf – auch bei der Bahn. Es wird schlichten Gemüts nur dieser Logik gefogt: je langsamer desto klimafreundlicher und sicherer – alles Andere ist egal.

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