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Wunstorfer Feuerwehrleute werden von unbekannter Gruppe angegriffen

01.01.2025 • Redaktion • Aufrufe: 5982

Am Neujahrsabend wurden Einsatzkräfte der Wunstorfer Feuerwehr während einer Alarmierung beleidigt und angegriffen. Die Polizei wurde eingeschaltet.

01.01.2025
Redaktion
Aufrufe: 5982
Feuerwehr Wunstorf im Einsatz in der Nähe der Klinik (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Die guten Nachrichten hielten keine 24 Stunden. Nachdem die Silvesternacht für die Feuerwehr geradezu mustergültig verlaufen war, es nur kleinere Einsätze zu Neujahr gab, kam nun am heutigen Abend das böse Erwachen.

Am Neujahrsabend wurde die Freiwillige Feuerwehr Wunstorf zu einem Einsatz in der Psychiatrie Wunstorf alarmiert. Der Grund war eine ausgelöste Brandmeldeanlage, die sich glücklicherweise als Fehlalarm herausstellte – ein Routineeinsatz. Doch dann kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Ein Feuerwehrfahrzeug und Einsatzkräfte wurden mit Feuerwerkskörpern attackiert.

Der Einsatzleiter befand sich zu diesem Zeitpunkt im Pförtnerhaus, um die Brandmeldezentrale zu bedienen. Währenddessen wurde draußen ein Feuerwehrfahrzeug mit Feuerwerkskörpern beschossen. Als die Einsatzkräfte nach draußen gingen, um die Situation zu prüfen, wurden sie von einer Gruppe von etwa sechs Personen verbal beleidigt und erneut mit Feuerwerkskörpern angegriffen.

Die Feuerwehr informierte umgehend die Polizei, die daraufhin an der Einsatzstelle eintraf. Es wurde eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Im weiteren Verlauf wurde bekannt, dass die Polizei zuvor bereits ebenfalls an der Psychiatrie im Einsatz gewesen war, da im Bereich des Maßregelvollzugs Feuerwerkskörper auf das Gebäude geworfen worden waren. Ob es sich um denselben Personenkreis handelt, ist der Feuerwehr nicht bekannt. Auch zu möglichen weiteren Ermittlungsergebnissen liegen der Feuerwehr derzeit keine Informationen vor.

Feuerwehr schockiert

Bei der Wunstorfer Feuerwehr ist man schockiert über diesen Vorfall und verurteilt die Tat auf das Schärfste. „Unsere ehrenamtlichen Kräfte setzen ihre Freizeit und nicht selten ihre Gesundheit ein, um Menschen in Not zu helfen. Solche Angriffe sind nicht nur ein Ausdruck von Respektlosigkeit, sondern auch eine ernstzunehmende Gefahr für die Sicherheit unserer Einsatzkräfte und der Allgemeinheit“, betont Pressesprecher Marvin Nowak.

Die Feuerwehr appelliert eindringlich an die Bevölkerung, allen Einsatzkräften Respekt entgegenzubringen und das Engagement der vielen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen zu würdigen. „Angriffe wie diese gefährden nicht nur unsere Arbeit, sondern können im Ernstfall Einsätze verzögern oder unmöglich machen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Einsatzkräfte geschützt und respektiert werden“, sagt Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Sven Möllmann. Trotz solcher Vorfälle bleibt die Freiwillige Feuerwehr Wunstorf ihrer Aufgabe treu, für die Sicherheit der Bürger einzutreten. „Wir lassen uns von solchen Taten nicht entmutigen, werden aber alles dafür tun, unsere Einsatzkräfte bestmöglich zu schützen“, so Möllmann weiter.

Erstmals in Wunstorf

Der Vorfall stellt für Wunstorf eine Zäsur dar – einen solchen Angriff hat es in der Stadt bis heute nicht gegeben. Zwar wurden Feuerwehrleute früher schon im Einsatz beleidigt und behindert, einen gezielten Angriff mit Pyrotechnik kannte man in der Auestadt jedoch bislang nicht. In anderen Orten war es dagegen bereits zu vergangenen Jahreswechseln und auch in der gestrigen Silvesternacht wieder zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen, unter anderem im benachbarten Garbsen. In Wunstorf hatte es jedoch Attacken mit Pyrotechnik auf Fahrzeuge gegeben, die zu Sachbeschädigungen führten.

Da sich Angriffe auf Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter in der Vergangenheit häuften, wurde das Strafrecht inzwischen verschärft. Auch ehrenamtliche Feuerwehrleute stehen nun rechtlich einem Amtsträger gleich, wenn es zu solchen Attacken kommt. Sollten die Täter ermittelt werden, kommen sie daher normalerweise nicht mehr mit einer Geldstrafe davon: Die Mindeststrafe beträgt 3 Monate Gefängnis.
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Kommentare


  • Grit D. sagt:

    Dass sich das mit dem immer und überall friedliebenden Leben in unserer kleinen und vergleichsweise überschaubaren Stadt erledigen musste, wissen wir ja inzwischen.

    Doch wenn ich hier lesen muss, dass Einsatzkräfte jetzt neben unerträglichen verbalen Entgleisungen auch noch körperlich attackiert werden, mal ganz platt ausgedrückt: ich ko*** im Strahl!

    Ich kann und will nicht verstehen, was in den Köpfen dieser- sorry- Dumpfbacken vorgeht, die da meinen, Mitglieder der Hilfsorganisationen angehen zu müssen.
    Völlig gleichgültig, ob nun in Form von verbalen oder körperlichen Übergriffe. (siehe oben)

  • Basti g. sagt:

    Viele verstehen nicht was freiwillige Feuerwehren leisten ! Bald sind Wahlen vielleicht ändert sich dann was

  • Detlev Ulrich Aders sagt:

    Sehr geehrter Herr Möllmann,
    sehr geehrter Herr Nowak,

    Ihren Äusserungen stimme ich zu 100 Prozent zu.
    MEINE persönliche Meinung (stimmt mit dem Chef der Polizeigewerkschaft überein):

    Personen, die Einsatzkräfte tätlich angreifen, egal, ob mit Pyrotechnik, Messern, Schusswaffen o.ä. müssen eine Gefängnisstrafe erhalten und sich dessen gewiss sein. Keine Gerldstrafe. Keine Bewährung. Keinen Sozialdienst.

  • Anonymous sagt:

    Sehr traurig, das zu lesen. Mir fehlen die Worte!!

  • B.N. sagt:

    Sie wurde durch eine Gruppe von sechs Personen verbal beleidigt und angegriffen.“ Und als die Polizei eintraf, waren alle weg, oder warum Anzeige gegen Unbekannt?

    Was wäre passiert, hätte man diese Täter dingfest gemacht? Die Taten betrachtet gemeinhin als „bösen Scherz“ oder den Ausspruch getan „ist eben Sylvester“, man hat es hinzunehmen wie sinnlose Böllerei durch hohle Köpfe?

    Dass die deutsche Strafverfolgung und die Justiz hinkt und Frau F. Immer wieder gewaltige Paroli aussendet, „ganz harte Maßnahmen“ anzuwenden, weiß mittlerweile jeder, hoffentlich.

    Was nervt, ist die ständige Relativierung von Straftaten, das schiere Hinwegsehen oder die Feigheit, mal deutlich in der Öffentlichkeit seine Meinung zu sagen.

    Power für Wunstorf – Wir schaffen das.

    Wirklich?

  • Badke, Heinz-Dieter sagt:

    Gerede.Gerede. Und weiter nur Gerede.
    Ansonsten sehr befremdlich: „Die Feuerwehr appelliert eindringlich an die Bevölkerung, ….“
    Weshalb wird eigentlich an die g e s a m t e Bevölkerung appelliert? Im Ergebnis wird damit doch wohl ein Großteil der Bevölkerung arg beleidigt, in dem sie quasi mit in einen Topf mit den Hohlköpfen und Kriminellen geworfen wird.
    Keine Traute, präzise zu bewerten und zu formulieren? Nämlich an die Kriminellen und Hohlköpfe appellieren. Das sollten doch wohl die Ansprechpartner sein (natürlich vergebliche Mühe).
    Ansprechpartner wäre darüber hinaus auch die Justiz zur abschreckenden Anwendung der maßgeblichen Strafgesetze ( wohl leider auch ein vergebliches Ansinnen heutzutage)
    Ein erheblicher Teil der Bevölkerung weiß durchaus, was sie ihrer Feuerwehr (auch anderen Einsatzkräften z.B. im Bereich des Gesundheitswesens) zu verdanken hat!

  • bm.kuhlmann@online.de sagt:

    Sofern die Täter dingfest gemacht werden, aburteilen versuchten Mordes!! Hohe Haftstrafen notwendig. Keine Ausreden und kein Wenn und Aber und keine Bewährung! Es sind hoch Kriminelle Straftäter!!

  • Helga Barthels sagt:

    Es ist 40 Jahre her, dass im November 1995 der erste Senat des Bundesverfassungsgericht es als nicht strafbar ansah, Soldaten als Mörder zu bezeichnen. Eine Zeitenwende, denn ab jetzt wurde es legitim, Uniformträger zu beschimpfen und zu beleidigen. Eine zweite Zäsur in der jüngeren Geschichte war es, als fortan Polizeibeamte in Gorleben angegriffen wurden, viele Medien und bestimmte politische Parteien die Täter aber nur verharmlosend als Aktivisten bezeichneten. Nach Soldaten und Polizisten ist die nächste Eskalationsstufe, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter anzugreifen. Wen verwundert diese Entwicklung ?
    Eine Gesellschaft und ein Land erntet die Entwicklung, die es gesät hat.

  • Helga Barthels sagt:

    Kleine Korrektur: Natürlich ist das Urteil des BVerfG von 1995 erst 30 Jahre her.

  • Justus Legitim sagt:

    Naja, sagen wir es mal so: Die Täter werden nicht Thomas, Christian, Peter, David, Stephan, Nils, Karlheinz oder Claus geheissen haben…

  • G. Taro sagt:

    Man möchte den Kommentatoren zurufen: Wischt Euch den Schaum vom Mund, atmet tief durch, und lasst die ermittelnden Stellen ihren Job machen. Aber nein, den Rechtspopulisten juckt es in den Fingern, ihre Vorurteile, ihren Hass den Lesern vor die Füße zu kotzen. Wie armselig!

    • Detlev Ulrich Aders sagt:

      Lieber G. Taro,

      ich freue mich auf IHRE gemeinnützige Tätigkeit. UND: auf IHRE Einsichtigkeit, der Realität ins Auge zu schauen. Nicht alle Realisten sind Rechtspopulisten.

  • B.N. sagt:

    Wenn die Ablehnung solcher Taten bereits als Rechtspopulismus verstanden wird, ist die Frage wohl berechtigt, in welchem Land man sich befindet.

    Eine Straftat ist eine Straftat. Sie zu relativieren, ist nicht das Ziel der Prävention.

    Und erbärmlich gegenüber ihrer Opfer.

  • B.N. sagt:

    Was muss eigentlich noch passieren, damit die Scheuklappen aller Derjenigen abfallen, die eine vorherrschende Realität nicht sehen und begreifen wollen?

    Die Gewaltbereitschaft hat deutlich zugenommen. Respekt gibt es bei vielen nur noch als Nomen im Wörterbuch.

    Es kann nicht angehen, dass solche Taten gegen Menschen, die eine wichtige Funktion innehaben, den Schutz von Hab und Gut, Leben und Rettung wahrnehmen, in derartiger Weise behandelt werden.

    Da sich in letzter Zeit Vorfälle dieser und ähnlicher Art zu häufen scheinen, ist es durchaus kein Zeichen von Rechtspopulismus, sich darüber Gedanken zu machen.

  • Heinz-Dieter Badke sagt:

    Tja. Nun ist es raus. Ich bin ein schlimmer Finger, nämlich Rechtspopulist. Aus einem Kommentar abzuleiten und quasi aus berufenem Mund festgestellt. Das ist nicht schlimm, zumal der Begriff positiv wie auch negativ konnotiert ist. Eher bin ich froh, ist damit doch bekundet, nicht zu den Rechtsradikalen zu gehören.
    Ist die Feuerwehr nun bereits rechtspopulistisch, weil sie Einsatz zeigt, ansonsten den Vorfall öffentlich gemacht hat („nicht unter dem Radar gehalten hat“), statt allein nur die Polizei einzuschalten? Und erst die Auepost. Ist doch tatsächlich über den Vorfall berichtet worden ( mit oberflächlicher Atmung und Schaum am Mund ?)! Schande sowas.
    Es ist nicht armselig, Rechtsbrüche bekannt zu machen, ggfs darüber zu diskutieren und eine harte Bestrafung zu fordern.

  • Heiko F. sagt:

    Ich kann es generell nicht nachvollziehen, wie man Menschen, die einfach nur ihre Arbeit erledigen wollen – und das auch noch als gemeinnützige(!) Tätigkeit tun – solch eine Respektlosigkeit entgegen bringen kann?!
    Unabhängig von der Nationalität solcher Täter, würde ich diese Individuen mal einen Monat bei Wasser und Brot in eine Zelle oder in irgendein Kellerloch stecken, um sie mal dazu zu zwingen, sich mit ihrer eigenen überheblichen und vollkommen „satten“ Persönlichkeit auseinander zu setzen. Sozusagen als erzieherische Maßnahme.
    Solche Taten kommen auch oft dabei raus, wenn man nicht weiß wohin mit sich und den ganzen Tag nur gewaltverherrlichende Filme und Serien auf Netflix konsumiert.

    Was dem Deutschen Staat leider vollkommen abhanden gekommen ist, ist einfach mal Stärke zu zeigen und den Leuten auch mal harte Bandagen anzulegen, um irgendeinen Lerneffekt bei diesen „Hirnis“ zu erzielen.
    Mit Fingerheben und du-du-du machen, kommt man bei solchen Menschen einfach nicht weiter.
    Und nein, ich empfinde diese Variante nicht als totalitär oder nenne es „Polizeistaat-Methoden“, sondern eher eine absolut notwendige erzieherische Maßnahme, um solche Menschen in ihre Schranken zu weisen und ihnen die Grenzen unseres gesellschaftlichen Miteinanders einfach mal ganz simpel vor Augen zu führen.

    Wenn das fruchtet, sitzen sie als Erwachsene vielleicht nicht zwingend in irgendeiner Zelle und schlagen evtl. doch noch einen vernünftigen Lebensweg ein. ;)

    An dieser Stelle noch herzlichen Dank für die gute Arbeit der Wunstorfer Feuerwehr, sowie der Polizei und der Rettungskräfte.

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