Wunstorf (ds). Humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine, organisiert und bereitgestellt von Schülern der weiterführenden Schulen in Wunstorf: In den zurückliegenden rund zwei Wochen waren an der Otto-Hahn-Schule, der evangelischen Gesamtschule und am Hölty-Gymnasium Hilfsgüter gesammelt und zu Paketen zusammengestellt worden, da man mehr tun wollte, als nur für den Frieden zu demonstrieren. Auch konkrete Unterstützung für die Ukrainer sollte auf den Weg gebracht werden. Am Hölty wurden daher nun 72 Pakete gepackt, an der Otto-Hahn-Schule waren es 45, und die IGS steuerte 25 Kartons bei.
Zusammengetragen wurden Konserven, Wasser, Decken, Kissen, aber auch Damenhygieneartikel, berichtet Lennart Frede von der Hölty-Schülervertretung. Über Niklas Rang, selbst Hölty-Schüler, aber auch im THW-Ortsverband Wunstorf aktiv, wurde der Kontakt zu den Zivilschützern hergestellt, die sich um logistische Unterstützung kümmerten und nun den Transport auf der ersten Teilstrecke übernehmen.
Das THW sammelte am heutigen Mittag die letzten Hilfspakete am Hölty-Schulgebäude ein, nachdem zuvor bereits die Pakete an den beiden anderen Schulen aufgeladen worden waren. Hölty-Schüler und THW-Ehrenamtliche bildeten eine Menschenkette und brachten die Pakete aus dem Schulgebäude zunächst auf Hubwagen, um sie zum Transporter an der Straße zu bringen. Auf den letzten Metern wurde dann noch einmal persönlich Hand angelegt, bis auch das letzte Paket auf den Laster geladen war.
Die Zivilschützer in Blau bringen die Pakete nun zu einer Sammelstelle in Hannover, sie werden dem „Ukrainischen Verein“ übergeben. Der bisherige Logistiker, der Hilfslieferungen in die Ukraine leistete, hatte sich zurückgezogen. Wo genau die Pakete am Ende ihrer Reise in der Ukraine landen, das weiß auch das THW nicht – über die genaue Verteilung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Der stellvertretende Schulleiter des Hölty-Gymnasiums, Dr. Robert Conrad, sagte der Auepost, dass derzeit 20 ukrainische Flüchtlinge als Schüler das Wunstorfer Gymnasium besuchten – eigentlich über fast alle Klassenstufen hinweg. Die Integration der aufgenommenen Schüler gestalte sich jedoch noch schwierig, denn die Sprachbarriere sei eine größere Hürde bei der regulären Einbindung in den Unterricht als gedacht – es fehlen neben Deutsch- auch Englischkenntnisse. Deshalb wurde eine Integrationsklasse speziell für die ukrainischen Schüler eingerichtet; nur ein Schüler konnte direkt in eine reguläre Klasse wechseln, da er bereits zuvor in der Ukraine Deutsch gelernt hatte. So ist für die Ukrainer derzeit vor allem naturwissenschaftlicher Unterricht möglich.
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