Wunstorf (as). Die Würdigung kommt spät, aber sie ist hoch verdient: Der Wunstorfer Kunstverein hat unter der neuen Führung von Helga Radtke und Jobst Heizmann eine Hommage für Klaus-Walter Grotjohann organisiert. Werke des Wunstorfer Kunsterziehers werden ab Sonntag, dem 6. Juli 2025, in der Abtei Wasserzucht 1, gezeigt.
Während der Vernissage ab 11 Uhr führt Heizmann in das Werk des vor wenigen Monaten gestorbenen Malers ein. Heizmann ist berufen dazu wie wenige andere, hat er doch mit Grotjohann jahrelang im Kollegium des Hölty-Gymnasiums zusammengearbeitet.
Grotjohann hat sein eigenes Schaffen nie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er malte für sich, seine Familie und immer wieder für Freunde. Er malte mit Freude, phasenweise sehr viel, mit Kraft und Können. Filigran und detailgetreu gezeichnete Lokomotiven waren eine Spezialität, aber viele Werke sind auch abstrakt. Ihre Titel orientieren sich an Kunstgeschichte und Literatur.
Er war ein ausgezeichneter Kenner der Pop-Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders der Musik. Wie ein lebendes Lexikon konnte er mitreißend davon erzählen, und seine Kenntnisse reichten von Clapton bis Bonamassa. Ebenso umfassend war sein Wissen über Kunst und Malerei. Künstler wie Malte Sartorius und Siegfried Neuenhausen haben ihn ausgebildet und geprägt. Fast 40 Jahre lang hat er als Erzieher und Fachobmann Schülerinnen und Schüler für Kunst begeistert und einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass Kunsterziehung am Gymnasium nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert hat.
Die Hommage zeigt bis zum 27. Juli vor allem abstrakte Werke. Auch diese Sujets beherrschte Grotjohann meisterlich. Die Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags von 15 bis 18 Uhr, sonnabends von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr.
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