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Maricels Musical-Mörder bald wieder unter sich?

01.03.2025 • Malte Süß • 3 Min.Kommentare: 0

Dass ein professionelles Musical in Wunstorf Weltpremiere feiert, das hatte es noch nicht gegeben. Zumindest nicht in der langen Geschichte des Kulturrings. ,,Mörder unter sich” war bei der Uraufführung im Stadttheater ein Riesenerfolg. Nun arbeiten Programmmacher und Künstler an einer Neuauflage.

01.03.2025
Malte Süß
3 Min.
Maricel | Foto: privat

Wunstorf (ms). Ganz so schnell, wie es sich mancher wünscht, geht es aber nicht: Bei der abschließenden Festlegung der Programmplanung für 2025 und 2026 habe sich gezeigt, „dass wir im Zeitraum Januar bis Mitte März 2026 keinen allseits geeigneten Termin für die zweite Aufführung finden konnten“, berichtet Hermann Kasten vom Kulturring-Team. Deshalb soll es die zweite Aufführung erst in der Saison 2026/2027 geben – nach Abschluss der Umbauarbeiten im Stadttheater. Die werde voraussichtlich im November 2026 starten. Dabei steht die Vergrößerung und Neugestaltung des Foyers im Vordergrund. Ist der Umbau in 2027 abgeschlossen, darf sich das Publikum auf die runderneuerte Spielstätte ebenso freuen wie auf Maricels Rückkehr mit „Mörder unter sich“.

Ein derart ehrgeiziges Projekt auf die Bühne zu bringen, kann ein sehr langer Weg sein: Mehr als acht Jahre hat Musical-Star Maricel Wölk aus Hannover an ihrer One-Woman-Show „Mörder unter sich“ gearbeitet. Von der Story, die Maricel zusammen mit dem erfolgreichen Musicalautor Wolfgang Adenberg erarbeitet hat, bis hin zu Musik und Texten aus der eigenen Feder und zur Entscheidung, auch selbst Regie zu führen und alle Rollen darzustellen, war es ein langer Prozess, der im Stadttheater Wunstorf seinen vorläufigen Höhepunkt finden sollte.

Aber warum überhaupt Wunstorf? Marcel Lorenz vom Vorstand des Kulturrings berichtet: „Es brauchte einen Ort, in dem Maricel das Musical in den Monaten vor seiner Uraufführung proben konnte, und da bot sich das Stadttheater mit seiner guten Akustik und seiner passenden Größe an.“ Die Stadt Wunstorf sei sehr kooperationsbereit gewesen, ebenso wie Techniker Jürgen Opper. Das Team des Kulturrings habe Maricel mit Rat und Tat zur Seite gestanden und habe mit ihr gemeinsam das Marketing für das Stück vorangetrieben.

Dass sich die harte Arbeit lohnt, wird am Premierenabend bereits vor Vorstellungsbeginn deutlich. Lorenz: „Das Stück war ausverkauft, viele im Publikum waren zum ersten Mal im Wunstorfer Theater.“ Und dann die Vorstellung. Von Beginn an wird deutlich, dass viel Mühe, Ideen und Herzblut in das Stück geflossen sind. So wirkt das Stage Design mit den aufwändigen digitalen Bühnenbildern von Tina Mareike Kuschel sehr ausgereift und beeindruckt optisch durchweg. Das Bühnendesign ist so minutiös abgestimmt, dass es selbst zu einzelnen Liedversen wechselnde Illustrationen im Hintergrund gibt.

Hermann Kasten | Foto: Malte Süß

Spannend ist auch die Handlung des Musicals: Die Protagonistin Bianca möchte einige Morde aufklären, die alle in einem alten Herrenhaus geschehen sind. Sie ist sich sicher, selbst keinen der Morde begangen zu haben. Das Problem: Wegen ihrer dissoziativen Identitätsstörung teilt sich Bianca ihren Körper mit weiteren Persönlichkeiten, denen sie die Morde durchaus zutrauen würde. Die große Frage: Wird Bianca in ständigem Verhör mit sich selbst herausfinden, wer die Morde begangen hat?

Innovativ

Die Grundidee der Verhandlung von psychischen Störungen im Musical reihe sich in andere Beispiele wie „Next to Normal“ ein, schildert Lorenz Stück und Story. Ausgestaltung und Verknüpfung mit einer Krimistory aber seien „absolut innovativ“. Dazu biete Mörder unter sich einige echte Ohrwürmer, beispielsweise die mitreißende Ballade „Vergessen“, von Maricel eindrucksvoll intoniert, oder die Mitwipp-Nummer „Eine Leiche zum Dessert“.

Man könne kritisieren, dass die Lieder verschiedene Genres streifen und daher nicht ganz wie aus einem Guss erscheinen und dass die Musik nicht live gespielt wird, sondern vom Band kommt. Lorenz ist sich mit Publikum und den Kulturring-Kollegen sicher: „Beides tut dem Genuss der Show aber keinen Abbruch.“ Der lange Weg und die Arbeiten hätten sich gelohnt, ist auch Hermann Kasten überzeugt. Ein solches Projekt zu wagen, sei keineswegs selbstverständlich, betont der Vorsitzende des Kulturringvorstands. Viel Überzeugungsarbeit sei nötig gewesen, um sich auf dieses Wagnis einzulassen.

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