Wunstorf (red). Gut 80 Besucherinnen und Besucher haben in der Stadtkirche die Eröffnung der Ausstellung „Die Welt der unentdeckten Künstler“ miterlebt. Es ist die erste Schau ihrer Art, in der die Rehabilitationseinrichtung Ex und Job künstlerische Werke von Klienten öffentlich zeigt. Die 50 Gemälde und Textilarbeiten sind noch bis zum 4. Mai zu sehen.
Ex-und-Job-Geschäftsführer Lars Hansen hob in seinem Grußwort zur Vernissage die Kooperation als „gelebte Inklusion“ hervor: Es werde vom Forum Stadtkirche nicht nur Raum für Kunst geschaffen, sondern auch für Begegnung und Austausch. Er lud die Besucher zum Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern ein und regte an, „sich von der Kraft der Kreativität, die Brücken baut und uns miteinander verbindet“, inspirieren zu lassen.
Seine Einrichtung verfolge seit vielen Jahren das Ziel, Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen auf ihrem Weg zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe zu begleiten – in besonderen Wohnformen, Tagesstätten, medizinisch-beruflicher Rehabilitation oder in Inklusionsbetrieben. Teilhabe, so Hansen, bedeute nicht nur Arbeit und Wohnen. Sie zeige sich auch in der Kunst.
Die Ausstellung in der Stadtkirche sei dafür ein „wunderbares Zeichen“. Die Bilder seien nicht nur Werke auf Leinwand, sondern Erzählungen, Emotionen, Erfahrungen und Zeichen individueller und gemeinschaftlicher Identität.
Kirsten Riedel, die stellvertretende Bürgermeisterin, lobte die Initiative des Forums, bisher unentdeckten Kunstschaffenden ein öffentliches Podium zu bieten, als „bemerkenswerte Idee“. Die Veranstalter fügten der sehr aktiven Wunstorfer Kunst- und Kulturszene „eine neue Facette“ hinzu.
Außer den Gemälden mehrerer Künstlerinnen und Künstler sind in der Stadtkirche auch Arbeiten aus der Nähwerkstatt zu sehen sowie künstlerisch gestaltete Bumerangs, die die Organisatoren um Nicole Watermann-Ulrich spontan hinzugefügt haben. Zu den Besuchern der Vernissage gehörten auch Ulrike Coldewey von der Kunstschule und Jobst Heizmann vom Kunstverein.
Dienstags bis donnerstags ist die Ausstellung zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet, freitags von 10 bis 12 Uhr.
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