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Standing Ovations für die Jugendkantorei

21.02.2022 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1189

Die Jugendkantorei St. Johannes führte Aschenputtel als Musical im Stadttheater auf.

21.02.2022
Daniel Schneider
Aufrufe: 1189
Auftaktszene | Foto: Matteo B.

Wunstorf (ds). Fulminant – um es auf einen Nenner zu bringen. Die Jugendkantorei St. Johannes brachte in zwei Vorstellungen am Wochenende das Publikum zu staunenden Augen – angesichts der Leistung, die die jugendlichen Sängerinnen auf der Bühne des Stadttheaters boten. Sprechszenen, Gesang, Tanzchoregraphie, Bühnenbilder – die Inszenierung machte nicht nur einmal vergessen, dass hier kein Theaterensemble, sondern die Mitglieder eines Jugendchores auftraten.

Die Adaption des klassischen Märchenstoffes „Aschenputtel“, das Chorleiter Matthias Schwieger für seine Kantorei arrangiert hatte, schuf mitreißende, starke Szenen, Gänsehautmomente – und legte dabei doch eine nicht geringe Prise pointierter Situationskomik in die Aufführung, ohne ins Klamottenhafte abzugleiten – allein das anhand des Stoffes eine Meisterleistung. Die alte Metapher von Gut gegen Böse erschien auf mehreren Ebenen – mal offensiv als personifizierte Gedankenwelt, mal subversiv in der Musik.

Ein Feuerwerk

Es war Poesie, wie die Sängerinnen diese Formel auf die Bühne trugen, wobei „Aschenputtel“ Mia Rohkamm stimmlich und darstellerisch großes Talent offenbarte. Gemeinsam mit dem Counterpart der „bösen Stiefmutter“ – herausragend: Dorothea Bödeker – und ihrer Töchter trug dies die Inszenierung.

Rauschende Gewänder im Theaternebel | Foto: Daniel Schneider
Szenenbild | Foto: Daniel Schneider
Applaus für die Jugendkantorei | Foto: Daniel Schneider

Die Ballszene bei Hofe dann bot den Einstieg, gleich ein ganzes Feuerwerk an Tänzen einzuflechten – nicht nur barocke Formationen des höfischen Tanzes – in Perfektion: Hanna Voß –, sondern zur Überraschung der Zuschauer auch sehr frei interpretierte Arten von Ballsaalorchestrierung – in ganz zeitgenössischen Klängen und Formen, die sich auch durch das restliche Musical zogen. Queens Bohemian Rhapsody, Bill Withers Ain’t No Sunshine oder Liebe ist alles von Rosenstolz fügen sich erstaunlich leicht in den vorgegebenen Rahmen der Grimm’schen Märchen ein. Das alles in rauschenden Gewändern und gewitzten Kostümen.

Darf nicht minder stolz sein: Matthias Schwieger | Foto: Daniel Schneider

„Sie können stolz sein auf Ihre Töchter“, sagte Chorleiter Schwieger zum Ausklang der Vorstellung am Sonntag, gerichtet an die anwesenden Eltern der jungen Darstellerinnen. Dem kann nichts hinzugefügt werden.

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