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Von Fitzek bis Orff – das bunte Spektrum des Kulturrings

11.06.2024 • M. Süß/A. Süß • Aufrufe: 736

Fitzek, Shakespeare, Orff und eine Uraufführung – das neue Programm des Kulturrings hält, was der Vorstand verspricht: „Wir versuchen immer, ein buntes Spektrum zu bieten“, sagt Hermann Kasten, der Vorsitzende. So sind mit Ohnsorg-Theater und Göttinger Symphoniker die „Etablierten“ wieder dabei, aber auch ChrisTine Urspruch, der Neustädter Gitarrist Andreas Hagemann und der hannoversche Musical-Star Maricel Wölk. Damit nicht genug: 50 Akteure servieren „Carmina Burana“.

11.06.2024
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Aufrufe: 736
„Entscheidender Schritt“: Hermann Kasten (links) und Oliver Pohl stellen das neue Programm vor | Foto: Achim Süß

Wunstorf (ms/as). „Das ist gewaltig. Imposant“: Oliver Pohl – der Kulturmanager des Vereins, seit sechs Monaten am Werk – wirbt für die szenische Kantate „Carmina Burana“ im März 2025 und deutet an, die Bühne des Stadttheaters werde beben: Das Vokal Ensemble Isernhagen bringt mit 50 Sängerinnen und Sängern Carl Orffs Werk nach Wunstorf. Für die große Bühne des Hauses ist das kein Problem. Sie bietet so viel Raum wie wenige andere in der Region. Orffs Stück ist nicht das einzige herausragende Ereignis in der kommenden Saison: Vorstand und Manager ist es gelungen, eine der kreativsten Künstlerinnen der Musicalszene zu engagieren – Maricel Wölk.

Die gebürtige Hannoveranerin hat zwischen Marie Antoinette und Pretty Woman in vielen Städten und außergewöhnlichen Produktionen so ziemlich alles gespielt und gesungen. Nach Wunstorf kommt sie mit einem eigenen Werk, und das Stadttheater erlebt im Januar 2025 die Uraufführung von „Mörder unter sich“. Das Ein-Personen-Musical thematisiert auf humoristische und unterhaltsame Weise Identitätsstörungen: Bianca teilt sich ihren Geist und ihren Körper mit fünf „Mitbewohnenden“, und eine dieser Personen könnte eine Serienmörderin oder -mörder sein. Wölk – zuletzt für „Mamma Mia“ in Hamburg engagiert – hat Buch, Musik und Songtexte geschrieben. Nur konsequent, dass sie die einzige Darstellerin ist.

Maricel Wölk, hier als Donna in „Mamma Mia“, kommt ins Stadttheater | Foto: privat

Wieder im Programm hat der Kulturring das Kabarett Distel aus Berlin (Januar 2025), die in Langenhagen lebende Entertainerin Daphne de Luxe (Mai) und das Ohnsorg-Theater (November 2024). Das Berliner Kriminal Theater kommt mit „Die Therapie“ nach Sebastian Fitzek (Oktober 2024). Der spannende, verwirrende Stoff lief 2023 als Serie auf Amazon Prime, produziert von Ziegler-Film und mit Stephan Kampwirth, Trystan Pütter und anderen hervorragend besetzt. Fitzek thematisiert darin das Münchhausen-Stellvertretersyndrom. Das Berliner Globe Theater gastiert mit „Ein Sommernachtstraum“ (Dezember 2024) und ChrisTine Urspruch, bekannt aus „Das Sams“ und dem Münsteraner Tatort, mit „Alice im Wunderland“ (Dezember 2024). Urspruch wird in der Konzertlesung begleitet vom Percussionisten Stefan Weinzierl, der in der gerade beendeten Saison mit Claudia Michelsen im Stadttheater zu Gast war und begeisterte.

Ungewöhnlich auch die Show, die der Fotograf und Buchautor Peter Gebhard nach Wunstorf bringt: In „Bulli-Abenteuer“ berichtet er von einer Reise im Kult-Oldtimer von Lissabon nach Lappland (Februar 2025). Die Programmmacher hatten ihn schon für die Saison 2023/24 im Auge und sind froh, dass es diesmal klappt. Sie bereiten für die Foto-Film-Live-Reportage im Stadttheater ein kleines Rahmenprogramm vor.

Neues „Flex-Abo“

Die neue Spielzeit bringt auch Neuerungen mit sich: Das Kulturring-Team legt mit dem Abo FLEX eine Ergänzung zum großen Abonnement auf. Einen „ganz entscheidenden Schritt“ nennt das Programmmanager Oliver Pohl. Das „Abo, das sich den Terminen anpasst“ ist ab 100 Euro für vier Veranstaltungen zu haben. Die acht Termine im Großen kosten jetzt 190 Euro. Im Vergleich zu anderen Veranstaltern, so Pohl, sei das „unschlagbar günstig“. „Flex“ bedeutet: Mindestens vier Vorstellungen müssen gebucht werden, aber auch – je nach Wunsch – sechs oder acht oder alle. Der Einzelpreis sinkt dann von 29 auf 25 Euro. Die bisherige Resonanz sei gut, berichten Pohl und Kasten, die Organisation allerdings sei eine große Herausforderung.

Die Zahl der Abonnenten ist nach Angaben des Vorstands auf 200 gestiegen. Darunter sind 70 große Abos. Hauptpartner ist und bleibt das Theater für Niedersachsen, Hauptbühne das Stadttheater. Zweimal bietet die neue Spielzeit aber Veranstaltungen an anderen Orten an: Andreas Hagemann tritt in der Luther Kirche auf, für die Lesung „Die Ilias“ arbeitet der Kulturring mit dem Forum Stadtkirche zusammen. Neuerungen bleiben weiter im Blick, verspricht der Vorstand – aber in Maßen und behutsam.

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