Wunstorf (ms). Wer an diesem Abend die Hindenburgstraße entlanggeht, dem fallen die vielen Menschen auf, die bis zur Straße stehen. Sie haben ein Ziel: Küsters Hof. Der Künstler des Abends ist Angelo Kelly. Der 40-Jährige hat die Familie mitgebracht – und seine neue CD „Coming Home“.
Auf der Außenbühne hängt ein großes Banner, „irish summer“ ist dort zu lesen. Sieben Mikrofone stehen bereit, und die Instrumente. Die ihn begleitenden Musiker kennt Kelly seit Jahren, sie stammen ebenso wie er teilweise aus Irland.
In den ersten Reihen stehen eingefleischte Kelly-Fans, einige reisen seit über 30 Jahren der Band hinterher. Sie tragen das obligatorische Tour-Shirt. Die ersten hatten sich bereits am Vormittag vor dem „Küsters“ eingefunden. Küsters-Wirt Adis Bajric hatte mit seinem Team den Innenhof komplett umgeräumt. Nur wenige Bierbänke und Stuhlreihen waren übrig geblieben. Der Getränke- und Essenstresen wurde nach draußen verlegt.
Mit einer geringfügigen Verspätung wegen eines Notfalls im Publikum legen die Musiker um 19.40 Uhr los. Das erste Stück des Abends ist „On the road“. Mit „Hallo Wunstorf, schön dass ihr da seid“, begrüßen sie die Zuschauer. Schnell wird klar, Kelly ist ein Profi. Er steht seit seinem dritten Lebensjahr auf der Bühne.
Man merkt nicht, dass sich Angelo Kelly beim Sprung auf die Bühne am Fuß verletzt hat. Die Familie sorgt von der ersten Minute an für tolle Stimmung. Die gut 500 Zuschauer singen, klatschen und tanzen bei jedem Lied mit.
Die „Kellys“ der nächsten Generation stellen ihr aktuelles Album „Coming Home“ vor. Mit im Gepäck ist ihre Version von „Galway Girl“. Bei 32 Grad Celsius geht es für die Zuhörer auf eine Reise mit durch Irland. Ein besonderer Moment ist, als der sieben Jahre alte William Kelly, der Jüngste im Clan, ganz allein „Take me Home“ singt.
Während die Sonne untergeht, singt Kira das selbstgeschriebene Lied „Stay with me“. Ein weiterer Höhepunkt ist das Schlagzeugsolo des Familienoberhaupts. Bevor es die Zugabe gibt, wendet sich Kelly an die Wunstorfer: „Es tut mir leid, es ist heute nicht alles glatt gelaufen. Der Ton ist doof, und ihr könnt nicht gut sehen.“ Doch das treue Publikum denkt gar nicht an Beschwerden: „Es war grandios, so toll“, so eine Besucherin des Konzertes. Als letztes Lied des Abends gibt es einen Kelly-Family-Klassiker: „I can‘t help myself“.
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