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Zeitreise in das Wunstorf der 20er Jahre

19.01.2018 • Daniel Schneider • Aufrufe: 587
19.01.2018
Daniel Schneider
Aufrufe: 587

2019 ist es so weit: Die erste deutsche Demokratie wäre 100 Jahre alt geworden. In Wunstorf wird an die Epoche mit Ausstellungen und vielen Aktionen erinnert werden. Doch schon dieses Jahr beginnen die ersten Veranstaltungen dazu. Alle Wunstorfer können mithelfen: Die Initiatoren suchen noch nach Material aus dieser Zeit.

Die Mitglieder des Arbeitskreises planen die Veranstaltungsreihe | Foto: Mirko Baschetti

Wunstorf (ds). Nächstes Jahr wird es historisch in Wunstorf: es ist dann 100 Jahre her, dass die Weimarer Republik gegründet wurde und das Kaiserreich ablöste. Die Entwicklungen der damaligen Zeit prägten auch die Auestadt – und vor allem das Ende der ersten deutschen Republik war auch in Wunstorf und den Dörfern spürbarer, als viele heute denken. Kommunisten und Nationalsozialisten oder Demokraten und Umstürzler gerieten in den 30er Jahren auch in Steinhude, Klein Heidorn und Wunstorf in bürgerkriegsähnlichen Zuständen aneinander.

Die Weimarar Republik war jedoch mehr als Politik: vieles entwickelte sich in diesen Jahren. Kino oder Sport wurden Massenphänomene, Nachkriegszeit und Inflation prägten die junge Demokratie ebenso wie Zukunftshoffnungen und Aufbruchstimmung.

Weimar in Wunstorf

Wie wurde die Weimarer Republik in Wunstorf angenommen, woran ist sie gescheitert? Die Ereignisse sollen vor allem auf lokaler Ebene beleuchtet werden. Doch nicht nur Rückschau wird es sein, sondern auch Anregung zur Auseinandersetzung mit der Demokratie in der heutigen Welt, die immer wieder neu errungen werden muss – denn das sind die Lehren aus der deutschen Vergangenheit: Wenn die Zahl der Verfechter der Demokratie abnimmt, dann ist auch die Demokratie als solche gefährdet.

Viel im Programm

Die Planungen laufen bereits. Eine breite Allianz aus u. a. Stadtarchiv, Fischer- und Webermuseum, Wunstorfer Heimatverein, Forum Stadtkirche, Seeprovinz-Ortsgemeinschaft des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins und Hölty-Gymnasium hat sich in einem Arbeitskreis zusammengefunden, um die Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen.

Man hat sich bereits viele Gedanken gemacht, wie man den Wunstorfern einen spannenden Einblick in längst vergangene Tage ermöglichen kann. Am vergangenen Mittwoch wurden die ersten Planungen im Rathaus vorgestellt. Auch das Logo zur Veranstaltungsreihe wurde bereits präsentiert: eine Silhouette von Wunstorf samt Steinhuder Meer vor einer aufgehenden Sonne. Auch der endgültige Titel wurde nun festgelegt: „Wunstorf in der Weimarer Republik – Demokratie zwischen den Katastrophen“ lautet das Thema samt Untertitel.

Dieses Logo wird auf die Veranstaltungen hinweisen | Foto: Mirko Baschetti

Zwei große Ausstellungen soll es geben, in der Stadtkirche und in den Steinhuder Museen. Dazu kommt ein „bunter Reigen“ als Begleitprogramm. Zum Beispiel ein Tonfilm-Abend, an dem Filme aus der damaligen Zeit aufgeführt werden, eine Podiumsdisskussion oder eine Theateraufführung. In Steinhude wird man insbesondere auch die Steinhuder Meer-Bahn und den damals beginnenden Tourismus, aber auch den Wirtschaftsstandort Steinhude in den Fokus nehmen. Ab dem 9. Mai 2019 werden die Ausstellungen für mehrere Wochen zu sehen sein.

Wer hat Erinnerungsstücke aus der damaligen Zeit?

Die Mithilfe der Wunstorfer ist weiter gefragt: Wer zeitgenössisches Material zu Hause hat, wird gebeten, es für die Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Das müssen nicht politisch gefärbte Dinge (z. B. Fotos und Dokumente der damals so genannten „Bürgervorsteher“) sein, gesucht werden auch Exponate aus Alltag, Kultur und Sport, z. B. Vereinsdokumente, Trophäen, Fotographien, Poesiealben, Schriftstücke usw., die einen Einblick in die damalige Zeit in und um Wunstorf vermitteln. Wer helfen kann, möge sich bitte an die Steinhuder Museen oder ans Stadtarchiv Wunstorf wenden.

Das Begleitprogramm startet schon dieses Jahr: Bereits am 18. Januar hält Stadtarchivar Klaus Fesche einen Vortrag zur Weimarer Republik in Mesmerode, und am 15. November referiert Peter Schulze über die Revolution 1918/1919 in Hannover.

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