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Bewahrer der Windmühle: Seit 60 Jahren kümmert sich ein Verein um „Paula“

19.09.2023 • Redaktion • Aufrufe: 908

Mühlengeburtstag in Steinhude: Seit 160 Jahren existiert die Windmühle „Paula“. Aber auch der Verein, der sich um ihre Erhaltung und weiterhin vorhandene Betriebsfähigkeit kümmert, feiert nun einen runden Geburtstag.

19.09.2023
Redaktion
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Windmühle Paula | Foto: Daniel Schneider

Steinhude (red). Obwohl sie erst seit dem Jahr 1912 in Steinhude steht, ist die historische Windmühle „Paula“ schon viel älter: 160 Jahre alt wird sie nun – und funktioniert immer noch. Das ist vor allem einem Verein zu verdanken, der sich ebenfalls seit bereits langer Zeit um das historische Bauwerk kümmert: Seit 60 Jahren besteht der „Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle e. V.“ und gilt damit als einer der ältesten Mühlenerhaltungsvereine in Norddeutschland.

Die Mühle Paula wurde im Jahr 1863 durch den Mühlenbauer Theodor Burgdorff aus Hoheneggelsen und die Wolfenbütteler Mühlenbaufirma Luther & Peters in Broitzem vor Braunschweig erbaut. 1912 kam sie nach Steinhude, um die zuvor auf dem hiesigen Kaninchenberg seit 1670 stehende und 1911 abgebrannte Vorgängerin, eine Bockwindmühle, zu ersetzen. 

Im Jahre 1963 gründete sich der Verein nach der Auflösung eines Konsortiums, welches bereits die Vorgängerin, die Bockmühle, in den 1870er Jahren von der Gemeinde übernommen hatte, und nach schweren Sturmschäden im Orkan vom 14. bis 16. Februar 1962 nun Paula wiederaufbaute.

Letzte funktionierende Windmühle in der Region

Infolge der Gründung des gemeinnützigen Vereins konnte der Wiederaufbau der Mühle problemloser durch die öffentliche Hand finanziell unterstützt werden. Dazu kam damals der glückliche Umstand, dass die Mühle sich unter ihrem Pächter Hubert Pare noch in Betrieb befand. Der Mahlbetrieb ist es auch heute noch, der die Mühle zu einem Unikat weit und breit macht. In der Mühle werden auf traditionelle Weise nunmehr auf ehrenamtlicher Basis spezielle Mehle und Schrote aus Roggen, Weizen und Dinkel hergestellt, nachdem Windmüller Rüdiger Hagen aus der Wedemark die Produktion 1999 wiederaufgenommen hatte.

Ein Teil des Mehles wird in der Bäckerei Sprengel in Langreder zu einem eigens kreierten Mühlenbrot verbacken, der andere Teil geht gegen Spende an Stammkunden und Mühlenbesucher. Mit ihrem regelmäßigen Mahlbetrieb dient die Windmühle „Paula“ auch seit etlichen Jahren als Ausbildungsmühle für den ehrenamtlichen Nachwuchs. Dutzende Ehrenamtliche „Müllerinnen“ und „Müller“ erhielten hier Unterricht im Umgang mit einer Windmühle, und 2020 bis 2022 wurde hier ein Pilotprojekt durchgeführt, welches ehrenamtlichen Mühlenbetreuern den Mahlbetrieb mit den historischen Maschinen und die Herstellung von lebensmitteltauglichen Mehlen beibrachte.

Gefeiert wird das Doppeljubiläum 2023 auf dem traditionellen Herbstfest des Vereins: Am 1. Oktober lädt der Verein dazu ein, mitzufeiern.
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