Wölk: Ja (lacht). Weil ich nicht Kartoffeln schälen durfte. Heutzutage reiße ich mich nicht mehr unbedingt darum. Obwohl ich Kartoffeln liebe.
Ich glaube, das steckte schon immer irgendwie in mir. Ich hab schon als Kleinkind meine Familie unterhalten und mir Gedichte und Szenen ausgedacht, die ich vorgetragen habe. Dabei wurde das Wohnzimmer meine Bühne. Als ich entdeckt habe, dass es im Treppenhaus wunderbar hallt, habe ich mehr und mehr gesungen. Es ist ein Wunder, dass uns die Nachbarn nicht rausgeworfen haben.
Meine Mutter. Sie hat mich immer unterstützt und gefördert. Aber auch gefordert. Sie hat eine sehr künstlerische Ader und einen guten Blick.
Ich mache grundsätzlich keine Pläne. Das habe ich mir im Leben abgewöhnt (lacht).
Vielleicht ist es gerade die Tatsache, dass ich mich selber auf verschiedenen Parketten zu Hause fühle, die mich dazu bewegt hat, ein Musical wie „Mörder unter sich“ zu schreiben. Dieses Stück thematisiert die dissoziative Identitätsstörung, auch bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung, bei der viele verschiedene Persönlichkeiten in einem Menschen wohnen. Ich glaube tatsächlich, dass wir alle dazu veranlagt sind, mehrere Wesenszüge in uns zu tragen. Das betrifft auch Macken, Fehler, Vorlieben oder eben auch Talente. Ich glaube, in uns allen steckt mehr, als uns bewusst ist.
Heimlich auf Partys gehen. Nun darf ich dieses Interview meiner Mutter wohl nicht mehr zeigen (lacht).
Fünf Freunde habe ich nicht gelesen, ansonsten alles.
Definitiv die Begegnung mit dem Kulturring Wunstorf. Das gesamte Team des Stadttheaters und der Stadt Wunstorf sind großartig.
Ich denke „Wetten dass …?!“ war das wohl Aufregendste. Am meisten Spaß hatte ich bei der „Carmen Nebel Show“, da habe ich Andrea Bocelli getroffen und fand ihn einfach unheimlich sympathisch. Und bei „Wer kennt die Hits?“ mit Frank Zander Schabernack zu machen hat auch wirklich Spaß gemacht.
„Wetten dass …?!“ war das Aufregendste
Zunächst mal sind all diese Musicals unglaublich unterschiedlich. So dass man gar nicht sagen kann, dass es „eine Richtung“ ist. Die Faszination der Geschichten ist das, was mich bewegt. Auf der Bühne kann ich dann Teil dieser Geschichte werden und das ist einfach toll. „Jeanne d’Arc“ ist ein Musical über die faszinierende Geschichte der Jungfrau von Orléans und stammt aus meiner Feder. Bisher hatte es noch keine Premiere. Ich habe kürzlich dazu ein Orchester-Arrangement erstellen lassen und hoffe, dass auch dieses tolle Stück noch den Weg auf die Bühne findet.
Aus dem Leben, aus Geschichten, die ich erlebt habe oder die mich faszinieren.
In dem Moment, in dem ich eine Rolle spiele, muss ich mich immer mit den jeweiligen Figuren identifizieren, sonst könnte ich die Rollen nicht glaubwürdig spielen. Auch da kann ich mich wieder auf mein Stück „Mörder unter sich“ beziehen: ein bisschen aller Charaktere steckt auch in mir.
Vor gut acht Jahren. Das Thema der dissoziativen Identitätsstörung und die Möglichkeit, eine spannende Kriminalgeschichte mit dieser Thematik zu verbinden und damit noch kniffliger aber auch humorvoll zu gestalten, hat mich fasziniert.
Sicherlich ein bisschen von allem und eine gute Portion eigene Handschrift. „Mörder unter sich“ ist schon etwas sehr Eigenständiges.
Definitiv ja. Die Tatsache, dass ich in 15 verschiedene Rollen schlüpfe, ist definitiv eine große Herausforderung. Die Wechsel und Klarheit der unterschiedlichen Charaktere darzustellen ist das Anspruchsvollste, das ich bisher in meiner Karriere erarbeitet habe. Aber ich bin nicht alleine auf der Bühne. All die anderen sind ja bei mir (lacht). Auch optisch und aufgrund der digitalen Umsetzung werden die Zuschauer visuell immer wieder das Gefühl haben, dass ich nicht die einzige Darstellerin bin.
Nicht nur die Größe des Stadttheaters Wunstorf war dabei für mich entscheidend, sondern, wie ich schon erwähnt habe, auch der Enthusiasmus des Teams vor Ort. Ich hätte mir für die Umsetzung der Weltpremiere kein besseres Team vorstellen können.
Ich kann recht passabel pfeifen. Das werde ich im Musical auch beweisen (lacht).
Beides.
Dass ich bodenständiger und bedachter bin, als ich wirke.
Meine Ungeduld.
Ich schenke lieber. Ich freue mich, wenn andere sich freuen. Das ist auch das Schönste am Theater – dass man Menschen glücklich machen kann.
Bei meinem Partner, meinen Freunden und meiner Familie und definitiv und immer wieder in Musik und Kunst.
An Vertrauen.
Ich würde mir wahrscheinlich alles angucken. Es wäre schon faszinierend, ein paar Persönlichkeiten aus der Vergangenheit kennenzulernen. Einen Blick in die Zukunft zu werfen würde mich allerdings auch sehr interessieren.
Albert Einstein, Jeanne d‘Arc, Leonardo da Vinci und definitiv vielen mehr …
Kunst und Kultur haben immer eine sehr große Bedeutung für die Menschen. Sie helfen uns dabei, schwierige Zeiten zu bewältigen oder Kraft für den Alltag zu tanken. Das konnten wir Kunstschaffenden besonders stark in der Coronazeit spüren, als die Theater geschlossen wurden. Mir persönlich haben sehr viele Menschen geschrieben und geschildert, wie sehr sie darunter gelitten haben, keinen Zugang mehr zur Kultur zu haben.
Das ist auch das Schönste am Theater – dass man Menschen glücklich machen kann
Das tue ich bereits. Ein eigenes Musical produzieren.
Dass die Weltpremiere zum Musical „Mörder unter sich“ am 11. Januar 2025 im Stadttheater Wunstorf stattfindet und es ein großer Spaß wird.
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