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„Zwischen den Stühlen halte ich mich sehr gerne auf“

19.03.2025 • Malte Süß • 11 Min.Kommentare: 0

Journalist, Kolumnist, Sprachkünstler: Imre Grimm über Krankheiten, die es gar nicht gibt, über Waldorfschüler, Candy- und Shitstorms oder Journalistenprüfungen für Influencer. Und wo man die Grenze ziehen sollte, um gemocht zu werden.

19.03.2025
Malte Süß
11 Min.
Imre Grimm | Foto: Malte Süß

Auepost: War dir während des Studiums schon klar, dass du die Ausbildung zum Redakteur machen möchtest?

Grimm: Das ist schon lange her. Es gibt ja so zwei Ideale, die mir als Teenager im Kopf rumschwirrten. Das eine ist der Schöngeist, der seine Texte im Café verfasst und sie dann auf einem samtenen Kissen von einem berittenen Boten in die Redaktion tragen lässt. Das andere ist der Kämpfer für Minderheiten und Freiheitsrechte. Ich hatte, um ehrlich zu sein, immer die erstere Variante im Auge (lacht). Das kam daher, dass ich früh Kisch, Tucholsky, Kästner gelesen habe. Und diese Art, die Welt zu betrachten, so geliebt habe. Das schon als Teenager. Ich hatte eigentlich nie einen anderen Berufswunsch. Es hat dann auch geklappt. Ich bin bei der HAZ gelandet. Das war quasi die Zeitung, die vor meiner Haustür war.

2016 und 2023 bist du in den „Top Ten“ der Journalisten in der Kategorie Unterhaltung gewesen. Was bedeutet dir das?

Ach, das ist schön. Ich habe noch nie einen Preis gewonnen im Journalismus. Natürlich ist das eine tolle Anerkennung. Vor allem, wenn man über den eigenen Tellerrand hinaus wahrgenommen wird. Ich weiß natürlich, dass das Kreise zieht, auch über Hannover hinaus.

Nachfrage: Bundesweit?

Ja, ich arbeite inzwischen beim RND. Meine Texte erscheinen in über 60 Zeitungen. Das führt natürlich zu einer größeren Wahrnehmung. Ja, so etwas bedeutet mir schon etwas!

Was ist dein Treibstoff?

Ein breitgefächertes Grundinteresse an allem. Ich schreibe über Robotik, 50 Jahre VW Käfer. Oder Medienthemen, Gesellschaftsthemen und Portraits. Mein Interesse ist so weit gefächert, dass ich den Beruf nutze, um Dinge kennenzulernen, die ich noch nicht kannte.

Auch alltägliche Beobachtung?

Ja, das fließt natürlich mit ein in meine Kolumne. Ich scanne meine Umwelt auf Verwertbarkeit für meine Kolumne. Ich schreibe ja seit über 20 Jahren wirklich einmal die Woche 3.000 Zeichen über die Gegenwart. Meist möglichst lustig. Natürlich ist der Input der ganz normale Alltag. Ich war gerade bei einer Messe, und ich werde die nächste Kolumne über die Absurdität von Roboterarmen und Robotik schreiben. Einfach, weil es mich gepackt hat. Da feiert man 50 Jahre Verbindungsklemme. Das schreit natürlich nach Ironie.

Was reizt dich daran, auf der Bühne zu stehen?

Ach, es war immer so ein kleiner Quatschmacher in mir verborgen, der im seriösen Beruf nicht zur Geltung kam. Der direkte Kontakt und das direkte Erlebnis ist unwahrscheinlich wertvoll. So ein Bühnenauftritt ist ein kleiner Urlaub für die Seele. Es gibt mir unglaublich viel. Es hat ja mal banal angefangen. Uwe Janssen und ich haben vor Jahren mal ein Glossenbuch gemacht, 2007. Das haben wir öffentlich vorgestellt in der „Kubanischen Galerie“. Der Erfolg war so groß, die Leute haben uns die Türen eingerannt. Das Interesse an dieser Buchvorstellung war so groß, dass wir gedacht haben: Lass uns das doch mal regelmäßig machen. Einfach so ein Abend mit unseren Texten, bisschen Musik und ein bisschen Quatsch. Daraus ist dann „Janssen und Grimm“ geworden, und das machen wir seit fast zwanzig Jahren.

Was ist ein guter Mensch?

Oh, was ist ein guter Mensch … Ein guter Mensch ist es, der es schafft, zu erkennen, dass sein Weltbild nicht das allein selig machende ist. Sondern der sieht, dass er nur ein Teil des großen ganzen komplizierten Gemeinwesens ist. Der darauf Rücksicht nimmt. Das ist ein guter Mensch. Also jemand, der es schafft, einen Schritt zurückzutreten, und sagt: „Ich bin mit meiner Meinung und meinen Interessen nur ein Teil eines großen Organismus. Alle möchten zu ihrem Recht kommen, also muss ich darauf Rücksicht nehmen!“ Das ist ein guter Mensch!

Siehst du etwas als selbstverständlich an?

Das ist eine schwierige, aber eine sehr gute Frage! Ich sehe mehr Dinge als nicht selbstverständlich an. Selbstverständlich ist, dass jeder für sein Auskommen sorgen muss. Dass die Grundbedürfnisse befriedigt werden sollen. Was für mich nicht selbstverständlich ist, ist die Gnade der Tatsache, dass ich in einem Beruf arbeiten darf, der sehr befriedigend ist für jemanden wie mich. Das ist ein Privileg, das nicht jeder hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich etwas tun darf, was nicht nur mir gefällt, sondern auch den Lesern. Meistens. Das ist natürlich sehr privilegiert. Ich kann das besser beantworten andersrum.

Wo und wann kannst du loslassen?

Ach … Ich bin eigentlich nicht permanent verbissen, sondern es geht alles fließend ineinander über. Ich habe eine gesunde Work-Life-Balance. Auch bei Work und auch bei Life. Mein Hobby, also die Bühnengeschichten und Kabarett, ist ja sehr verwandt mit meinem Beruf. Das heißt, es ist irgendwie auch Freizeit. Es gibt da keine klare Trennung zwischen beruflichem und Freizeit-Leben. Ich kann sehr gut loslassen in der Familie. Sehr gut loslassen beim Musizieren, sehr gut loslassen beim Lesen. Das geht alles wunderbar. Aber es ist nicht so, dass ich einen inneren Drang habe, dass ich sage: „Ich muss mir jetzt einen Ausgleich schaffen.“ Die einzige Ausnahme ist … Ich habe in der Coronazeit angefangen, Schachbretter zu bauen. Das ist total interessant. Schachbretter bei mir in meiner kleinen Werkstatt. Weil das ein schöner Ausgleich ist zu der „Kopfmelkerei“, die man so den ganzen Tag hat. Du machst was mit deinen Fingern. Du siehst sofort, wenn es fertig ist. Das ist eine sehr befriedigende und beruhigende Tätigkeit.

Was ist dein Extratalent?

Es gibt im Programm so eine Stelle, da lese ich. Wenn ich ein Superheld wäre, wäre ich Narkolepsos. Halb Mensch, halb Couch. Weil ich aus dem Zustand der höchsten Aktivität innerhalb von Millisekunden auf null schalten kann. Ich habe herausragende Stagnationsfähigkeiten. Da bin ich wirklich gut drin, nichts zu tun. Mein Extratalent … puuh. Es gibt keines, was ich öffentlich ausbreiten würde. Es ist eigentlich alles bekannt, was ich treibe, und mehr ist es auch nicht.

Wie führt man ein kreatives Leben?

Das kreative Leben setzt erstmal voraus, dass du versuchst, ohne Vorurteile durch das Leben zu gehen. Also diese Verwertbarkeit spielt eine große Rolle. Das Scannen des Alltags auf Verwertbarkeit. Ist das ’ne Kolumne? Kann ich daraus was machen? Lauert hinter meinem Erleben ein satirisches Stück? Das Kreativsein setzt voraus, immer in einer etwas distanzierten Position zu sein. Außer privat, in der Familie.

„Du waberst so hin und her“

Aber öffentlich bist du immer in einer Beobachterrolle, die ich sehr genieße. Zwischen den Stühlen halte ich mich sehr gerne auf. Das ist schön an diesem kreativen Arbeiten, dass man nicht so festgelegt ist. Auf die oder die Positionen. Du waberst so hin und her.

Wie pflegst du dein Instrument Humor?

Humor hilft beim Leben sehr, um sich locker zu machen. Wir leben in sehr scharfen, harten, grellen Zeiten. Und da hilft es, mal einen Schritt zurückzutreten. Und dann zu sagen: Ist das nicht einfach auch etwas sehr sehr komisch?

Wovor hast du Angst?

Vor Krankheiten zum Beispiel. Wenn du nach Extra-Talenten fragst … Ich bin ein begabter Hypochonder. Ich bin sehr begabt darin, mir bis dahin unbekannte Krankheiten einzubilden, die eigentlich gar nicht existieren.

Was sagst du: Klarer Verstand oder große Gefühle?

Beides! Das sind die beiden Pole des Lebens. Das eine steht nicht im Widerspruch zum anderen. Es gibt Zeiten, da ist der klare Verstand gefragt, und es gibt Zeiten, da regieren die großen Gefühle.

Möchtest du als Künstler gemocht werden?

Ja, das ist schon ein Teil der ganzen Angelegenheit. Ich möchte lieber gemocht werden, als nicht gemocht werden.

Und als Journalist?

Genauso! Also ich würde niemanden nach dem Mund reden, um gemocht zu werden. Ich gehe auch gerne mal ins Risiko und schreib auch was, was vielleicht nicht jedem gefällt. Aber das gehört dazu. Wer den Kopf aus dem Fenster streckt, muss damit rechnen, dass ein Blumenpott von oben kommt!

„Wer den Kopf aus dem Fenster streckt, muss damit rechnen, dass ein Blumenpott von oben kommt“

Das ist ganz normal, aber natürlich mag ich „Candystorms“ lieber als „Shitstorms“.

Wie lange arbeitest du in der Regel an einem Buch?

Die Bücher entstehen eigentlich in der Regel über einen längeren Zeitraum nebenbei. Weil sich vieles wiederfindet in der Kolumne, die ich jede Woche schreibe. Es ist sozusagen ein Best-of. Neu kombiniert zum Teil. Das heißt, ich setze mich jetzt nicht aktiv hin und schreibe weiter am Buch. Es ist eher das Ergebnis von drei oder vier Jahren Kolumniererei, was dann in einem Buch mündet.

Wonach suchst du das aus?

Möglichst nach Zeitlosigkeit. Dass es keine aktuellen Dinge sind, an die sich der Leser beim Lesen erinnert. Zeitlosigkeit und Allgemeinlosigkeit. Es ist für die Menschen vielleicht interessanter, wenn ihr Leben im Alltag gestreift wird – und ihr eigenes Erleben.

Was sagt man über dich, was nicht stimmt?

(zögert) Ich würde fast sagen, dass das Meiste, was man über mich sagt, stimmt. Ich bin vielleicht ein wenig sensibler, als ich wahrgenommen werde. Ich spiele ja eine öffentliche Rolle oder so. Sitze dann sehr exponiert irgendwo oder habe ein Mikro in der Hand. Und als ein Mensch mit einem Mikrofon in der Hand musst du immer begründen, warum du gerade was sagen darfst. Musst das immer unter Beweis stellen. Sonst gibt es sofort einen Strömungsabriss. Deshalb wirkt das, was ich tue, immer sehr selbstbewusst. Und deshalb wirkt es für alle weniger sensibel. Der Waldorfschüler in mir kommt nicht immer so zur Geltung.

Du warst Waldorfschüler?

Ja, 13 Jahre lang. Für mich war das die richtige Schule. Aber es trifft sicherlich nicht auf jeden zu. Ich habe das sehr genossen, dass man dort auf Kreativität setzt. Musik und Theater spielen dort eine große Rolle. Das fand ich gut. Aber das ist sicherlich nicht für jedes Kind geeignet.

Wie beurteilst du die Entwicklung der Medienlandschaft?

Die Medien häuten sich permanent. Ich bin Teil einer Branche, die sich dauernd orientieren muss, weil sich die Umstände ändern. Die Medien sind lauter, bunter, schneller, aber auch oberflächlicher geworden, zwangsläufig. Sie sind ständig im Kampf um mehr Aufmerksamkeit. Im Kampf mit sehr starken Gegnern. Das ist nicht einfacher geworden, und natürlich hat sich das Geschäft verändert. Also Medien haben es sehr schwer, finden aber auch Wege, aus der Not eine Tugend zu machen. Das gibt es schon auch. Man kann schon noch Journalismus machen, der sich dann auch lohnt.

Was brauchst du, um eine klare Entscheidung zu treffen?

Ein sicheres Bauchgefühl.

Mit welchen Figuren kannst oder konntest du dich außerhalb deiner Familie identifizieren?

Lass mich mal nachdenken… Ich habe so ein paar Buchautorhelden, die über jeden Zweifel erhaben sind. Ich liebe T. C. Boyle, Bill Bryson, Rüdiger Safranski, ganz andere Richtung (lacht). Das ist ein wenig blöd, aber ich hatte so eine massive Goethe-Phase, wo ich alles, nicht nur von ihm, sondern vor allem über ihn, aufgesaugt habe. Ich habe praktisch mich emotional in Weimar der Klassik hingegeben. Das war wirklich eine wichtige Phase. Das klingt doof, nicht nur literaturhistorisch. Es war eine Welt, in der ich mich komplett versenkt habe.

Bist du ein Träumer?

Ja, absolut! Ich bin ein realistischer Träumer. Ich versuche die Realität und die Träume in Balance zu halten. Aber es ist mir möglich, zu träumen, ja.

Hatten deine Eltern beruflich Wünsche für dich?

Beruflich hatten sie keine Wünsche. Mein Vater war Augenarzt und hatte keine Erwartung darin, dass ich das auch mache. Die haben mich beruflich komplett in Ruhe gelassen.

Wie ist der „Salon Herbert Royal“ entstanden?

Na ja, der Herbert kommt von Hannovers Daueroberbürgermeistermaskottchen: von Herbert Schmalstieg. Royal ist eine Anspielung auf die Personalunion mit dem britischen Königshaus und die royale Vergangenheit von Hannover. Und dann wollten wir noch was hinzufügen sozusagen, das den Charakter der Veranstaltung ein bisschen nennt. Was für eine Art ist das …? Ist es ein Salon …? Wie ein Gesellschafts-Salon. Da kommt der Name her.

Wie habt ihr euch zusammengefunden?

Wir waren oder sind sechs Kollegen. Die meisten stammen aus dem Zeitungsumfeld. Wir haben eine ähnliche Sicht auf die Welt und ähnlichen Humor gehabt. Die Idee war von Uwe Janssen, das muss man ganz klar sagen: Wir können ja mal im TAK (Theater am Küchengarten, Anm. d. Red.) mit dem alten Chef Horst Janssen so einen wöchentlichen Rückblick machen auf die Nachrichten.

„Du wirst ja irre, wenn du alle vier Wochen ein neues Programm spielen sollst“

Das haben wir dann gemacht, dann aber den Zyklus verlängert. Du wirst ja irre, wenn du alle vier Wochen ein neues Programm spielen sollst. Jetzt sind wir so bei ungefähr viermal im Jahr, plus die beiden Theater-am-Aegi-Rückblick-Shows. Das hat mächtig Kreise gezogen. Es läuft sehr gut. Wir treten auch in Neustadt am Rübenberge im Schloss Landestrost auf, dreimal. Das ist dann das Programm aus dem Aegi.

Trägst du eine Rüstung bei deinen/euren Auftritten?

Tja, teilweise schon. Ich mache mich da nicht völlig blank. Aber ich versuche schon, authentisch zu sein. Also mich nicht zu verstellen. Sagen wir mal so: Das, was man dort sieht auf der Bühne, ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Vielleicht nicht der schwächste und der emotionalste, aber auf jeden Fall ein echter Teil von mir. Das ist so.

Gibt es für dich eine Art Vorbild im Beruf und als Künstler?

Es gibt Menschen, deren Werk ich bewundere. Da ist die neue Frankfurter Schule: Robert Gernhardt, Otto Waalkes, Loriot. Es ist nicht so, dass ich mich in deren Gesellschaft begeben möchte. Aber: Das sind aber Menschen, deren Werk ich bewundere. Was den Beruf betrifft, würde ich jetzt keine Namen nennen. Ich habe Respekt vor allen Journalisten, die ihr Tun noch als Handwerk verstehen und bei denen es noch gewissen Kriterien unterliegt. Es darf sich inzwischen jeder Journalist nennen. Es darf auch jeder im Journalismus arbeiten. Das ist eine freie, eine offene Berufsbezeichnung. Aber ich habe Respekt vor allen, die es sich um Journalismus nicht leicht machen. Da gibt es ein paar, die will ich jetzt aber nicht nennen. Es macht schon Sinn, dass man da gewisse Grundsätze verfolgt und etwas über die Welt lernt, bevor man die Öffentlichkeit mit seiner Meinung belästigt. Es wird viel herumgemeint heute, das ist aber lange noch kein wertiger Journalismus.

Müsste der Begriff Journalismus deiner Ansicht nach geschützt sein?

Ja, aber er ist auf der ganzen Welt frei. Es hat auch Vorteile. Du musst nicht erst ein Diplom machen. In den östlichen Ländern, in unfreien Ländern, ist das gut. Es ist auch Journalismus. Aber in Deutschland sehen vor allem Influencer das etwas falsch und gebrauchen es etwas seltsam.

Mit wem würdest du gerne zusammenarbeiten?

(zögert) Ich hatte neulich ein Interview mit David Sedaris und ich habe es so unsagbar genossen. Wir hatten irgendwie einen Draht zueinander, und mit David Sedaris eine Lesung zu machen, ist ganz oben auf meiner Bucketlist. Er ist natürlich ein Bestsellerautor, und ich bin nur ich. Aber das wäre ein großer Traum.

Welche Jugendsünde bringt dich zum Lachen?

Ich bin mal zum Fasching als Schotte gegangen. Weil wir keinen Dudelsack hatten, hatte ich eine Panflöte dabei. Ich bin der erste Schotte der Welt mit einer Panflöte. Das bringt mich zum Lachen.

Bist du nostalgisch?

Ja, schon. Je älter ich werde, umso mehr. Ich glaube, das ist eine ganz normale Alterserscheinung. Das heißt nicht, dass ich meine, was früher war, war alles besser. Alles andere als das. Da legt sich nur der schöne Schleier der Nostalgie drüber. Ja, es kommt vor, dass ich nostalgisch bin.

Welche Begegnung hat dein Leben im letzten Jahr bereichert?

Das war die Begegnung mit David Sedaris. Das war schon recht cool. Wir haben uns in Berlin in einem Hotel getroffen. Und ich sah ihn, als ich ankam, gerade weggehen. Zwanzig Minuten später hatten wir unsere Verabredung. Er kam, setzte sich zu mir in die Lobby, und ich fragte ihn: „Wo waren Sie denn gerade, ich habe Sie rausgehen sehen?“

„Er hat sich einen Slip gekauft, das fand ich super“

Er habe sich eine Unterhose gekauft. Eine! Dann haben wir das Interview gemacht. Das ist so typisch für ihn: Du bist jetzt live dabei, wo er was tut. Über das, worüber er normalerweise eine Geschichte schreibt. Er hat sich einen Slip gekauft, das fand ich super.

Was würdest du dich gerne dieses Jahr trauen, was du dich letztes Jahr nicht getraut hast?

Ich habe mich schon getraut, das war aber im vergangenen Jahr. Zählt das auch? Ich habe einen kleinen Teil meines Brotberufes reduziert zugunsten der Bühnentätigkeit. Nicht, dass es mir jetzt nicht gefällt bei der Arbeit. Ich habe nun eine echte Viertagewoche. Um auch einfach immer Zeit für stetig wachsende Bühnentätigkeit zu haben. Das war eine gute Entscheidung.

Hast du Rituale?

Nein! Was ich nicht kenne, ist Lampenfieber. Habe ich einfach nicht.

Ich habe vier Wochen eine imaginäre Plakatwand in der Stadt stehen. Was soll dort zu lesen sein?

Seid freundlich zueinander!

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