Vor 100 Jahren: In Luthe wird auf die Eisenbahn geschossen
21.03.2022 • Aufrufe: 724
Die Reisenden, die am Dienstagmorgen von Bremen nach Hannover unterwegs waren, kamen mit dem Schrecken davon, als während der Fahrt plötzlich eine Scheibe des Waggons barst. Es war jedoch kein Unfall im Eisenbahnbetrieb, sondern die Folge einer Straftat. Die Leine-Zeitung berichtete tags darauf über den Vorfall am 21. März 1922:
Gestern Morgen kurz nach 5 Uhr wurde auf den von Bremen kommenden D-Zug aus dem Luther Holze heraus ein scharfer Schuss abgegeben. In dem Zuge wurde eine Scheibe zertrümmert: Personen sind zum Glück nicht verletzt worden. Der Täter ist unerkannt im Dunkel entkommen.
Wir schreiben das Jahr 1922. Wunstorf ist eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Ortschaft in der preußischen Provinz Hannover. Das Ende des Ersten Weltkriegs liegt noch nicht lange zurück, die Menschen erleben viele Umbrüche in der ersten deutschen Demokratie. Man ist auf dem Weg in die „Goldenen Zwanziger“. Das Deutschlandlied wird erstmals zur Nationalhymne erklärt. In Berlin wird der Stummfilm Nosferatu uraufgeführt. In Ägypten wird das Grab von Pharao Tutanchamun entdeckt. Die Sowjetunion wird gegründet.
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