Troschke: Ja, ich bin in Mesmerode aufgewachsen und lebe hier. Ich unterscheide nicht, ob ich Mesmeroder oder Wunstorfer bin, schlussendlich haben wir alle die gleiche Heimat. Jeder Ortsteil hat seine eigenen Besonderheiten, aber wenn man mal außerhalb des Stadtgebietes ist und nach seiner Herkunft gefragt wird, sind Wunstorf und das Steinhuder Meer mehr ein Begriff als das 650-Seelen-Dorf Mesmerode.
Thöldtau: Gebürtig stamme ich aus Schleswig-Holstein, lebe aber mittlerweile seit 2005 in Wunstorf, seit 2009 in Kolenfeld.
Troschke: Ich bin glücklich darüber, ein Wunstorfer zu sein. Unser Stadtgebiet hat die perfekte Größe. Alles ist sehr gut und schnell zu erreichen. Ich bin hier zur Schule gegangen und habe den größten Teil meines sozialen Umfeldes hier.
Thöldtau: Ich habe Wunstorf und insbesondere Kolenfeld lieben und schätzen gelernt. Die städtische Dynamik mit einer sehr guten Infrastruktur, die großartige Lage mit Steinhuder Meer und Deister sowie die Herzlichkeit der Menschen vor Ort machen für mich das Leben hier wunderbar. Nach vielen anderen Stationen in meinem Leben in verschiedenen Bundesländern muss ich sagen, hier in Wunstorf habe ich den Lebensmittelpunkt für mich und meine Familie endlich gefunden.
Troschke: Mich beschäftigen derzeit die Politikverdrossenheit und das Fehlen von Verständnis. Jeder der sein Umfeld gestalten möchte, ist oder sollte politisch aktiv werden, egal ob in der Kommunalpolitik oder Vereinen. Jedoch werden oftmals eine Hinterlist oder pure Absichten vermutet, die durch mangelnde Informationen und Hörensagen befeuert werden. Dabei sind es nur Mitbürger, die sich für ihre Gemeinde, Umfeld und Mitmenschen einsetzen. Ich engagiere mich schon seit meiner Kindheit in vielen Vereinen und nun auch seit 2021 in der Politik. Es macht mir stets eine Freude Wunstorf zu gestalten und es zu einem besseren Ort zu machen.
Thöldtau: Persönlich ist es für mich die Situation meiner drei Kinder im Teeniealter. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen. Politisch sind es die starken Ungewissheiten und Bedrohungen national und international. Immer verbunden mit der Frage: Wie können wir unseren Kindern ein Land hinterlassen, in dem es sich zu leben lohnt? Zumindest auf kommunaler Ebene versuche ich im Kleinen mit meinem politischen Engagement dazu beizutragen.
Troschke: Mich in die Lage von anderen zu versetzen und deren Ansichten zu verstehen. Man darf nicht engstirnig durchs Leben gehen. Nur wenn man die andere Seite versteht, dann kann man Kompromisse schaffen.
Thöldtau: Gerade in den letzten Jahren ist es sehr klar geworden: Für den Erhalt unserer Demokratie bedarf es Engagement. Sie ist nicht selbstverständlich. Dies steht für mich über allem.
Troschke: Meine Familie und meine Freunde. Ich habe vier Geschwister, auf denen, zum größten Teil, immer Verlass ist. Natürlich auch meine Eltern, die mich auf das Leben vorbereitet haben. Schon früh musste ich Verantwortung übernehmen, sei es abends, bei dem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb meines Vaters, die Enten und Gänse einzusperren, damit der Fuchs sie nicht holt, oder in Vereinsvorstandsposten. Das betrifft nicht nur mich, sondern auch meine Geschwister. Im Endeffekt haben wir alle das durchleben dürfen. Zu Hause findet man den Ruhepuls, natürlich nachdem am Küchentisch alles sachlich ausdiskutiert wurde.
Thöldtau: Meine liebe Frau – gemeinsam meistern wir alle Krisen. Der große Rückhalt in meiner Familie und mein christlicher Glaube.
Troschke: Ich glaube daran, dass sich immer alles zum Guten wendet. Das bedarf natürlich manchmal Zeit und ist auch mit Umbrüchen verbunden, aber wenn alle daran glauben und ihren Glauben in die Tat umsetzen, dann verändert sich auch etwas.
Thöldtau: Als Christ glaube ich an die christliche Wertegemeinschaft, an die Hoffnung, die alles zum Guten wendet.
Troschke: Hoffentlich nichts Schlimmes. Ich möchte es allen immer recht machen, auch wenn es schwierig ist und man dadurch Kompromisse eingeht. Es liegt zwar nicht in meiner Hand, aber ich würde mich freuen, wenn man mit meinen Taten anschließend zufrieden ist.
Thöldtau: „Es war schön, ihn gekannt zu haben“. Auf dem Grabstein vielleicht: „Ich bin dann mal weg.“ Aber ernsthaft, ich bin mir über die Art der Bestattung noch nicht sicher. Vielleicht wird es auch eine auf See.
Troschke: Ich versuche sie in der Politik und im Ehrenamt zu gestalten. Jeder kann das, solange keine eigennützigen Absichten dahinter stehen. Ich bin in 10 Vereinen aktiv, wovon ich in 5 Vereinen Vorstandsposten bekleide oder bekleidet habe, jährlich nehme ich an ca. 90 Sitzungen von unterschiedlichen politischen Gremien teil, wenn das kein Arbeitsnachweis ist, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, dann weiß ich auch nicht. Ich möchte meine Mitmenschen mitnehmen und ihnen die Vorgänge erklären, was natürlich nicht immer einfach ist, bei komplexeren Themen. Ich kümmere mich einfach gerne.
Thöldtau: Ich bemühe mich, unserer Gesellschaft und meinen Mitmenschen etwas zurückzugeben, indem ich mich stark ehrenamtlich engagiere und das ist neben Beruf und Familie gar nicht immer so einfach – es lohnt sich dennoch jeden Tag.
Den „blauen Stuhl“ stellen wir überall in Wunstorf auf und bitten, Platz zu nehmen zur Beantwortung ganz persönlicher Lebensfragen. Wir stellen jeder und jedem dieselben Fragen. Von zehn Fragen darf sich der oder die Befragte acht aussuchen.
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