Es war, als hätte das Wetter genau gewusst, wann das Frühlingsfest auf dem Barneplatz geplant war: Am Donnerstag, den 20. März, konnte man nach zuletzt weiterhin frostigen Tagen auf einmal in der Sonne sogar im T-Shirt auf die Straße. Trotzdem sah man noch viele dicke Winterjacken – die dunkle Jahreszeit steckt den Menschen noch in den Gliedern.
Das Frühlingsfest schickte sich an, das zu ändern. Es markierte zugleich den astronomischen Frühlingsanfang, der in diesem Jahr ebenfalls auf den 20. März fiel: Tag- und Nachtgleiche waren erreicht, die „Frühlingssonnenwende“ hatte stattgefunden. Die Sonne stand nun erstmals wieder genau über dem Himmelsäquator, die Tage werden nun wieder länger als die Nächte.
Ausgedacht hatte sich das Frühlingsfest der Wunstorfer Bauverein, der es nicht nur für seine Mieter im Viertel veranstaltete, sondern für alle Frühlingsherbeisehnenden. Als Mitorganisatoren hatte der Bauverein den Jugendarbeitsverein Kurze Wege der Diakonie Hannover-Land und das Mehrgenerationenhaus ins Boot geholt, um einen zweistündigen abwechslungsreichen Nachmittag auf dem Platz zu schaffen.
Das Bauverein-Team war mit einem guten Dutzend Mitarbeitern selbst vor Ort, dazu kamen ein Caterer und weitere Helfer. Die örtlichen Gastronomen beteiligten sich, vor Bubble-Tea und Eis bildeten sich lange Schlangen. Die Polizei codierte Fahrräder und die Feuerwehr erklärte das Feuerwehrauto. Pommes und Getränke wurden in den Buden angeboten.
Vom Mehrgenerationenhaus hatte man eine Fahrradrikscha mitgebracht und bot damit kleine Fahrradrundfahrten um den Barneplatzriegel an: Die Besucher konnten sich in der Sonne kutschieren lassen. Ein Luftballonkünstler formte Tierfiguren. Bei Kurze Wege gab es Erinnerungsfotos in der Fotobox und unzählige Spielgelegenheiten.
Ein Renner seien der Marshmallow-Stand und die Luftballons gewesen, sagte Kathrin Tietz vom Bauverein-Vorstand, die selbst die Sonne auf dem Barneplatz genoss, der Auepost. Auf rund 300 Menschen schätzte man die Zahl der Frühlingsfestbesucher – von Jung bis Alt. Die meisten waren direkt zum Festbeginn um 16 Uhr gekommen, aber auch gegen Abend war der Barneplatz immer noch gut bevölkert.
Das Frühlingsfest ist Teil der Aktivitäten des Bauvereins zur Quartiersgestaltung: In den drei großen Siedlungen des Bauvereins – in der Barne, in der Oststadt und nahe der Kolenfelder Straße – gibt es immer wieder Aktionen. Die besondere Rechtsform des Bauvereins mache dies möglich, erklärte Tietz: Als Genossenschaft habe man als Vermieter ganz andere Möglichkeiten. Auf diese Weise entsteht rund ums Wohnen tatsächlich auch mal ein Rahmenprogramm, das die Bewohner in den Vierteln abseits der Treppenhäuser zusammenbringt.
Neben den Stadtteilfesten gibt es beispielsweise auch noch die Quartiergespräche des Bauvereins, die ebenso wie die Festivitäten reihum in den jeweiligen Quartieren stattfinden. Die offenen Gesprächsformate entwickele man derzeit weiter, verriet Tietz, sie sollen künftig ebenfalls einen noch geselligeren Charakter erhalten und den Fokus nicht nur auf die Diskussionsebene legen.
Auch das nächste Fest steht beim Bauverein bereits im Kalender: Das Sommerfest. Es wird am 22. August im nächsten Quartier stattfinden.
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