Läufe durch die Innenstadt hat es auch früher schon gegeben, wenn etwa die Wunstorfer Schulen für einen guten Zweck liefen, auch der 1. WV Wunstorf organisierte z. B. die Mittsommerläufe, doch ein groß angelegtes allgemeines Laufevent für jedermann mitten durch die Innenstadt – das ist neu in Wunstorf. Der TuS hatte sich an die Sache herangewagt und gemeinsam mit Stadt und weiteren Partnern das Event zum 6. September auf die Beine gestellt.
Der Hauptlauf auf einer Strecke über 8.600 Meter startete kurz nach 19 Uhr in den Abend hinein. Der Startschuss verzögerte sich etwas, da die Strecke noch nicht frei war. Zuvor waren bereits um 16.30 Uhr die Mittelstreckenläufer über 4.400 Meter gestartet.
Insgesamt waren rund 400 Läuferinnen und Läufer am Start gewesen. Für die Mittelstrecke hatten sich 135 Teilnehmer gemeldet, für den Hauptlauf 141. Den Schülerlauf absolvierten 62 Teilnehmer, dazu kamen die Staffelläufer der Schulen.
Es hätten mehr Läuferinnen und Läufer sein können, vor allem weil die Stimmung großartig war. Die Innenstadt als große Laufarena zu erleben, das war ein Novum, das ansteckend wirkte. Der Beweis waren die Zuschauer entlang der Rennstrecke – ihre Zahl übertraf die der Läufer auf den Strecken um ein Vielfaches.
Wer clever war, besorgte sich in den Außenbereichen der Eiscafés und Restaurants rechtzeitig einen Sitzplatz – und genoss das Event von dort aus. Aber auch die Absperrungen entlang der Strecke wurde von vielen in Beschlag genommen, vor allem im Bereich des Marktplatzes herrschte dichtes Gedränge.
Für die gute Stimmung sorgten aber nicht nur die Zuschauer, sondern vor allem auch das Team selbst, die große Helferschar aus den Reihen rund um den TuS, die mit sichtlichem Spaß und Engagement die Läufe begleiteten. La-Ola-Wellen zur Anfeuerung des Teilnehmerfeldes oder eigene improvisierte Ballspiele während der Pausen an der Strecke schufen durchgehend sportliche Atmosphäre.
Die Kombination mit örtlichen Vereinen und Sportausstattern auf dem Marktplatz und in der Südstraße als Rahmenprogramm funktionierte ausgezeichnet und machte die Laufveranstaltung für Besucher und Teilnehmer doppelt interessant. Örtliche Firmen waren auch beim Sponsoring eingebunden: Für die Gewinner der Läufe gab es z. B. auch Gutscheine von Sport Hiller oder der Werbegemeinschaft Wunstorf.
Die Abwesenheit der Schulen machte sich allerdings deutlich bemerkbar. Aus Wunstorf hatten fast alle Schulen die Premiere boykottiert – nur die Stadtschule hatte 15 Staffelläuferteams ins Rennen geschickt. Dazu kamen noch fünf Schüler aus der Neustädter Michael-Ende-Schule. Das Ergebnis war daher keine Überraschung: Die Stadtschule siegte auf ganzer Linie sowohl bei den U8- als auch U10-Staffelläufen.
Unter den Männern war Christopher Niederbröker der Schnellste und kam noch knapp unter einer halben Stunde mit 29:54 Minuten ins Ziel. Schnellste Frau war Ulrike Wendt mit 32:35 Minuten über 8.600 Meter. Auf der Mittelstrecke war Marie Ewald vom Team der Hannoverschen Volksbank die schnellste Frau mit 21:08 Minuten. Bei den Männern gewann Jan Anderle vom ETSV Haste die Mittelstrecke mit 16:33 Minuten, nachdem Kevin Kröger, der 15.36 Minuten erlaufen hatte, wegen eines Lauffehlers disqualifiziert worden war.
Schnellste Schülerin war Emilia Hochhaus vom TuS Wunstorf in der Altersklasse U14 mit 06:16 Minuten, schnellster Schüler Sven Hagena vom TuS Wettbergen ebenfalls in der Altersklasse U14 mit 05:53 Minuten.
Auch die Teilnehmer hatten sichtlich Spaß – und nahmen für ein ansprechendes Äußeres teils auch Nachteile bei der Aerodynamik in Kauf. Vor allem die Mitteldistanz entpuppte sich damit als rundum bunter Volkslauf. So waren etwa Katzen und Kater im Teilnehmerfeld zu sehen, aber aufs Ganze gingen die Läufer des THW: Sie traten mit angelegter Atemschutzmaske und Sauerstoffflasche auf dem Rücken an.
Fotos: Deppe/Dombrowski/Schneider
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