Aber auch die Orts- und Stadtteile sind vielfältig. Wunstorf besteht aus insgesamt 10 Ortsteilen, de sich teilweise wiederum unterteilen lassen:
Das eigentliche Wunstorf, deswegen heute auch als „Kernstadt“ bezeichnet, seit die umliegenden Ortschaften 1974 eingemeindet wurden, lässt sich grob in 4 inoffizielle Stadtteile gliedern. Das historische Wunstorf entstand zwischen Westaue und Alter Südaue, dort, wo heute die „schönste Innenstadt der Region“ zum Flanieren einlädt, wo Stifts- und Stadtkirche stehen. Im Heute bildet die Westaue eine Art Stadtäquator und teilt Wunstorf in „Nord-“ und „Südstadt“, wobei die Altstadt nun zur „Südstadt“ zu zählen ist. In der „Südstadt“ und der „Nordstadt“, entlang der Westaue, konzentriert sich das städtische Leben, hier residiert der Einzelhandel, hier laufen die Hauptstraßen zusammen und kommen sich auch die Auen am nächsten.
Aber auch nach Osten dehnte sich Wunstorf aus, hier gedieh folgerichtig die „Oststadt“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde südlich der Südstadt ein weiterer Stadtteil regelrecht aus dem Boden gestampft: Die „Barne“, ehemals Weideland, wurde Neubaugebiet.
Dadurch ergibt sich das Kuriosum, dass die Kernstadt Wunstorf zwar genauso viele inoffizielle Stadtteile wie Himmelsrichtungen hat, eine Nordstadt, Südstadt und eine Oststadt – aber statt einer Weststadt noch die Barne. Zählt man das Industriegebiet zwischen Luthe und der Barne noch hinzu, kommt man auf fünf heimliche Stadtteile.
Obwohl Luthe schon immer dicht an Wunstorf lag, hat sich das Örtchen seinen eigenen Charakter bewahrt. Östlich der kernstädtischen „Oststadt“ gelegen, besticht Luthe mit einem idyllischen Ortskern, einer malerischen Kirche und guter Infrastruktur. Gemeinsam mit Kolenfeld gehört Luthe sicherlich mit zu den bekanntesten Ortsteilen Niedersachsens – dank des eigenen Autobahnanschlusses zur staugeplagten A2 und dem diesbezüglichen Verkehrsfunk.
Blumenau grenzt im Norden an die kernstädtische „Oststadt“. Es bildet mit dem noch weiter nördlich gelegenen Liethe einen gemeinsamen Ortsteil Wunstorfs und ist eine beliebte Wohngegend. Es ist von der Kernstadt Wunstorf ebenso weit entfernt wie Luthe.
Steinhude läuft im Grunde außer Konkurrenz unter den Ortsteilen Wunstorfs. Wer hier wohnt, wohnt direkt im Feriengebiet. Steinhude ist vor allem touristisch geprägt, verströmt aber weiterhin fischerdörfliche Idylle und wirkt damit umso anziehender für Besucher aus der ganzen Region und darüber hinaus. Hier kommt nicht nur auf der Promenade Seeurlaubsgefühl auf, wenn die Besucher an sonnigen Wochenenden das Tor zum Steinhuder Meer stürmen. Auch die Badeinsel ist ein Magnet für Erholungssuchende und Sonnenhungrige.
Bokeloh, westlich von der Kernstadt Wunstorf, ist geprägt vom Bergbau des dortigen Bergwerkes Siegmundshall, in welchem Kalisalz zur Düngemittelproduktion gewonnen wird. Aus den salzhaltigen Überresten der Förderung wächst am Ort stetig der Kaliberg, der inzwischen zu den Wahrzeichen von Wunstorf zählt.
Kolenfeld liegt im Südwesten Wunstorfs und direkt am Mittellandkanal. Kolenfeld, das klingt nach Arbeiterviertel und Schwerindustrie, doch Kolenfeld ist vor allem landwirtschaftlich geprägt worden. Statt Kohle wurde hier einst lediglich in einem Steinbruch, der „Mergelgrube“, Material für ein Wunstorfer Zementwerk abgebaut. Auch Binnenschiffern ist Kolenfeld ein Begriff, denn es gibt an dieser Stelle einen verkehrsgünstigen Hafen am Mittellandkanal. Kolenfeld bildet damit eine Schnittstelle zwischen Autobahn und Wasserweg. Die Mülldeponie, die auch den Namen der Ortschaft trägt, liegt hingegen nicht in der Nähe der Ortschaft, sondern viel weiter südlich.
Großenheidorn grenzt im Westen direkt an Steinhude. Hier fuhr einst die Steinhuder Meerbahn entlang, doch das ist längst Geschichte. Höchst aktuell und beliebt ist der Runderwanderweg ums Steinhuder Meer, der auch durch Großenheidorn führt. Im Norden des Ortsteils beginnt das Tote Moor, das zum Teil Naturschutzgebiet ist.
Wo es Großenheidorn gibt, muss es auch ein Klein Heidorn geben. Gibt es auch, nämlich von dort aus auf dem Weg nach Wunstorf-Kernstadt. Auf halber Strecke durchquert man Klein Heidorn – und fährt am Wunstorfer Fliegerhorst vorbei, einem Militärflughafen, von dem die Bundeswehr Transporteinsätze fliegt.
Wie Bokeloh, an dessen Westseite es grenzt, so liegt auch das jahrhundertealte Dorf Mesmerode direkt im Schatten des Kaliberges. Nach Mesmerode führt bis heute eine Nebenstrecke der einstigen Steinhuder Meer-Bahn, die noch immer befahren wird.
Idensen liegt südlich von Mesmerode, an der Grenze zu Haste. Bekannt für Idensen ist die Sigwardskirche, eines der ältesten Bauwerke der Region und bedeutendes Vermächtnis der Romanik, älter noch als die heutige Stiftskirche in Wunstorf. Der Mittellandkanal führt direkt an Idensen vorbei, der Ortsteil verfügt über einen Yachthafen.
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